2025: Die Elfenbeinküste - politische Weichenstellungen

[Barbarossa]

Zunächst einmal ein frohes neues Jahr an alle.

Am Donnerstag, dem 9. Januar fliege ich wieder nach Côte d'ivoire und mache dort Urlaub.
Ich bin daher schon voll in den Urlaubsvorbereitungen.
Gestern war ich in der ivorischen Botschaft in Berlin und habe dort das Visum beantragt. Um kurz nach 14.00 Uhr war es genehmigt - um 9.00 Uhr war ich in der Botschaft.
Aber wer denkt, nur in Deutschland sei die Bürokratie übertrieben, der muss sich mal vor Augen halten, was man alles für so ein normales Touristenvisum vorlegen muss. Ich leg mal los:

- Natürlich einen gültigen Reisepass
(muss noch min. 6 Monate gültig sein)
- Die Terminbestätigung
(Der Termin wird online am Ende des Bezahlvorgangs für das Visum auf der Internetseite der Botschaft gemacht)
- Eine Quittung über die Bezahlung des Visums
(Die Bezahlung ist nur online über eine bestimmte Seite der Botschaft möglich - zur Bezahlung braucht man eine Kreditkarte. Bezahlt wird also noch vor dem Besuch der Botschaft. Nach der Bezahlung erscheint die Bestätigung, dass man bezahlt hat. Die muss man ausdrucken und vorlegen. Das Visum kostet 58,- €)
- Der Antrag für das Visum
(Antragsformulare liegen in der Botschaft aus,
oder man kann das Formular aber auch von der Seite der Botschaft ausdrucken und schonmal ausfüllen. Es ist alles auf Französisch und Englisch geschrieben.)
- Ein Passbild
(Das Passbild wird in der Botschaft auf das Antragsformular geklebt.)
- Eine offizielle Einladung von einer Privatperson oder von seinem Hotel in der Elfenbeinküste,
- Den Nachweis über eine Gelbfieberimpfung
(Man muss sich im Tropeninstitut z. B. in Berlin gegen Gelbfieber impfen lassen. Die Impfung darf auch nicht länger als 10 Jahre zurückliegen. Der Eintrag im Impfausweis wird in der Botschaft kontrolliert und auch nochmal bei der Einreise in der Elfenbeinküste bei der Passkontrolle. Man muss den Impfausweis also auch auf die Reise mitnehmen.)
- Die Buchungsbestätigung bzw. das Ticket für den Hin- und Rückflug
und neuerdings:
- Die Kontoauszüge der letzten 2 Monate
(Das war neu, ich konnte aber von den Kontobewegungen Screenshots machen und per E-Mail noch schnell nachreichen.)
.
In der Botschaft werden bei der Beantragung des Visums auch noch die Fingerabdrücke von allen 10 Fingern genommen.
.
Und das alles für ein normales Touristenvisum in die Côte d'Ivoire, das 3 Monate gültig ist.

Der Präsident der Côte d'Ivoire hat eine neue Entscheidung für sein Land getroffen, bei der ich noch nicht recht weiß, was davon zu halten ist. Darüber mehr im nächsten Beitrag.

[Marianne E.]

Mein lieber Barbarossa,
mach einfach Urlaub und komm gesund wieder. Das wünsche ich Dir und außerdem ein vollständig glückliches 2025.
Und - vergiss das Wählen nicht.
Und - wähle dieses Mal nicht mit dem Herzen, sondern strategisch. (zut)

[Balduin]

Sehr interessanter Bericht @Barbarossa

[Barbarossa]

Ich danke dir, liebe Marianne.
Ich werde mich dort sicher gut erholen.
Und ich habe noch nie eine Wahl seit der Wendezeit „vergessen“. Wäre die Wahl im Januar gewesen (wie Anfangs vorgeschlagen), dann hätte ich auch Briefwahl gamacht.
Zu den Wahlen muss ich zugeben, dass ich in letzter Zeit fast immer strategisch Wähle. Das wird diesmal auch wieder so sein.

[Barbarossa]

Nun zu der bereits angedeuteten Weichenstellung in der Elfenbeinküste, die vom Präsidenten Ouattara in seiner Neujahrsansprache verkündet wurde. Darin erklärte er wörtlich:
"Wir haben uns für einen koordinierten und organisierten Rückzug der französischen Truppen entschieden." Der Abzug werde noch im Januar beginnen, so Ouattara weiter. Zur Begründung verwies er u. a. auf die Modernisierung der ivorischen Armee.
In Port Bouet ist ein französisches Marineinfanterie-Bataillon mit einer Stärke von etwa 600 Soldaten stationiert. Diese Truppen sollen nun also abegzogen und der Stützpunkt an die ivorische Armee übergeben werden.
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Damit scheint Côte d'Ivoire nach Mali, Burkina Faso und Tschad ein weiterer Staat in Westafrika zu sein, in dem Frankreich an Einfluss verliert. Allerdings waren diese Verluste an Einfluss mit Militärputsche verbunden. Dies ist in der Elfenbeinküste nicht der Fall.
Ich habe aber in den vergangenen Jahren auch schon gelesen, dass eine Währungsreform angedacht war, die mit einem Ausstieg aus der westafrikanischen Gemeinschaftswährung CFA-Franc verbunden gewesen wäre. Die Banknoten und Münzen dafür werden ebenfalls in Frankreich hergestellt. Das ist bis jetzt allerdings noch nicht umgesetzt worden.
Wie gesagt - was davon jetzt zu halten ist, ist mir noch nicht so ganz klar.
Quelle: https://www.dw.com/de/elfenbeink%C3%BCs ... a-71195400