Ich denke, es ist nicht ganz richtig. Der, wer sich in der lokalen Geschichten der Ostblockstaaten mehr auskennt, mag mich korrigieren:Barbarossa hat geschrieben:Aber die Rote Armee brachte auch den Stalinismus mit. In allen von ihr "befreiten" Ländern wurden zwangsweise stalinistische Regime erreichtet und das hat mit einer wahren Befreiung eben nichts zu tun. Wahrscheinlich hat der Stalinismus auch die Einheit Russlands nachhaltig zerstört, denn die Ukraine - insbesondere Kiew als ehemalige Hauptstadt des ersten russischen Reiches, dem Kiewer Rus und damit sogar dessen Kern - war immer schon ein Teil Russlands (mit Unterbrechungen). Ich gehe heute eigentlich sogar davon aus, dass Russland ohne den Stalinismus mit seiner Zwangskollektivierung, politischen Verfolgungen usw. nicht derart auseinandergefallen wäre. Die Atmosphäre zwischen den Bevölkerungsgruppen ist dadurch nachhaltig vergiftet worden.
So würde ich das sehen.
Es waren nicht stalinistische Regime. Es waren Regime unter der Moskauer (und damit Stalins) Macht. Sie (die Regime) waren auch nicht glücklich darüber.
Zum Anderem waren es autoritäre Regime, was mich in der Sicht unterstützt, dass Autoritarismus viel tiefere (also evolutive) Wurzeln hat als bloß der Wunsch des Einzelnen auf die Macht...
Die Atmosphäre zwischen den Völkern (gerade in ehem Jugoslawien) würde durch sowjetische Regime stabilisiert. Die Feindschaften noch seit dem Zusammenbruch des Österreichischen Reiches würden in der Zwängen der sozialistischen Systems "eingefroren" und seitdem sie zusammenbrach, entfesselte es mit neuer Kraft. Es mag auch sein, dass in einigen Ländern einige Ethnien nach Etablierung auf der Macht, haben die Risse noch vertieft. Dennoch ist falsch dafür nur sozialistisches System zu beschuldigen...
Was die SU angeht, trifft es überhaupt nicht zu. Wenn du in Sowjetische Zeiten würdest in Baltikum gewesen und dann irgendwo in die Mitte Russlands (sogar in seiner Metropolen wie Moskau und Sankt_Petersburg), dann hättest du jede Gedanke verbannt, dass Russen auf Kosten der andere Nationalitäten gelebt hatten. Da müsstest du mir ein Beispiel liefern, wenn ein untergebener besser lebt als sein Herr...
"Die Atmosphäre zwischen den Bevölkerungsgruppen" war in Ordnung. Ich bin überzeugt, auf lange Sicht hätte es eine echte Union gegeben, wenn nicht die Unterstützung der Westen der separatistischen Tendenzen, und weiter stabile Union wäre. "Die Vergiftung" dieser Atmosphäre erfolgte in der Phase des Zusammenbruchs. Wann begannen Unruhen zwischen Armenien und Azerbaidzan? Alles haben ihren Anfang in dem Bruch. Ich habe jetzt mit Erstaunen gelesen (wusste nicht) über Jelzins-Wirkung in diesem Zerfall (Bemerkung in kursiv - mein):
Die Republiken begannen sich vor ihrem großem Bruder Rußland zu fürchten (es ist gemeint - auch die alte kommunistische Kräfte in Republiken(!), wie sie die nichtnationale Sowjetunion zuvor nie gefürchtet hatten, vor allem weil der russische Nationalismus die beste Karte war, die Jelzin zur Beschwichtigung der Armee ausspielen konnte, deren Kern schon immer die Großrussen gewesen waren. Und da es in fast allen Republiken eine große Minderheit aus ethnischen Russen gab, hat Jelzin Andeutung, daß die Grenzen zwischen Republikenunter Umständen neu verhandelt werden müßten, den eiligen Drang zu Separationen noch beschleunigte... Zum erstenmal hatten Völker, die daran gewöhnt waren, daß alle (auch die Großrussen) gleichermaßen von Zentralmacht unterdrückt wurden, Anlaß, die Unterdrückung aus Moskau im Interesse einer einzigen Nation zu fürchten. Und in der Tat hat diese Option die letzte Hoffnung zunichte gemacht, wenigstens den äußeren Anschein einer Union wahren zu können