Ukraine-Krise: Krim will zu Russland

Diskussionen über die Nicht-Mitgliedstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

RedScorpion

Wo soll denn die Position des Westens - vom Ausreisser Deutschland, dem wackligen Kantonisten, mal abgesehen - denn heuchlerisch sein im konkreten Fall, bitteschön?

Hat wer die Linken-Bratze gesehen und den Müll, den sie faselte?
Wow ... die hätte sogar Honnie in den Schatten stellen können, der war dagegen glatt König Silberzunge.

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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben:Das könnte imho zu mehr politischen Zusammenhalt führen. Aber wie man sieht, hat die Politik der westlichen Länder in der deutschen Bevölkerung kaum Rückhalt.
Weil die nicht erkennbar ist und niemand einen Sinn darin sieht, mit Sanktionen, die beiden Seiten schaden, die Lage weiter zu komplizieren. Es sollte immer um die einzelne Sache gehen und nicht ums Prinzip. Jeder Fall ist anders, bei der Krim sieht wohl nur eine Minderheit ein Problem.
Barbarossa hat geschrieben:Da gibt es mehr Verständnis für Putin. Ich glaube, die insgesamt als heuchlerisch empfundene Politik der westlichen Länder wird jetzt durch Verachtung der Allgemeinheit abgestraft. Da erscheint die geradlinige Politik Putins wenigstens ehrlich. Das wäre meine Analyse.
Nein, nicht weil der Westen heuchlerisch ist, sondern weil Putins Gründe nachvollziehbar und logisch sind und bis jetzt keinem weh tun.
Das Problem der EU ist, das sie die Ukraine eigentlich gar nicht wollen, wäre ja Bulgarien x10. Deshalb die eurozentrische Laviererei und das Rumgeeiere. Jetzt rächt es sich, dass es keine Zukunftstrategie für die EU mehr gibt. Gäbe es die, wüßte man, wie reagieren. Heuchlerisch würde ich das nicht nennen, hilflos wie in der Sendung trifft´s schon ganz gut.

PS: RS, was biste heute abend wieder schlecht gelaunt. :)
RedScorpion

Renegat hat geschrieben: ...
PS: RS, was biste heute abend wieder schlecht gelaunt. :)
Abgesehen davon, dass ich blöd finde zu sagen, dass Putin dann eben mit ner Neuauflage von Sotchi diejenigen, die eben aufgrund von russischen Kampftruppen auf den Strassen eben keine freie Meinungsäusserung erleben, locker zufriedenstellt, denn man muss ihnen ja auch was gönnen (wie günstig, dass man ggf. in Niedersachsen keine solchen Trupps im eigenen Garten hat),

bin ich für meinen Geschmack näher dran, als mir das lieb ist. Tjo.


Finde darüberhinaus erschreckend, wie wenig Ihr bereit seid, für hochgelobte und -gepriesene Werte einzustehen,

und auch, wieviel Raum Positionen (z.B. eben in solchen Sendungen wie oben erwähnt), die aus nichts bestehen als aus winselndem Kneifen, Imstichlassen von Menschen und Werten, eingeräumt wird.

Da fragt man sich echt, wie es der Westen mit solchen Leuten wie Harald Kujat (der allerdings Gott sei Dank erst nach 1989 in wichtige Positionen aufstieg), also Schlappschwänzen als Klotz am Bein, geschafft hat, den Kalten Krieg zu überleben, again.



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Barbarossa
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RedScorpion hat geschrieben:...
Man muss nicht alle paar Wochen Volksabstimmungen in Sachen Staatsgebietszugehörigkeit durchführen, um fürs Entstehen oder das Funxen eines Rechtsstaats zu sorgen, auch wenn Barbarossa das immer eine tolle Idee findet, aus bekannten Gründen.

Ich find' sie deppert.
Warum eigentlich? Ich meine, es ist nicht die erste Diskussion dieser Art zwischen uns.

Alle paar Wochen muss das auch nicht sein. Einmal genügt vollkommen und dann wurde dem "Willen der Mehrheitsbevölkerung" Rechnung getragen. Dein Einwand ist ja immer, wie die Nachfolgegenerationen darüber wohl denken könnten. Nur, da würde ich sagen, die kennen es dann gar nicht anders, weil sie in der entsprechenden Situation aufgewachsen sind. Die Elterngeneration ist dann mehrheitlich jedenfalls zufrieden und wird diese Zufriedenheit auch weitergeben. Genauso wird auch eine politische Unzufriedenheit an die Kinder weitergegeben. Meistens ist das tatsächlich so.
Und ja, ich bin ein begeisterter - ja ein glühender Anhänger von Volksabstimmungen. Sie sind für mich der Höhepunkt eines demokratischen Entscheidungsprozesses. Demokratie wird dann in meinen Augen direkt zelebriert. Wichtig ist, dass ein gründlicher Meinungsbildungsprozess vorausgegangen ist. Das war auf der Krim leider auch nicht der Fall.
RedScorpion hat geschrieben:...
Hat wer die Linken-Bratze gesehen und den Müll, den sie faselte?
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Ja, war wirklich entsetzlich. Hab auch meine Meinung über sie auf Facebook geschrieben. Die hätte auch direkt von der Putin-Partei sein können.
Ich konnte diesmal tatsächlich für keinen der beiden abstimmen.
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Barbarossa hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:...
Man muss nicht alle paar Wochen Volksabstimmungen in Sachen Staatsgebietszugehörigkeit durchführen, um fürs Entstehen oder das Funxen eines Rechtsstaats zu sorgen, auch wenn Barbarossa das immer eine tolle Idee findet, aus bekannten Gründen.

Ich find' sie deppert.
Warum eigentlich?
...
Weil's undemokratisch ist, aber zutiefst.
Es aber auf der anderen Seite aber auch nicht durchführbar ist, alle 2 Sekunden neu abzustimmen, weil ja sicherlich jemand seine Meinung geändert hat, wer weggestorben und wer hinzugekommen ist.
Wahlen kann bzw. muss man kadenziert neu machen, alle paar Jahre oder von mir aus auch Monate; richtig teure bzw. schwer umzusetzende territoriale und institutionelle Umwälzungen nicht.

Barbarossa hat geschrieben: ...
Einmal genügt vollkommen und dann wurde dem "Willen der Mehrheitsbevölkerung" Rechnung getragen. Dein Einwand ist ja immer, wie die Nachfolgegenerationen darüber wohl denken könnten. Nur, da würde ich sagen, die kennen es dann gar nicht anders, weil sie in der entsprechenden Situation aufgewachsen sind. Die Elterngeneration ist dann mehrheitlich jedenfalls zufrieden und wird diese Zufriedenheit auch weitergeben. Genauso wird auch eine politische Unzufriedenheit an die Kinder weitergegeben. Meistens ist das tatsächlich so.
...
Oha, mit der Logik kannste nicht nur Wahlen abschaffen, sondern überhaupt freie Meinungsäusserung. Schreiben ja eh nur dasselbe wie unsere Vorfahren. :shock:

Barbarossa hat geschrieben: ...
Und ja, ich bin ein begeisterter - ja ein glühender Anhänger von Volksabstimmungen. Sie sind für mich der Höhepunkt eines demokratischen Entscheidungsprozesses.
...
Find' ich relativ verständlich, auch Deinen nationalen Ansatz, den Du oft verfichst; denn beides sind Sachens, die Du entweder nicht haben durftest (Deutscher Bürger in der DDR) bzw. bis heute nicht hast (Volksvoten). Dabei überschätzst Du sie aber imho bei weitem.

Umso erstaunlicher für mich jetzt u.a. Dein Gekrieche vor den Sowj... äh ich mein' Russland und der Linken.

Barbarossa hat geschrieben: ...
Wichtig ist, dass ein gründlicher Meinungsbildungsprozess vorausgegangen ist. Das war auf der Krim leider auch nicht der Fall.
...
Ja, und v.a., dass man sich frei äussern kann bzw., dass eine Zielrichtung halbwegs treffend in 2 alternative Forderungen aufm Blatt Abstimmungspapier Niederschlag findet. Und man die institutionellen Bedingungen hat, dass ein Resultat überhaupt anerkannt werden kann.




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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Lieber Dieter,
die ukrainischen Truppen haben nichts unternommen, weil sie bisher nicht angegriffen wurden - das hat sich anscheinend erst letzte Nacht geändert, was eine neue Stufe der Eskaltion darstellt. Russland hat aber das Recht, bis zu 25.000 Soldaten auf der Krim zu stationieren, was auch nicht überschritten wurde. Scheinbar verhielt sich Russland bisher vertragskonform. Also warum sollte irgendjemand zur Waffe greifen?
Bei der Angliederung der Krim an Russland bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits glaube ich nicht an die weit über 90 % Zustimmung, andererseits wären sebst 20 % weniger noch ein auserichendes Votum gewesen, bei dem ein solcher Wechsel der Krim gerechtfertigt erscheint. Denn fest steht, dass auch nach unserem Demokratieverständnis das Volk der Souverän ist und dem hat niemand in seine eigenen Angelegenheiten hineinzureden - ukrainische Verfassung hin oder her. Schon in den 90ern hat Kiew ein solches Referendum verhindert. Das war auch nicht in Ordnung und das rächt sich jetzt.

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Lieber Barbarossa,
die ukrainischen Truppen wurden aber eingekesselt und jetzt ist auch noch der ukrainische Marinestützpunkt erobert worden. Die ukrainischen Truppen hätte ein Ausbreiten der Russen oder der russlandfreundlichen Kräfte der Krim unterbinden müssen und wenn es das eigene Leben gekostet hätte, Soldaten sollten wissen, dass sie auch sterben können. :wink: Die Wahlen auf der Krim hätte durch Kräfte de OSZE überprüft werden müssen, aber diesen Kräften ist die Einreise verwehrt worden. :evil: :twisted:
Es gibt auch noch den Budapester Vertrag von 1994, in diesem Vertrag haben die USA, GB und Rußland die Unverletzlichkeit der Grenzen der Ukraine garantiert, weil die Ukraine ihre Atomwaffen abgegeben hatte. Dieser Vertrag ist eindeutig gebrochen worden. Wenn Verträge die abgeschlossen wurden, nicht mehr das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben wurden, dann braucht man keine Verträge mehr. :evil: :twisted:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben: Lieber Barbarossa,
die ukrainischen Truppen wurden aber eingekesselt und jetzt ist auch noch der ukrainische Marinestützpunkt erobert worden. Die ukrainischen Truppen hätte ein Ausbreiten der Russen oder der russlandfreundlichen Kräfte der Krim unterbinden müssen und wenn es das eigene Leben gekostet hätte, Soldaten sollten wissen, dass sie auch sterben können. :wink: Die Wahlen auf der Krim hätte durch Kräfte de OSZE überprüft werden müssen, aber diesen Kräften ist die Einreise verwehrt worden. :evil: :twisted:
Es gibt auch noch den Budapester Vertrag von 1994, in diesem Vertrag haben die USA, GB und Rußland die Unverletzlichkeit der Grenzen der Ukraine garantiert, weil die Ukraine ihre Atomwaffen abgegeben hatte. Dieser Vertrag ist eindeutig gebrochen worden. Wenn Verträge die abgeschlossen wurden, nicht mehr das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben wurden, dann braucht man keine Verträge mehr. :evil: :twisted:
Ja das kritisiere ich auch.
Aber gegen den Volkswillen sollte auch nichts getan werden. Sowas rächt sich immer. Irgendwann.
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Barbarossa
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RedScorpion hat geschrieben:...
Oha, mit der Logik kannste nicht nur Wahlen abschaffen, sondern überhaupt freie Meinungsäusserung. Schreiben ja eh nur dasselbe wie unsere Vorfahren. :shock:
So meinte ich dss auch nicht. In 100 oder so Jahren wird es vielleicht wieder ganz andere, neue Ideen Ziele geben, die erneute Umwälzungen zur Folge haben. Echte Demokratien müssen aber flexibel genug sein, um sich auf solche Umwälzungen einzustellen und die richtigen Schlüsse zu ziehen.
RedScorpion hat geschrieben: Umso erstaunlicher für mich jetzt u.a. Dein Gekrieche vor den Sowj... äh ich mein' Russland und der Linken.
Wie bitte? Das kannste ja nun wirklich nicht sagen. Genug kritsiert habe ich jawohl auch genug.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: Lieber Barbarossa,
die ukrainischen Truppen wurden aber eingekesselt und jetzt ist auch noch der ukrainische Marinestützpunkt erobert worden. Die ukrainischen Truppen hätte ein Ausbreiten der Russen oder der russlandfreundlichen Kräfte der Krim unterbinden müssen und wenn es das eigene Leben gekostet hätte, Soldaten sollten wissen, dass sie auch sterben können. :wink: Die Wahlen auf der Krim hätte durch Kräfte de OSZE überprüft werden müssen, aber diesen Kräften ist die Einreise verwehrt worden. :evil: :twisted:
Es gibt auch noch den Budapester Vertrag von 1994, in diesem Vertrag haben die USA, GB und Rußland die Unverletzlichkeit der Grenzen der Ukraine garantiert, weil die Ukraine ihre Atomwaffen abgegeben hatte. Dieser Vertrag ist eindeutig gebrochen worden. Wenn Verträge die abgeschlossen wurden, nicht mehr das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben wurden, dann braucht man keine Verträge mehr. :evil: :twisted:
Ja das kritisiere ich auch.
Aber gegen den Volkswillen sollte auch nichts getan werden. Sowas rächt sich immer. Irgendwann.
Lieber Barbarossa,
wenn dieser "Volkswillen" durch Organisationen wie der KSZE überprüft werden kann, was nicht geschehen konnte. :wink:
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Renegat
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Renegat hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Das könnte imho zu mehr politischen Zusammenhalt führen. Aber wie man sieht, hat die Politik der westlichen Länder in der deutschen Bevölkerung kaum Rückhalt.
Weil die nicht erkennbar ist und niemand einen Sinn darin sieht, mit Sanktionen, die beiden Seiten schaden, die Lage weiter zu komplizieren. Es sollte immer um die einzelne Sache gehen und nicht ums Prinzip. Jeder Fall ist anders, bei der Krim sieht wohl nur eine Minderheit ein Problem.
Barbarossa hat geschrieben:Da gibt es mehr Verständnis für Putin. Ich glaube, die insgesamt als heuchlerisch empfundene Politik der westlichen Länder wird jetzt durch Verachtung der Allgemeinheit abgestraft. Da erscheint die geradlinige Politik Putins wenigstens ehrlich. Das wäre meine Analyse.
Nein, nicht weil der Westen heuchlerisch ist, sondern weil Putins Gründe nachvollziehbar und logisch sind und bis jetzt keinem weh tun.
Das Problem der EU ist, das sie die Ukraine eigentlich gar nicht wollen, wäre ja Bulgarien x10. Deshalb die eurozentrische Laviererei und das Rumgeeiere. Jetzt rächt es sich, dass es keine Zukunftstrategie für die EU mehr gibt. Gäbe es die, wüßte man, wie reagieren. Heuchlerisch würde ich das nicht nennen, hilflos wie in der Sendung trifft´s schon ganz gut.
Die EU-Seite der Krise geht mir nicht aus dem Kopf und deshalb möchte ich auf den Beginn zurückkommen.
Ausgelöst hat die Ukrainekrise die Absage der ukrainischen Janukovitch-Regierung an die EU.
Ganz vereinfacht dargestellt, war Janukovitch der Preis der EU zu hoch, Rußland und seine eurasische Union war billiger zu haben. Wobei klar sein sollte, dass der Preis hier auch für immaterielle Werte und Forderungen steht.

Wäre es ein normaler Handel, würde man jetzt auf EU-Seite überlegen, wieweit man runtergehen kann mit dem Preis, um den Fuß in die Tür zu kriegen. Hieße in dem Fall, wie weit schraubt man die Mastrichtkriterien runter, geht Risiken ein usw. Umsonst ist der Ukraine nicht zu helfen, ist sie nicht auf die EU-Seite zu kriegen.

Dazu müßte die EU und ihre Bevölkerung entscheiden, was sie zukünftig sein will.
1. Ein Freihandelsclub von gleichartigen Staaten, die versuchen so lange es eben geht, ihren Wohlstand gegenüber Außengrenzen zu erhalten. Allerdings zu dem Preis, von Schutz und Stärke anderer abhängig zu sein. Als anderer ist z.Zt. nur die USA in Sicht, die wiederum ihren Preis verlangen.
2. Ein wirtschaftliches und politisches Bündnis, das langfristig auf Augenhöhe mit China, USA und Schwellenländern wie Brasilien verhandeln und weltweiten Frieden mitsichern kann.
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Renegat hat geschrieben: Wäre es ein normaler Handel, würde man jetzt auf EU-Seite überlegen, wieweit man runtergehen kann mit dem Preis, um den Fuß in die Tür zu kriegen. Hieße in dem Fall, wie weit schraubt man die Mastrichtkriterien runter, geht Risiken ein usw. Umsonst ist der Ukraine nicht zu helfen, ist sie nicht auf die EU-Seite zu kriegen.
Ja aber es war ja kein normaler Handel. So wie ich es verstanden habe haben J. und EU etwas ausgehandelt, aber J. hat auch mit Russland verhandelt. Mit dem russischem Angebot im Kopf hat J. dann vor der Vertragsunterzeichnung mehr gefordert. Danach waren die EU-Verhandler verständlicherweise pikiert. Und J. wollte auch nur verständlicherweise mehr Geld und weniger Verantwortung. Was danach alles passierte ist Geschichte.

Die EU-Seite ist tatsächlich SEHR schwach zur Zeit. Auch irgendwie ideenlos kommt mir das ganze vor. Dann sollen vielleicht Sanktionen ausgesprochen werden, mit der Übergangsregierung verhandelt man. :wtf:
Das ist alles irgendwie ungeschickt. Man sollte erstmal dafür sorgen, dass die Wahlen in der Ukraine dem Bürgerwillen entsprechend ablaufen. Dabei würde auch bestimmt Geleitschutz für Wahlurnen auf der Krim benötigt. Denn wenn man das "Blitzreferendum" nicht anerkennt und ich glaube nichtmal Putin glaubt an dessen Glaubwürdigkeit, müssen auch die Bewohner der Krim für die Ukraine wählen dürfen. Auch die Erstürmung eines Militärstützpunktes, durch Aktivisten, Rebellen, Terroristen oder russischen Soldaten in Zivil, würde für eine Schutzmission auf der Krim sprechen. Wohingegen das wie ich das mitgekriegt habe, relativ gewaltfreie Vorgehen wiederum dagegen spricht. Letztendlich kann die EU nur die Wahlen in der Ukraine unterstützen und danach mit der legitimen Regierung verhandeln.

Wäre natürlich schön wenn durch die Ukraine-Krise, die EU näher zusammenrpckt und eine eigene Regierung mit Präsident und Außenminister kriegen könnte, aber solange Merkel, Cameron und Hollande so mächtig wie jetzt sind wird das wohl nichts.
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dieter
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Conzaliss hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: Lieber Barbarossa,
die ukrainischen Truppen wurden aber eingekesselt und jetzt ist auch noch der ukrainische Marinestützpunkt erobert worden. Die ukrainischen Truppen hätte ein Ausbreiten der Russen oder der russlandfreundlichen Kräfte der Krim unterbinden müssen und wenn es das eigene Leben gekostet hätte, Soldaten sollten wissen, dass sie auch sterben können. :wink: Die Wahlen auf der Krim hätte durch Kräfte de OSZE überprüft werden müssen, aber diesen Kräften ist die Einreise verwehrt worden. :evil: :twisted:
Es gibt auch noch den Budapester Vertrag von 1994, in diesem Vertrag haben die USA, GB und Rußland die Unverletzlichkeit der Grenzen der Ukraine garantiert, weil die Ukraine ihre Atomwaffen abgegeben hatte. Dieser Vertrag ist eindeutig gebrochen worden. Wenn Verträge die abgeschlossen wurden, nicht mehr das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben wurden, dann braucht man keine Verträge mehr. :evil: :twisted:
Ja das kritisiere ich auch.
Aber gegen den Volkswillen sollte auch nichts getan werden. Sowas rächt sich immer. Irgendwann.
Der Volkswille tendiert offensichtlich pro Russland...
Lieber Conzaliss,
der Volkswille darf aber auch nicht beschlossene Verträge brechen. Wenn es um den Volkswillen geht, dann kommt Südtirol nach Österreich und Schottland, das Baskenland und Katalonien werden unabhängig. :roll:
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Ein Fehler der Übergangsregierung war doch dass sie nicht angeboten haben, dass man nach der Ukraine-Wahl ein Referendum auf der Krim durchführen kann.
An Putins Stelle wäre mir diese Aktion ziemlich peinlich. Jeder weiß doch dass er dahintersteckt, eigentlich müsste so eine dreiste Dummheit bestraft werden, aber wie?
Und den Volkswillen kann man mit einem 100%-gefaketen Wahlergebnis, nicht wirklich herauslesen. Also dieses Schmierentheater darf man nicht vergessen, so dass die Bestrafung quasi durch die Hintertür kommt.
RedScorpion

Barbarossa hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:...
Oha, mit der Logik kannste nicht nur Wahlen abschaffen, sondern überhaupt freie Meinungsäusserung. Schreiben ja eh nur dasselbe wie unsere Vorfahren. :shock:
So meinte ich dss auch nicht. In 100 oder so Jahren wird es vielleicht wieder ganz andere, neue Ideen Ziele geben, die erneute Umwälzungen zur Folge haben. Echte Demokratien müssen aber flexibel genug sein, um sich auf solche Umwälzungen einzustellen und die richtigen Schlüsse zu ziehen.
...
Wenn die Bundesrepublik und die EU so lange gewartet hätten, bis die Zone drüben so ungefähr auf dem Entwicklungsstand Dänemarks angelangt ist, dann gäb es sie heut noch.

Willst Du im Fall der Ukraine darauf hoffen, dass sie mit solchen "Umwälzungen" allein, sprich ohne die Hilfe seitens der EU, besser und schneller fertigwird als Ihr damals?

Barbarossa hat geschrieben: ...
RedScorpion hat geschrieben: Umso erstaunlicher für mich jetzt u.a. Dein Gekrieche vor den Sowj... äh ich mein' Russland und der Linken.
Wie bitte? Das kannste ja nun wirklich nicht sagen. Genug kritsiert habe ich jawohl auch genug.
Ihr seid für mich der Inbegriff des duckmäusigen, hasenfüssigen deutschen Untertans, der sich schon bevor irgendwelche Sanktionen Richtung Russlands in Kraft treten, um seine Pfründen in die Hose macht. Da hat er auch viel Platz dafür, denn es scheint ja in D en vogue zu sein, nix in der Hose zu haben ansonsten.
Passt gut ins Bild.

Renegat hat geschrieben: ...
Die EU-Seite der Krise geht mir nicht aus dem Kopf und deshalb möchte ich auf den Beginn zurückkommen.
Ausgelöst hat die Ukrainekrise die Absage der ukrainischen Janukovitch-Regierung an die EU.
Ganz vereinfacht dargestellt, war Janukovitch der Preis der EU zu hoch, Rußland und seine eurasische Union war billiger zu haben. Wobei klar sein sollte, dass der Preis hier auch für immaterielle Werte und Forderungen steht.

Wäre es ein normaler Handel, würde man jetzt auf EU-Seite überlegen, wieweit man runtergehen kann mit dem Preis, um den Fuß in die Tür zu kriegen. Hieße in dem Fall, wie weit schraubt man die Mastrichtkriterien runter, geht Risiken ein usw. Umsonst ist der Ukraine nicht zu helfen, ist sie nicht auf die EU-Seite zu kriegen.

Dazu müßte die EU und ihre Bevölkerung entscheiden, was sie zukünftig sein will.
1. Ein Freihandelsclub von gleichartigen Staaten, die versuchen so lange es eben geht, ihren Wohlstand gegenüber Außengrenzen zu erhalten. Allerdings zu dem Preis, von Schutz und Stärke anderer abhängig zu sein. Als anderer ist z.Zt. nur die USA in Sicht, die wiederum ihren Preis verlangen.
2. Ein wirtschaftliches und politisches Bündnis, das langfristig auf Augenhöhe mit China, USA und Schwellenländern wie Brasilien verhandeln und weltweiten Frieden mitsichern kann.
Wie wäre es denn, wenn erstmal die Bürger der Ukraine das entscheiden könnten,

bzw. das Parlament das frei diskutieren kann, ohne dass ein Präsident brav die Schnauze halten und im Hinterzimmer da Geheimdiplomatie wie im 19. Jh. anbändeln muss, weil sich sonst irgendein Sowjet aus Russland oder ein Fuzzi aus dem Oligarchenklub (bzw. wahlweise auch die EU) auf den Schlips getreten fühlen könnte?
Solange dies nicht passiert, und keine Garantien dafür da sind, dass dies Zielsetzung ist, sieht's nicht rosig aus.

Aber eben gerade wegen Deiner Kuhhändel da. Weil sie gerade wegen Russland bisher gar nicht frei im (ukrainischen!) Parlament entschieden werden durften. Das ist ja der Skandal; und nicht, dass die armen Sowjets ihre Machtposition in Kiev einbüssen bzw. Schiss haben, dass sie das gleiche Ende finden wie Janukowitsch (wohin sollten sie fliehen? Zum fetten Kim nach Pyöngyang?).


LG
Noswell
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Registriert: 23.10.2013, 21:11

Ohne mich groß in dem Thread eingelesen zu haben würde ich trotzdem gerne meine Meinung schildern:

Wenn von Seiten des Westens so oft mit dem Völkerrecht argumentiert wird, dann sollte der Westen auch das "Selbstbestimmungsrecht der Völker" (W. Wilson) anerkennen. Es mag durchaus unverständlich für uns sein das ein Gebiet einfach entscheidet, dass es zu einem anderen Land gehören möchte, aber wenn die Bewohner der Krim nicht das recht haben darüber abzustimmen, wer denn dann? Zudem gilt es ja festzuhalten das die Krim vor nicht langer Zeit ja noch russisches Gebiet war.
Auch den Ausschluss Russlands aus dem G8 Verband ist für mich eine nicht diplomatische Verhaltensweise und provoziert die Situation nur noch mehr, ich kann mir zudem nicht vorstellen, dass die beschlossenen Sanktionen auf irgend eine Weise hilfreich sein könnten, um den Konflikt zu lösen...
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