So jetzt aber zu den Vertriebenenverbänden.
Hier zwei interessante Artikel von Ralph Giordano:
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... ennen.html
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/8338
Willkommen in unserem Forum! Möchten Sie an den Diskussionen teilnehmen? Dann senden Sie uns eine E-Mail mit Ihrem gewünschten Nutzernamen an geschichte.wissen@gmail.com. Wir werden Ihren Account einrichten.
Vertriebenenverbände und Landsmannschaften in Deutschland
Moderator: Barbarossa
Leicht ist es nicht, aber irgendwelche Vorfahren haben mit Peter Alexander geübt. https://www.youtube.com/watch?v=5q63k-1eCa0 Ich mußte ganz lange suchen, um Sänger und Lied zu finden, bei mir ist nur der Link Powidltatschkerln und Tschechoslowakei gespeichert.RedScorpion hat geschrieben:"Tschechei" ist aber für nen germanischen Mund noch gerade so aussprechbar, bei "Tschechoslowakei" muss ich mich schon arg konzentrieren (und Renegat wohl auch, daher hat er's oben auch prompt falsch geschrieben).
Ja, bitte aus diesem Thread vertreiben.
Wie gesagt, ich find' a bisserl blöd, dass man von Vertriebenenverbänden, welche ja im Ggsatz zu Religionsgruppen u.ä. in erster Linie politische und soziale Interessen vertreten, in aktuellen Flüchtlingsproblematiken so wenig Positives hört.Marek1964 hat geschrieben:So jetzt aber zu den Vertriebenenverbänden.
Hier zwei interessante Artikel von Ralph Giordano:
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... ennen.html
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/8338
Erika Steinbach hat mal gesagt, sie und ihresgleichen interessieren sich halt sehr für menschenrechtliche Belange in Polen, Tschechien, Ungarn, usw. (warum nicht, wenn's konstruktiv intentioniert ist), wie sich halt andere für Menschenrechte in Afrika oder China interessieren. Da hat sie eigentlich nicht unrecht; allein, Vertriebenenverbände interessieren sich nach meinem Empfinden zu wenig oder überhaupt nicht für Vertriebene, die nicht in ihre eigene historische Kategorie passen. Dabei hätte man zum Thema Prävention und Verkleinerung des Elends, direkte Hilfe und Vergangenheitsbewältigung einiges beizusteuern, eventuell.
Klar kann man nicht alle über einen Kamm scheren, aber ich kann nicht verstehen, wie die Kinder von Vertriebenen (von Vertriebenen selbst ist's vllt ein bisschen viel verlangt, leider) nach 70 Jahren so wenig Empathie haben mit anderen Vertriebenen oder deren Nachkommen, die z.T. in ihren alten Städten leben und Interesse am historischen Erbe haben.
Von modernen Problematiken wie Syrien, Ruanda, Kongo usw. gar nicht zu reden.
LG
Das ist im Kern die Aussage von Giordano: Nur die eigenen Interessen werden wahrgenommen und die Themen behandelt, die ihnen in den Kram passen. Und wie Du es schon angetönt hast: Hitler, die Nazis, das waren die ausserirdischen Marsmenschen, die von nirgendwo auftauchten, für die kann man nichts. Implizit. Explizit meidet man das Thema, wenn immer es geht.RedScorpion hat geschrieben: Wie gesagt, ich find' a bisserl blöd, dass man von Vertriebenenverbänden, welche ja im Ggsatz zu Religionsgruppen u.ä. in erster Linie politische und soziale Interessen vertreten, in aktuellen Flüchtlingsproblematiken so wenig Positives hört.
Erika Steinbach hat mal gesagt, sie und ihresgleichen interessiere sich halt sehr für menschenrechtliche Belange in Polen, Tschechien, Ungarn, usw., wie sich halt andere für Menschenrechte in Afrika oder China interessieren. Da hat sie eigentlich nicht unrecht; allein, Vertriebenenverbände interessieren sich nach meinem Empfinden zu wenig oder überhaupt nicht für Vertriebene, die nicht in ihre eigene historische Kategorie passen. Dabei hätte man zum Thema Prävention und Verkleinerung des Elends einiges beizusteuern, eventuell.
LG
Die eigene, spezifisch sudeten- und volksdeutsche Verstrickung in die Unterdrückung der Polen und Tschechen wird ebenso wenig thematisiert wie beispielsweise, dass sie selbst von den alt Reichsdeutschen nie für restlos vollwertige Deutsche gehalten wurden, wiewohl sie auch genauso viele Soldaten an die Front geschickt und geopfert haben. 180 000 Sudetendeutsche Wehrmachtsangehörige sind im Kampf für Hitlers Wahn gefallen. Im Vergleich zu den 15 bis 30 000 Vertreibungsopfern wirklich nur Kollateralschaden. Ganz abgesehen von den Toten Gegnern und zweifellos auch Zivilisten, die diese Soldaten in treuer Pflichterfüllung für Volk Führer und Rassenwahn auch noch kollateralgeschädigt haben.
- Titus Feuerfuchs
- Mitglied
- Beiträge: 1616
- Registriert: 07.05.2012, 21:42
Schade.Marek1964 hat geschrieben: [...]
Im Folgenden will ich nur auf einige Einzelaspekte eingehen.
Was daran zynisch sein soll, versteh' ich beim besten Willen nicht.Marek1964 hat geschrieben:Dieser Satz ist so zynisch, dass man ihn nicht einfach stehen lassen kann.Titus Feuerfuchs hat geschrieben: Hätte man, nur wär's sinnlos gwesen, denn mehr als man ohnehin schon an Land, Leuten (Zwangsarbeiter, Wisschenschaftler) und Gütern (gigantische Demontagen, die das marode kommunistische System am laufen hielten),zusammengarafft hatte, war ohnehin nicht mehr zu holen.
Du kannst jemandem nur einmal die Taschen leeren und einen Bettler auszurauben, ist ebenfalls sinnlos.

Die Vertriebenen konnten in der Regel gerade mal das eigene Leben retten und oft genug nicht mal das.
Alle Teile Deutschlands, die östlich des eiserenen Vorhangs lagen, wurden vollständig ausgebeutet; die DDR insoweit, als es ohne Volksaufstand, der eine Etablierung des SED-Regimes erschwert hätte, möglich war. Die Demontagen in der SBZ sind legendär.
Wenn man die Gebiete einst und jetzt vergleicht, das gilt besonders für den russischen Teil Ostpreußens, kommen einem die Tränen. Den Deutschen der polnisch und sowjetisch verwalteten Gebiete (und diese waren seit der Reichsgründung IMMER völkerrechtlich Teil Deutschlands) hatte man absolut alles genommen, was man nehmen konnte, oft genug sogar das Leben. Also was hätte man deiner Meinung nach noch nehmen sollen? Glaubst du ernsthaft, ein Mann wie Stalin hätte jemandem aus Großmut irgend etwas gelassen oder weniger verlangt als er konnte?

Glaub' nicht, dass du damit irgend jemandem etwas Neues erzählst, nur was tut das bei den Verbrechen, die bei der Vertreibung auch vonseiten Tschechiens passiert sind, zur Sache?Marek1964 hat geschrieben: Viele Häuser der Bewohner von vor allem der Ukraine und Weissrusslands wurden im Rahmen des Ruckzugs der Wehrmacht vollständig zerstört, ebenso wie viele andere Einrichtungen wie Eisenbahnlinien, Brücken usw.
Weil die Wehrmacht u.a. in der Ukraine gehaust hatte, darf man Sudetendeutsche vertreiben und ermorden?

Vor diesem Hintergrund erblasst so manches Schicksal, aber davon haben die Betroffenen nichts. Warum sollen z.B. die Kinder der Sudetendeutschen den Kopf für Wehrmachtsverbrechen hinhalten? Warum soll die Mehrheit der Sudetendeutschen für die Verbrechen Dritter büßen?Marek1964 hat geschrieben: Vor diesem Hintergrund erblasst eigentlich das Schicksal der meisten Vertriebenen, vor allem in der Gesamtzahl, von individuellen Schicksalen mag ich jetzt nicht sprechen.
Das ist ja das Perfide an dieser gern gebrauchten Argumentation, wie sie vor allem von den Linken aller Schattierungen aber auch ultraorthodoxen jüdischen Orgs oder polnischen Natioalisten, wie etwa Jarosław Kaczyński
gebraucht wird, um ihre eigenen zwielichtigen politischen Ziele zu erreichen. Alle Opfer werden dadurch ausgenutzt, die Deutschlands (was ihnen und ihrer Sache übrigens Sympathien beim gemeinen Volk kostet) und die der Alliierten, die aus dem kollektiven Gedächtnis weitgehend verbannt und totgeschwiegen werden, während die Täter straffrei davonkamen.Auch gab er [Jarosław Kaczyński, Anm.]im Rahmen eines Interviews offen zu, dass es ihm darum gehe, deutsche Schuldgefühle gegenüber Polen zugunsten Polens bewusst auszunutzen. http://de.wikipedia.org/wiki/Jaros%C5%8 ... opapolitik
Die Wehrmachtsverbrechen bzw. die Nazideutschlands legitimieren absolut KEINE anderen Verbrechen, auch nicht die ethnischen Säuberungen des deutschen Ostens.

in Anbetracht dessen mutet es z.T. mehr als bizarr an, wenn man zwar deutsche Verbrechen verurteilt, ihnen aber dann selber nacheifert.
Im Fall der Tschechoslowakei geht das bis zum Detail des sog. "Judensterns", nur war's im Fall der Sudetendeutschen eine Schleife mit einem "N" für "Nemec" (Deutscher), die die Sudetendeutschen bis zur entgültigen Vertreibung tragen mussten.
[...]N = Nemec = Deutscher
1945 wird auf dem Verordnungsweg – ohne ausdrückliches Dekret des Präsidenten – festgelegt, dass alle Deutschen in der CSR durch eine weiße Armbinde mit einem schwarzen N für "Nemec" ("Deutscher") gekennzeichnet sein müssen. [...]
http://noev1.orf.at/stories/355562
[/quote]Marek1964 hat geschrieben:Auch der letzte Satz, eigentlich nicht so wichtig, aber so falsch, dass ich ihn nicht stehen lassen kann. Als Österreicher sollte Dir doch klar sein, dass schon zur KuK Zeit Böhmen und Mähren, und zwar der tschechische Teil, die Rüstungsschmiede war, die Zentren lagen in Pilsen, Prag, Brünn, Mladá Boleslav, Zlin und Kopřivnice. [...]Titus Feuerfuchs hat geschrieben: Erstens wurden sie mit der Massenenteigung der Sudetendeutschen beglichen und zweitens war das Gros der (Kriegs-)Industrie sowieso im deutschsprachigen Teil der Tschechoslowakei zu finden.
Abgesehen davon, dass ich's pers wesentlich interessanter fände, wenn du dich mehr den zentralen Fragen (insbesondere http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 179#p40179) meiner Beiträge, widmen würdest, anstatt den Diskurs, deren Verlauf dir offensichtlich unangenehm ist, auf ein Nebengleis umzuleiten, indem du dich primär in nebensächlichen Details verlierst, geht dein Einwand an dem von mirGeschirebenen nicht nur vorbei, sondern ist auch teilweise unrichtig.
Ich hab weder geschrieben, dass es im tschechischen Teil keine Industrie gegeben hätte, noch habe ich mich auf die Rüstungsindustrie beschränkt und Brünn war bis zum WK1 eine mehrheitlich deutsche Stadt, andere Industrieorte mit Schwerindustrie, wie etwa Brüx oder Dux dito.
Die Verteilung der Industrie in der Monarchie ist auf dieser Karte deutlich zu sehen; der größere Teil liegt nunmal im Sudetengebiet.

http://ww1.cdn-2.reoccupy.eu/files/styl ... k=lESSzf9g
MfG,
Titus Feuerfuchs
Titus Feuerfuchs
- Titus Feuerfuchs
- Mitglied
- Beiträge: 1616
- Registriert: 07.05.2012, 21:42
Marek1964 hat geschrieben: [...]
Das ist im Kern die Aussage von Giordano: Nur die eigenen Interessen werden wahrgenommen und die Themen behandelt, die ihnen in den Kram passen. [...]
Es ist aber keine sonderliche Überraschung, dass sich Vertriebenenvereine für die Interessen der Vertriebenen einsetzen, oder?

Das ist ihre Aufgabe, für die Aufarbeitung der NS-Verbrechen gibt es (mehr als genug) andere Vereine.
Zuletzt geändert von Titus Feuerfuchs am 11.08.2014, 05:50, insgesamt 1-mal geändert.
MfG,
Titus Feuerfuchs
Titus Feuerfuchs
- Titus Feuerfuchs
- Mitglied
- Beiträge: 1616
- Registriert: 07.05.2012, 21:42
Marek1964 hat geschrieben:[...]
Ausserdem operierst Du wiederholt mit der Zahl 80 000 Tote der Vertreibung - die deutsch-tschechische Kommission setzte die Zahl auf 15 bis maximal 30 000. [...]
Das Thema Zahlen hatten wir ja schon; du orientierst dich am aller untersten Ende der Schätzungen, immerhin geht das Statistische Bundesamt, wie auch der andere wiki Artikel, von Zahlen deutlich jenseits der 200 000 aus.
Wenn ich daran denke, dass allein beim Brünner Todesmarsch mindestens 200O Menschen umkamen, scheinen deine Zahlen sehr niedrig zu sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Flucht_und ... ertreibung
http://img.welt.de/img/deutschland/orig ... berlin.jpg
MfG,
Titus Feuerfuchs
Titus Feuerfuchs
Dann brauchen wir keine Vertriebenenverbände mehr, denn nach 70 Jahren kannst du maximal ein paar Pflegeheime nach Osten verlegen.Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Marek1964 hat geschrieben: [...]
Das ist im Kern die Aussage von Giordano: Nur die eigenen Interessen werden wahrgenommen und die Themen behandelt, die ihnen in den Kram passen. [...]
Es ist aber keine sonderliche Überraschung, dass sich Vertriebenenvereine für die Interessen der Vertriebenen einsetzen, oder?![]()
Das ist ihre Aufgabe, für die Aufarbeitung der NS-Verbrechen gibt es (mehr als genug) andere Vereine.

Der Rest deiner Beiträge ist so durchsichtig in ihrer Intention, dass mir dafür meine Zeit zu schade ist, ich war ja auch nicht angesprochen.
Wahrscheinlich hast du ohnehin nur einen Aufhänger für deinen Sarazin-Link und das Schüren von Überfremdungsängsten gesucht.
- Barbarossa
- Mitglied
- Beiträge: 15485
- Registriert: 09.07.2008, 16:46
- Wohnort: Mark Brandenburg
Einige Beträge wurden abgetrennt und ein neues Thema eröffnet:
"Tschecho-Böhmisch-mährisch-slowakischer Sprachdschungel"

Die Diskussion ist eröffnet!
Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts!
Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts!

Lieber Marek,Marek1964 hat geschrieben:dieter hat geschrieben:Lieber Marek,Marek1964 hat geschrieben:
Dieser Satz ist so zynisch, dass man ihn nicht einfach stehen lassen kann. Viele Häuser der Bewohner von vor allem der Ukraine und Weissrusslands wurden im Rahmen des Ruckzugs der Wehrmacht vollständig zerstört, ebenso wie viele andere Einrichtungen wie Eisenbahnlinien, Brücken usw.
Vor diesem Hintergrund erblasst eigentlich das Schicksal der meisten Vertriebenen, vor allem in der Gesamtzahl, von individuellen Schicksalen mag ich jetzt nicht sprechen.
wie kannst Du zerstörte Häuser, Einrichtungen, Eisenbahnlinien und Brücken in der Ukraine und Weissrussland mit den über 80.000 Menschen, die von den Tschechen ermordet wurden vergleichenDer Tod von Menschen ist doch wohl höher einzuschätzen als die Zerstörungen von Sachen. Das passierte im Laufe eines Krieges.
Die Wehrmacht hat auch in Kassel eine Fuldabrücke gesprengt, um die Amis dadurch aufzuhalten. Am Rhein wurden viele Brücken gesprengt, um die Westalliierten aufzuhalten. Selbst, wenn solches in der Tschechei auch passiert sein sollte, rechtfertigt das nicht das Umbringen von 80.000 Menschen nach dem Ende des Krieges.![]()
Habe ich zu keinem Zeitpunkt gemacht. Mein Post, bezog sich auf die Einlassung von Titus, der meinte, einem Bettler könne man nichts wegnehmen. Es ging in dem Punkt um materielle Entschädigung für Kriegsschäden.
Ausserdem operierst Du wiederholt mit der Zahl 80 000 Tote der Vertreibung - die deutsch-tschechische Kommission setzte die Zahl auf 15 bis maximal 30 000. Würde man von den Opfern der Menschen in der Sowjetunion sprechen, müsste man von über 20 Millionen sprechen, weiss ich noch gar nicht genau, wieviele das waren, habe auch schon Schätzungen bis 40 Millionen gelesen. Das sind einfach andere Dimensionen. Ohne aber damit etwas anderes rechtfertigen zu wollen, ausser dem, dass Entschädigungsforderungen vor diesem Hintergrund gelinde gesagt problematisch wirken, ebenso die Aussage "wir haben schon genug gezahlt".
http://de.wikipedia.org/wiki/Vertreibun ... pferzahlen
Auch der Begriff "Tschechei" ist nicht korrekt, eine Erfindung Hitlers im Übrigen.
es sind über 220.000 ungeklärte Fälle laut Wikipedia, da können auch noch Tote dabei sein. Selbst wenn es "nur" 30.000 sein sollten, ist das mehr als genug. Jeder Tote ist einer zuviel. Die Menschen, welche Du in der SU aufzählst sind Menschen, die während eines Krieges umkamen, schlimm genug. Es sind auch in Deutschland während der Bombenangriffe genügend Menschen umgebracht worden. In meiner Heimatstadt Kassel lebten 1945 nur noch 40.000 Menschen, Kassel hatte 200.000 Einwohner. Von 14 Millionen Vertriebenen kamen zwei Millionen auf der Flucht um.
Die Deutschen, welche von Tschechen umgebracht wurden, wurden nach dem Krieg ermordet. Wann werden ihre Mörder endlich vor ein Gericht gestellt


Entschuldige bitte, Ihr nennt Euch heute, nach dem die Slowaken ausgetreten sind Tschechische Republik, ich habe keine Mühe damit Euch so zu nennen.


Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Was sind denn heute die Interessen von Vertriebenenverbänden, bittschön, wenn nicht Wahrung des kulturellen Erbes und dessen Verfügungsstellung für andere, zum Zweck des Erhaltung des Friedens und Verringerung des Leids, oder v.a. als Beitrag zur persönlichen intellektuellen Bereicherung ?Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Marek1964 hat geschrieben: [...]
Das ist im Kern die Aussage von Giordano: Nur die eigenen Interessen werden wahrgenommen und die Themen behandelt, die ihnen in den Kram passen. [...]
Es ist aber keine sonderliche Überraschung, dass sich Vertriebenenvereine für die Interessen der Vertriebenen einsetzen, oder?![]()
Das ist ihre Aufgabe, für die Aufarbeitung der NS-Verbrechen gibt es (mehr als genug) andere Vereine.
Die Kultur. Das historische Erbe. Das Andenken. Auch durchaus wissenschaftliches Know-How (s. Neu-Gablonz, Landurbarmachung, Entwässerungstechniken in Ostpreussen u.ä.). Gehört alles zu den Dingen, die einem durch Vertreibung genommen werden oder die man zumindest riskiert zu verlieren.Titus Feuerfuchs hat geschrieben: ...
Wenn man die Gebiete einst und jetzt vergleicht, das gilt besonders für den russischen Teil Ostpreußens, kommen einem die Tränen. Den Deutschen der polnisch und sowjetisch verwalteten Gebiete (und diese waren seit der Reichsgründung IMMER völkerrechtlich Teil Deutschlands) hatte man absolut alles genommen, was man nehmen konnte, oft genug sogar das Leben. Also was hätte man deiner Meinung nach noch nehmen sollen?
...
Und wenn einem die Tränen kommen, wie's in Nordostpreussen aussieht, dann kann man ja viel dafür tun, dass es anders wird (gerade die junge Generation in der alles andere als wirtschaftlich uninteressanten Oblast zeigt sich sehr an Geschichte interessiert). Polen z.B. hat eine lange Tradition hervorragender Restaurateure, und selbst während des Kommunismus wurden auch altpreussische Wappen und Symbole wiederhergestellt.
Wer ist "man"? Doch wohl der Strassenmob stalinistisch-kommunistischer Verbrecher, welcher in der alten Tschechoslowakei ganz einfach als Verbrecher verfolgt worden wäre, wenn die Wehrmacht nicht dafür gesorgt hätte, dass es die alten funktionierenden Staaten mitsamt ihren Institutionen und Regierungen nicht mehr gab, also gar nicht mehr für das Gesetz einstehen und Verbrecher verfolgen konnten. Das Gesetz war abgeschafft, durch NS und ihr Rückgrat, die Wehrmacht. Da ist ein monokausaler Zshang, der einfach unmöglich ist, übersehen zu werden.Titus Feuerfuchs hat geschrieben: ...
Glaub' nicht, dass du damit irgend jemandem etwas Neues erzählst, nur was tut das bei den Verbrechen, die bei der Vertreibung auch vonseiten Tschechiens passiert sind, zur Sache?Marek1964 hat geschrieben: Viele Häuser der Bewohner von vor allem der Ukraine und Weissrusslands wurden im Rahmen des Ruckzugs der Wehrmacht vollständig zerstört, ebenso wie viele andere Einrichtungen wie Eisenbahnlinien, Brücken usw.
Weil die Wehrmacht u.a. in der Ukraine gehaust hatte, darf man Sudetendeutsche vertreiben und ermorden?![]()
[...]
Die Wehrmachtsverbrechen bzw. die Nazideutschlands legitimieren absolut KEINE anderen Verbrechen, auch nicht die ethnischen Säuberungen des deutschen Ostens.
Aber die anderen haben auch, haben schlimmer, haben zuerst, usw. ist keine Entschuldigung;
in Anbetracht dessen mutet es z.T. mehr als bizarr an, wenn man zwar deutsche Verbrechen verurteilt, ihnen aber dann selber nacheifert.
...
Gerade weil Wehrmacht und SS in den besetzten Gebieten so gehaust haben, jegliche nichtdeutsche Verwaltung im Keim erstickend, waren die Verbrechen an Deutschsprachigen und/oder Deutschen erst möglich.
Und was völlig untergeht: Dank der Wehrmacht wurden nicht nur die Verbrechen dann an Deutschen möglich, sondern auch an den Nichtdeutschen, die ja nichtmal die Möglichkeit hatten, in den goldenen Westen rüberzumachen, sondern 45 Jahre hinter dem Eisernen Vorhang leben musste. Danke Deutschland, kann man da nur sagen.
LG
- Titus Feuerfuchs
- Mitglied
- Beiträge: 1616
- Registriert: 07.05.2012, 21:42
Das ist unrichtig. Kenne selbst Vertriebene, die noch ein völlig eigenständiges Leben führen, z.T. sogar in meiner eigenen Familie. Und Nachkommen hatte die Vertriebenen auch. Diese haben mitunter Interesse daran, zu wissen, wo sie herkommen, am Erhalt bestimmter Traditionen und zur Pflege des Andenkens. Zum Dritten gibt es in den Vertreibungsgebieten nach wie vor deutsche Minderheiten, vor allem in Oberschlesien und vereinzelt auch in Masuren oder in Siebenbürgen.Renegat hat geschrieben: Dann brauchen wir keine Vertriebenenverbände mehr, denn nach 70 Jahren kannst du maximal ein paar Pflegeheime nach Osten verlegen.Ansonsten gibt es keine Vertriebenen mehr, deren Interessen die Verbände vertreten könnten.
Renegat hat geschrieben: Der Rest deiner Beiträge ist so durchsichtig in ihrer Intention, dass mir dafür meine Zeit zu schade ist, ich war ja auch nicht angesprochen.

Genau, Sherlock.Renegat hat geschrieben: Wahrscheinlich hast du ohnehin nur einen Aufhänger für deinen Sarazin-Link und das Schüren von Überfremdungsängsten gesucht.

MfG,
Titus Feuerfuchs
Titus Feuerfuchs
Renegat hat geschrieben: Dann brauchen wir keine Vertriebenenverbände mehr, denn nach 70 Jahren kannst du maximal ein paar Pflegeheime nach Osten verlegen.Ansonsten gibt es keine Vertriebenen mehr, deren Interessen die Verbände vertreten könnten.
Ja, schön, dass es die noch gibt. Gestern habe ich mich zufällig mit einer unterhalten. Liebe alte Dame, geboren in Kattowitz, der Aufhänger waren die schlesische Mentalität und typische Gerichte.Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Das ist unrichtig. Kenne selbst Vertriebene, die noch ein völlig eigenständiges Leben führen, z.T. sogar in meiner eigenen Familie.
So weit waren wir in diesem Thread aber schon mal. Wenn es sich denn die Vertriebenenverbände zur Aufgabe machen würden, Rezepte zu tauschen und Kochkurse zu veranstalten, trete ich auch noch ein. Sie dürfen auch gern dazu ein paar Lieder singen und mundartliche Gedichte lesen.
Außerdem muß man bedenken, dass nostalgisches Erinnern ein Phänomen des Älterwerdens ist, weltweit bei allen Kulturen. Je älter man wird, desto präsenter wird Kindheit und Jugend und desto mehr wird diese Lebensphase glorifiziert. Das heißt aber nicht, dass man sie zurückwill, die alte Dame aus Kattowitz dachte z.B. nicht im Traum daran, nach Kattowitz zurückzukehren.
Inzwischen geht die erste Nachkommengeneration stramm auf das Rentenalter zu. Kann gut sein, dass die nun eine Ahnenforschungsphase durchmachen wird, wenn sie plötzlich Zeit hat. Da ist vielleicht sogar der ein oder andere Besuch im Osten fällig und man bewundert erhaltene bzw. wieder aufgebaute Innenstädte mit gemeinsamen kulturellen Erbe. Auch das könnten die Vertriebenenverbände unterstützen. Obwohl ich sagen muß, dass gerade der polnische Tourismus einen Riesenvorsprung auf diesem Gebiet hat.Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Und Nachkommen hatte die Vertriebenen auch. Diese haben mitunter Interesse daran, zu wissen, wo sie herkommen, am Erhalt bestimmter Traditionen und zur Pflege des Andenkens.
Wer aktuell dort lebt, wurde nicht vertrieben und hat eine ganz andere Geschichte.Titus Feuerfuchs hat geschrieben: Zum Dritten gibt es in den Vertreibungsgebieten nach wie vor deutsche Minderheiten, vor allem in Oberschlesien und vereinzelt auch in Masuren oder in Siebenbürgen.
Sprachst du nicht irgendwo vom typischen Verhalten von Menschen in der Diaspora?
Mir mißfällt in dem Zusammenhang, diese Verständnislosigkeit der Vertriebenenverbände für andere, weltweite Vertreibungs- Flucht- und Migrationsschicksale. Da ließe sich viel gemeinsames entdecken. Um bei meiner alten Dame aus Kattoweitz zu bleiben, die könnte sich bestimmt auf der Parkbank gut mit einem türkischstämmigen Migranten austauschen. Über seinen jahrzehntelangen Plan als Rentner in die Heimat zurückzukehren, den er nun doch nicht in die Tat umsetzt, weil die Welt sich weitergedreht hat, die Kinder und Enkel inzwischen hier verwurzelt sind usw. Der sich aber ebenso gerne an Kindheit, Jugend, Leibgerichte und Kultur in Anatolien erinnert, genau wie sie an Kattowitz.
- Titus Feuerfuchs
- Mitglied
- Beiträge: 1616
- Registriert: 07.05.2012, 21:42
Warum ausgerechnet mit einem türkischen Migranten? Wäre mir neu, dass die vertrieben worden wären.Renegat hat geschrieben:[...] Um bei meiner alten Dame aus Kattoweitz zu bleiben, die könnte sich bestimmt auf der Parkbank gut mit einem türkischstämmigen Migranten austauschen.

Sind sie eben in vielen Fällen (ich würde sogar sagen in den meisten) nicht.Renegat hat geschrieben: Über seinen jahrzehntelangen Plan als Rentner in die Heimat zurückzukehren, den er nun doch nicht in die Tat umsetzt, weil die Welt sich weitergedreht hat, die Kinder und Enkel inzwischen hier verwurzelt sind usw. [...]
MfG,
Titus Feuerfuchs
Titus Feuerfuchs
Diese Absicht im Alter in die Heimat zurück zu kehren ist mir auch durch unsere italienischen Mitbewohner bekannt, viele haben es versucht, und viele kamen wieder zurück in die Schweiz, sie sind gefangen in zwei Ländern, sind sie in der Schweiz, so vermissen sie Italien und umgekehrt. Das ist für mich kein Problem von Vertriebenen, das ist Alterssentimentalität, die sicher auch bei anderen Nationalitäten vorkommt, oder in Zukunft vorkommen wird.
Ein Beispiel, mein Arzt ist Tscheche und Schweizer, er floh mit seiner Mutter 1968 als 18 Jähriger in die Schweiz, machte hier seine Ausbildung, er eröffnete seine Praxis 1980, und jetzt wird er sich zur Ruhe setzen, er beabsichtigt sich zwei Wohnsitze zu halten, obwohl er hier bestens integriert ist, hat er seine ursprüngliche Heimat nie vergessen, er gab seinen Söhnen auch Vornamen die in beiden Kulturkreisen vorhanden sind, diese erwachsenen Söhne haben aber nicht die Absicht nach Tschechei zurück zu kehren.
Ein Beispiel, mein Arzt ist Tscheche und Schweizer, er floh mit seiner Mutter 1968 als 18 Jähriger in die Schweiz, machte hier seine Ausbildung, er eröffnete seine Praxis 1980, und jetzt wird er sich zur Ruhe setzen, er beabsichtigt sich zwei Wohnsitze zu halten, obwohl er hier bestens integriert ist, hat er seine ursprüngliche Heimat nie vergessen, er gab seinen Söhnen auch Vornamen die in beiden Kulturkreisen vorhanden sind, diese erwachsenen Söhne haben aber nicht die Absicht nach Tschechei zurück zu kehren.
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 26 Antworten
- 51862 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von repo
-
- 8 Antworten
- 7756 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Balduin
-
- 1 Antworten
- 2287 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Cherusker
-
- 1 Antworten
- 12702 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Barbarossa
-
- 0 Antworten
- 7192 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von dieter