Spartaner hat geschrieben:Ich kann mich noch erinnern als sich der Iran in den Konflikt eingemischt hatte oder gar Saddam Hussein Scut - Raketen auf Israel abgefeuert hat. Obwohl der Irak im Konflikt mit den USA lag . Komisch die Länder sind keine unmittelbaren Nachbarländer von Israel.
So alt bist du schon?
Im Ernst. "Die juden zurück ins Meer", das ist ein Spruch, der schon einige Jahre vor Saddam in allen arabischen Ländern bekannt war, nicht nur in den Nachbarländern des damals nagelneuen Israel. Und weder diese Araber noch Saddam waren islamistische Fundamentalisten. Klar gibt es genügend Israelis und Palästinenser, die, wenn es nach ihnen ginge, den Palästina-Konflikt schon lange beigelegt hätten. Es geht aber nicht nach ihnen. Es geht nach denen, die am lautesten schreien und die deshalb in Notsituationen am meisten Gehör finden. Und Palästina befindet sich seit fast 70 Jahren in einer ständigen Notsituation.
Israels Siege und sein Vorgehen gegen die Palästinenser haben in Palästina eine (zwei? mehr?) Generationen von Islamisten kreiert. Diese Islamisten sind nun diejenigen, die Israel am meisten zusetzen, sei es, dass sie eine Rakete nach der anderen auf israelische Zivilisten schießen, sei es, dass sie auf Einzelpersonen losgehen oder Busse in die Luft jagen. Der Konflikt in Palästina ist jedoch keiner zwischen Islamisten und Juden, es ist einer zwischen Arabern und Israelis, und zwar schon seit lange vor 1949. Er wird momentan ausgetragen zwischen arabischen Islamisten und israelischen Hardlinern aus der Politik und bei den Siedlern, es ist trotzdem immer noch ein israelisch-arabischer Konflikt. Warum sonst sind nur Jordanien und bis vor kurzem Ägypten in Beziehungen zu Israel getreten?
Genau deshalb ist es ja so irrwitzig (tragisch?), dass sich Israelis und Araber ursprünglich gar nicht so sehr voneinander unterschieden, dass ein Araber sogar zum Erbauer des Tempels von Jerusalem werden konnte. In den 2000 Jahren der Diaspora sind die Juden zu einem Mischvolk geworden, das sich 1949 aus dem Maghreb, dem Jemen, aus Äthiopien, Russland, Polen, Westeuropa, den USA und diversen südamerikanischen Ländern in Palästina getroffen hat, um den alten Traum vom jüdischen Staat zu verwirklichen. Und sie sind mächtig geworden, so mächtig, dass sie glauben konnten, die Araber, die ebenfalls seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden Palästina als ihre Heimat betrachteten, vertreiben konnten.
Die Araber wollten nicht. Sie bekamen Hilfe von den arabischen Nachbarstaaten, der Krieg gegen Israel ging 1949 erstmals verloren, und damit war der aktuelle Palästinakonflikt geboren.
Der Palästinakonflikt ist ein arabisch-israelischer Konflikt. Isso.
Beppe