dieter hat geschrieben:Doch viele Forscher glauben inzwischen, dass die Barbaren den Untergang der Großmacht verursacht haben. Im 4.Jahrhundert nach Christus setzt die Völkerwanderung ein, und zigtausende Menschen drängen auf der Suche nach neuen Lebensraum ins Reich.
Das ist nicht die ganze Wahrheit. Der Niedergang des Römischen Reiches setzt viel früher ein.
Bereits um 230 n.Chr. dringen germanische Heerhaufen auf römisches Gebiet vor, um Beutezüge zu unternehmen. Die Folge dieser äußeren Bedrohung ist eine schwere politische Krise in Rom.
Die nächsten 50 Jahre regieren sog. "Soldatenkaiser" den römischen Staat. Das sind Personen, die nicht mehr der römischen Elite entstammen, sondern ihren politischen Aufstieg allein ihren militärischen Fähigkeiten verdanken. Mit den Legionen im Rücken hielten sie die Macht in den Händen. Ihre Aufgabe war es, die Reichsgrenzen gegen die vorrückenden Barbaren zu verteidigen. Heute würde man diese Staatsform als Militärdiktatur bezeichnen. In den Augen der Römer war dieses keine schöne, aber eine notwendige Sache.
Dies alles fand statt, lange bevor der erste Hunne europäischen Boden betrat. Die Bewegung der germanischen Massen nach Süden ins Römische Reich setzte also viel früher ein.