dieter hat geschrieben:Ralph hat geschrieben:dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
Krieg ist für mich persönlich eine überholte Form der Auseinandersetzung. Ich habe durch die Auswirkungen der letzten Kriege in D meinen Vater und die beiden Großväter verloren, wobei der Großvater väterlicherseits an einem Splitter im Kopf starb, den er während des WKI erhalten hatte.
Meine Option: Ein Weltparlament mit einer Regierung, das demokratisch gewählt wurde nach dem Motto ein Mann eine Stimme und keine Sonderrechte für die jeweiligen Supermächte.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass unser Lebensstandard und unser Reichtum auch auf der wirtschaftlichn Schwäche und Armut anderer Staaten beruht. Ob jeder so selbstlos ist und diese Privilegien jemals aufgibt?
Lieber Ralph,
dahin müssen wir aber kommen, schon heute sind die Konfliktfelder vorallem durch die Armut in Afrika riesengroß. Jährlich ertrinken Tausende von Afrikanern, die nach Europa oder zu den Kanarischen Inseln wollen, weil sie mit kaputten Booten nach Lampedusa oder Spanien wollen. Auch an der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei sind heute schon europ. Grenzorgane unterwegs, weil es die Griechen nicht schaffen.
Es geht weniger darum, ob Drohnen klein oder groß, teuer oder billig sind, sondern eher darum, ob man sie überhaupt einsetzen soll. Kriege zwischen Staaten sind in Mitteleuropa derzeit nicht zu erwarten und Kriege mit Afrika, die aus der dortigen Armut entspringen, erwarten wir auch nicht, da ich nicht glaube, dass uns Mali, Niger oder der Tschad demnächst angreifen werden.
Sie dienen also der Spionage oder für begrenzte Kampfhandlungen. Nicht verwendet werden können sie gegen „Schurkenstaaten“ wie Nordkorea oder den Iran, denn die würden die Drohnen sofort abschießen. Eingesetzt werden sollen sie vor allem gegen terroristische Gruppen oder gegen Organisationen, die wir für Terroristen halten. Natürlich haben wir auch Überwachungssatelliten, aber Drohnen sind wohl effizienter. Man kann mit ihnen nach dem Motto „Search und destroy“ gezielt feindliche Stützpunkte ausschalten. Man braucht keine eigenen Soldaten einsetzen. Diese sitzen sicher im heimischen Europa und radieren die Feinde mit einem Joystick oder Mausklick aus, genauso wie bei einem Computerspiel. In den USA läuft dies schon so. Die Spezialisten gehen morgens normal zur Arbeit, knipsen einige Bösewichte aus, machen Mittagspause, gegen 5.00 Uhr nachmittags ist Feierabend, gehen anschließend nach Hause. Der Krieg wird zu einem normalen Bürojob.
Aber auch bei den Drohnen werden zahlreiche unschuldige Zivilisten getötet, außerdem setzt man sie ohne Skrupel über neutrale Länder ein wie Pakistan oder dem Jemen. Die Vorstellung, dass diese Dinger überall in der Welt rumfliegen und jederzeit Menschen töten können, ist schon beängstigend. Man kennt dies bisher nur aus Science Fiction Filmen.