dieter hat geschrieben:Wir haben ihm das aber nicht geglaubt und glauben es weiterhin nicht.
Wer ist "wir"?
Adenauer hat sich immer dagegen gesträubt, "seine" BRD mit der kommunistischen DDR zu vereinigen. Er sah - m.E. zu Recht - dass das nicht gut gehen könnte.
Also fuhr er die Strategie, die BRD durch Anbindung an den Westen so stark zu machen, dass eine "feindliche Übernahme" durch den Osten nicht mehr möglich sein würde (daher auch seine Ablehnung der Stalin-Noten - Adenauer befürchtete bei deren Umsetzung genau so eine Übernahme durch die Kommunisten) und darüber hinaus zu warten, bis die DDR sich selbst ad absurdum geführt habe und zusammenbrechen würde.
In Zeiten des Kalten Krieges - und gerade in den hierin sehr extremen 50ern - war das eine Strategie, die konservativen Politikern nur mit Mühen beizubringen war - Adenauers Probleme zu Anfang seiner Amtszeit als CDU-Vorsitzender zeigen dies - die aber je länger desto mehr erfolgversprechend zu sein schien.
Schon gegen Ende der 50er zeigte sich aber auch, dass die bedingungslose Ablehnung jeglicher Annäherung zur DDR auch in eine Sackgasse führte, aus der erst Brandts "Wandel durch Annäherung" heraus führte. Das war dem alten Adenauer und auch seinen Gefolgsleuten nicht nahe zu bringen.
Beppe