Diese Frage stellt der Mitbegründer der SDP, Gunter Weißgerber, anläßlich des 25-jährigen Gründungsjubiläums am 7. Oktober 2014. Hintergrund ist die mögliche Koalition zwischen Linken und SPD in Thüringen.
Die SDP war die Wiederbegründung der ostdeutschen sozialdemokratischen Partei während der Wendezeit. Da sie sich bereits am 26. September 1990 mit der SPD vereinigte, war ihre Lebensdauer als selbstständige Partei zwar kurz, aber nicht bedeutungslos.
Aber Herr Weißgerber beschreibt als Zeitzeuge die Geschichte und Hintergründe kompetenter als ich: http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... kommt.html
Ergänzend möchte ich auf die Dokumentation der Zwangsvereinigung durch Reiner Pommerin im Vierteljahreheft für Zeitgeschichte 2/1988 hinweisen. Insbesondere die ausführliche Schilderung der Kampagne ab Heftseite 325, die dann zur Zwangsvereinigung führte, sollte einem Sozialdemokraten eigentlich zu denken geben.
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... 3099,d.ZWU
Ich fürchte, nicht nur die Ost-SPD hat vergesessen wo sie herkommt und wofür sie einmal eingetreten ist. Damit macht sie sich aber genauso entbehrlich wie die Pünktchen-Partei.
Hat die Ost-SPD vergessen, wo sie herkommt?
Moderator: Barbarossa
Lieber Stephan,
die SPD besteht seit über 150 Jahren, sie hat als einzige Partei gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz gestimmt, die sog. Bürgerlichen Parteien einschließlich Papa Heuß hatten zugestimmt. Die SPD wird nicht nur die Drei Püktchen Partei überleben, weil ohne sie die Geschichte Deutschlands und der BRD viel schlechter aussehen würde.
Ich erinnere nur an Brandts Ostpolitik und die Agenda 2010, der wir heute unseren teilweisen Wohlstand verdanken.
Alle anderen Parteien mußten sich 1945 wegen ihres Versagen in der Weimarer Republik einen anderen Namen geben.
die SPD besteht seit über 150 Jahren, sie hat als einzige Partei gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz gestimmt, die sog. Bürgerlichen Parteien einschließlich Papa Heuß hatten zugestimmt. Die SPD wird nicht nur die Drei Püktchen Partei überleben, weil ohne sie die Geschichte Deutschlands und der BRD viel schlechter aussehen würde.
Ich erinnere nur an Brandts Ostpolitik und die Agenda 2010, der wir heute unseren teilweisen Wohlstand verdanken.
Alle anderen Parteien mußten sich 1945 wegen ihres Versagen in der Weimarer Republik einen anderen Namen geben.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Richtig Dieter, deshalb habe ich ja auch geschrieben:dieter hat geschrieben:Lieber Stephan,
die SPD besteht seit über 150 Jahren, sie hat als einzige Partei gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz gestimmt, die sog. Bürgerlichen Parteien einschließlich Papa Heuß hatten zugestimmt. Die SPD wird nicht nur die Drei Püktchen Partei überleben, weil ohne sie die Geschichte Deutschlands und der BRD viel schlechter aussehen würde.
Ich erinnere nur an Brandts Ostpolitik und die Agenda 2010, der wir heute unseren teilweisen Wohlstand verdanken.
Alle anderen Parteien mußten sich 1945 wegen ihres Versagen in der Weimarer Republik einen anderen Namen geben.
Spätestens mit dem Abgang Münteferings scheint sich die SPD nur noch als kurzatmige Klientel-Partei zu verstehen. Und wenn man sich vor Augen führt, dass Mitteldeutschland mal zu den Kernlanden zählte, müssten Wahlergebnisse wie in Sachsen 10,7% - 9,8% - 10,4% - 12,4% in den letzten 4 Landtagswahlen alle Alarmglocken schrillen lassen. Berücksichtigt man die gesunkenen Wahlbeteiligungen erreicht man doch nur noch soviel Wähler wie noch vor einigen Jahren die F.D.P....wofür sie einmal eingetreten ist.
Ich sehe derzeit keine Ansätze zu einer selbstständigen Programmatik, auch nicht personell, und einen Überbietungswettbewerb sozialer Wohltaten kann man gegen die Linken nur verlieren.
Freundliche Grüsse
Stephan
Stephan
Die SPD wird nie wieder auf 40 % kommen: Das "linke" Lager ist in SPD, Grüne und Linke zersplittert; zudem ist die CDU in wichtigen Fragen deutlich nach links gerückt. Die SPD konnte eine Vielzahl ihrer Wähler auch immer mit Klassenkampf-Argumenten mobiliseren (zuletzt gegen Stoiber 2002), das ist ihr durch die neue (wohl auch richtige) Programmatik der CDU unmöglich. Das ist der Lauf der Dinge - er macht auch vor einer 150 Jahre alten, verdienstreichen Partei nicht halt.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
- Gontscharow
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@ Ralph : Ich frage mich, ob man die Grünen mittlerweile immer noch zum linken Lager zählen kann .
Von ihrer Herkunft sind die meistens es zweifelsfrei, die Positionen der Grünen waren in den ersten zwei
Jahrzehnten ihres Bestehens zweifelsfrei als links auszumachen, aber das
hat sich schleichend seit den 90er Jahren verändert.....
Und zwar in der Programmatik wie in den Personen selbst. Joschka Fischer ist zweifelsohne ein Renegat,
wenn nicht sogar ein Konvertit, um mal ein berühmtes Beispiel zu nennen.
Ich jedenfalls sehe die Grünen nicht mehr als links an, sie koalieren denn auch mühelos mit der CDU,
die allerdings ebenfalls in vielen Bereichen nicht mehr so richtig konservativ ist, darauf hast du zu Recht hingewiesen.
Von ihrer Herkunft sind die meistens es zweifelsfrei, die Positionen der Grünen waren in den ersten zwei
Jahrzehnten ihres Bestehens zweifelsfrei als links auszumachen, aber das
hat sich schleichend seit den 90er Jahren verändert.....
Und zwar in der Programmatik wie in den Personen selbst. Joschka Fischer ist zweifelsohne ein Renegat,
wenn nicht sogar ein Konvertit, um mal ein berühmtes Beispiel zu nennen.
Ich jedenfalls sehe die Grünen nicht mehr als links an, sie koalieren denn auch mühelos mit der CDU,
die allerdings ebenfalls in vielen Bereichen nicht mehr so richtig konservativ ist, darauf hast du zu Recht hingewiesen.
Lieber Stephan,Stephan hat geschrieben:Richtig Dieter, deshalb habe ich ja auch geschrieben:dieter hat geschrieben:Lieber Stephan,
die SPD besteht seit über 150 Jahren, sie hat als einzige Partei gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz gestimmt, die sog. Bürgerlichen Parteien einschließlich Papa Heuß hatten zugestimmt. Die SPD wird nicht nur die Drei Püktchen Partei überleben, weil ohne sie die Geschichte Deutschlands und der BRD viel schlechter aussehen würde.
Ich erinnere nur an Brandts Ostpolitik und die Agenda 2010, der wir heute unseren teilweisen Wohlstand verdanken.
Alle anderen Parteien mußten sich 1945 wegen ihres Versagen in der Weimarer Republik einen anderen Namen geben.Spätestens mit dem Abgang Münteferings scheint sich die SPD nur noch als kurzatmige Klientel-Partei zu verstehen. Und wenn man sich vor Augen führt, dass Mitteldeutschland mal zu den Kernlanden zählte, müssten Wahlergebnisse wie in Sachsen 10,7% - 9,8% - 10,4% - 12,4% in den letzten 4 Landtagswahlen alle Alarmglocken schrillen lassen. Berücksichtigt man die gesunkenen Wahlbeteiligungen erreicht man doch nur noch soviel Wähler wie noch vor einigen Jahren die F.D.P....wofür sie einmal eingetreten ist.
Ich sehe derzeit keine Ansätze zu einer selbstständigen Programmatik, auch nicht personell, und einen Überbietungswettbewerb sozialer Wohltaten kann man gegen die Linken nur verlieren.
für die SPD ist es in Ostdeutschland durch die Linke schwer geworden, weil beide Parteien auf dieselbe Wählerschicht zurückgreifen. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass viele Wähler in Ostdeutschland auch heute noch die Nachfolgepartei der SED wählen.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Lieber Ralph,Ralph hat geschrieben:Die SPD wird nie wieder auf 40 % kommen: Das "linke" Lager ist in SPD, Grüne und Linke zersplittert; zudem ist die CDU in wichtigen Fragen deutlich nach links gerückt. Die SPD konnte eine Vielzahl ihrer Wähler auch immer mit Klassenkampf-Argumenten mobiliseren (zuletzt gegen Stoiber 2002), das ist ihr durch die neue (wohl auch richtige) Programmatik der CDU unmöglich. Das ist der Lauf der Dinge - er macht auch vor einer 150 Jahre alten, verdienstreichen Partei nicht halt.
die Grünen sind nicht mehr links, siehe Bündnisse in Hessen und Frankfurt und früher im Saarland und Hamburg.
Du kannst Dich aber beruhigen, es ist jetzt die AfD da, die wird der CDU manche Stimme kosten. Mal sehen was bei der Regierungsbildung in Thüringen rauskommt Die SPD hat in ihrer Geschichte schon schlechtere Zeiten erlebt, außerdem sitzt die SPD in den meisten Länderregierungen.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
In manchem sind manche SPD-Volksvertreter genauso weit weg vom Volk wie die Kollegen von CDU und FDP.
Von glorreicher Geschichte kann man als Partei nicht auf Ewigkeiten zehren. Es ist mühsam für die SPD, einerseits nicht opportunistisch Grundsätze mal außer Acht zu lassen, wenn Wahlen anstehen und sich doch veränderten Bedingungen und auch einer potenziell doch veränderten Wähler-Klientel anzupassen, ohne wider besseres Wissen auf die Bahn des Populismus zu geraten und jegliches Profil zu verlieren- oder es zumindest sehr unscharf werden zu lassen.
Es ist schwierig auf der linken Seite, gerade in den ostdeutschen Ländern, die eben doch erstens andere Probleme haben und wo zweitens dann ganz sicher bei vielen noch zu sehr die Rundumfürsorge in Erinnerung ist.
Da erscheint die Linke dann doch näher, verspricht mehr als die SPD, die - klugerweise nicht mehr grundsätzlich in alten Klassenkampf- Parolen argumentiert.
Von glorreicher Geschichte kann man als Partei nicht auf Ewigkeiten zehren. Es ist mühsam für die SPD, einerseits nicht opportunistisch Grundsätze mal außer Acht zu lassen, wenn Wahlen anstehen und sich doch veränderten Bedingungen und auch einer potenziell doch veränderten Wähler-Klientel anzupassen, ohne wider besseres Wissen auf die Bahn des Populismus zu geraten und jegliches Profil zu verlieren- oder es zumindest sehr unscharf werden zu lassen.
Es ist schwierig auf der linken Seite, gerade in den ostdeutschen Ländern, die eben doch erstens andere Probleme haben und wo zweitens dann ganz sicher bei vielen noch zu sehr die Rundumfürsorge in Erinnerung ist.
Da erscheint die Linke dann doch näher, verspricht mehr als die SPD, die - klugerweise nicht mehr grundsätzlich in alten Klassenkampf- Parolen argumentiert.
Die letzten Wählerwanderungen zeichnen kein so eindeutiges Bild. Die AfD räumt im linken Lager fast genauso ab, wie im bürgerlichen, in Sachsen verhinderte sie letztlich den Wiedereinzug der NPD. Bisher litten also alle unter der AfD.dieter hat geschrieben:..., es ist jetzt die AfD da, die wird der CDU manche Stimme kosten. Mal sehen was bei der Regierungsbildung in Thüringen rauskommt Die SPD hat in ihrer Geschichte schon schlechtere Zeiten erlebt, außerdem sitzt die SPD in den meisten Länderregierungen.
Konnte die SPD in Sachsen noch unterm Strich gewinnen, hat sie in Thüringen und Brandenburg doch erheblich verloren - der Wähler bleibt zu Hause oder wählt das 'Original' und das scheint zunehmend nicht mehr die SPD zu sein. Die Erinnerung an bessere Zeiten kann in so einer Situation kontraproduktiv sein, verhindert oder verzögert sie doch möglicherweise notwendige Schritte.
Zur AfD wechselten:
Code: Alles auswählen
. Sachsen Thüringen Brandenburg
von der Linken: 15.000 16.000 20.000
von der SPD: 8.000 12.000 12.000
von den Grünen: 3.000 1.000 1.000
in Summe: 26.000 29.000 33.000
von der CDU: 33.000 18.000 18.000
von der FDP: 18.000 11.000 17.000
in Summe: 51.000 29.000 35.000
von der NPD: 13.000 k. A. k. A.
Nichtwähler: 16.000 12.000 12.000
Code: Alles auswählen
. Sachsen Thüringen Brandenburg
Linke: k. A. -27.000 + 7.000
Grüne: + 7.000 - 5.000 - 2.000
CDU: +11.000 - 4.000 -10.000
FDP: +12.000 + 1.000 + 3.000
AfD: - 8.000 -12.000 -12.000
NPD: + 1.000 k. A. k. A.
sonstige: - 4.000 k. A. k. A.
Nichtwähler: - 5.000 -12.000 -85.000
insgesamt: +14.000 -59.000 -99.000
Landtagswahl 2014 Sachsen
Landtagswahl 2014 Thüringen
Landtagswahl 2014 Brandenburg
Freundliche Grüsse
Stephan
Stephan
Lieber Conzaliss,Conzaliss hat geschrieben:Die SPD baut darauf, dass das Wahlvolk schnell vergisst...
was soll das Wahlvolk schnell vergessen
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Lieber Stephan,Stephan hat geschrieben:Die letzten Wählerwanderungen zeichnen kein so eindeutiges Bild. Die AfD räumt im linken Lager fast genauso ab, wie im bürgerlichen, in Sachsen verhinderte sie letztlich den Wiedereinzug der NPD. Bisher litten also alle unter der AfD.dieter hat geschrieben:..., es ist jetzt die AfD da, die wird der CDU manche Stimme kosten. Mal sehen was bei der Regierungsbildung in Thüringen rauskommt Die SPD hat in ihrer Geschichte schon schlechtere Zeiten erlebt, außerdem sitzt die SPD in den meisten Länderregierungen.
Konnte die SPD in Sachsen noch unterm Strich gewinnen, hat sie in Thüringen und Brandenburg doch erheblich verloren -
wo hat die SPD in Brandenburg erheblich verloren Sie ist stärkste Partei dort und hat 31,9%.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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