dieter hat geschrieben:Aneri hat geschrieben:
Ich persönlich denke, dass Kirche hat nichts in der Schule zu suchen. Dennoch hier in Deutschland ist ein anderer Bezug zu der Religion. Viele glauben nicht oder besser zu sagen, denken nicht nach, aber sie kirchlich heiraten, lassen ihre Kinder taufen und konfirmieren, lassen den Pfarrer bei Beerdigung sprechen. Es wirkt wie ein Relikt aus der Vergangenheit. Aber Traditionen, welche Art sie auch sind, geben ein Gemeinschaftsgefühl: es gibt etwas, irgendwelche Handlungen, den wir ohne unbedingt eine rationale Begründung zu liefern einfach betätigen. Da uns mittlere Weile so viel unterscheidet (lebe die Individualisten), denke ich, dass gerade in diesem Sinne diese Traditionen als positiv zu bewerten sind.
Liebe Aneri,
so isses.
Damit habe ich ein Problem. Leere Rituale mögen einer Traditionslinie folgen, wenn der Sinn verlorengegangen ist, kann man sie mE genausogut abschaffen.
Gerade für Kinder sind sinnentleerte Rituale nur hohl, denn die oft entlarvenden Warum-Fragen von Kindern fragen immer nach dem Sinn.
Auf diese Weltsicht von Kindern, ging der Einschulungsgottesdienst, an dem ich teilnahm, sehr gut ein. Da wurde kein Ritual vorausgesetzt sondern alles mit einfachen Worten erklärt, sogar das Gebet.
Sinnentleert war der Gottesdienst auch nicht, denn wie ich eingangs schrieb, war es die einzige Gelegenheit, bei der Emotionen, Unsicherheitsgefühle, Ängste und Traurigkeit uberhaupt angesprochen wurden bei der Einschulung. Das fand ich wichtig und ich fragte mich, wohin mit diesen Gefühlen, wenn es den Gottesdienst nicht oder nicht für alle gibt.