Die US-Wahlen interessieren mich sehr - der Wahlkampf wird deutlich intensiver geführt und ist für mich auch ansprechender (das liegt natürlich an der Personenbezogenheit der Politik, in Deutschland herrschen (normalerweise) Sachthemen vor.
Ich gebe kurz einen Überblick über die letzten Ereignisse:
Barack Obama steht als Kandidat der demokratischen Partei fest - sein republikanischer Herausforderer muss noch gewählt werden. Hierfür gibt es Caucuses und Primaries.
Primaries sind Wahlen im eigentlichen Sinn (geheim) - das Ergebnis entscheidet, wie die Delegierten auf dem Parteitag (Kandidatenkür) stimmen sollen; jeder registrierte Wähler kann wählen
Beim Caucus werden lokale Delegierte gewählt, die wiederum Delegierte für den Parteitag ernennen. Diese Wahl ist nicht geheim, es kommt zu Gruppenbildungen.
Letzte Woche war ein Caucus in Iowa. Mitt Romney konnte knapp vor Rick Santorum (konservativ-christlich) gewinnen. Michelle Bachmann hat aufgegeben.
Gestern waren die Primaries in New Hampshire. Wiederum konnte Mitt Romney einen Sieg erringen. Gefolgt von Ron Paul und Newt Gingrich.
Mitt Romney geht damit als klarer Favorit ins Rennen. Jedoch schmolz durch knallharte negative Stimmungsmache von "unabhängigen" Wählergruppen (PAC) sein Vorsprung. Ihm wird vorgeworfen durch seine selbst gegründete Wall-Street-Firma "Bain" tausende Arbeitsplätze vernichtet zu haben.
Ebenfalls im Rennen ist noch Jon Huntsman, der es intellektuell wohl als einziger mit Obama aufnehmen kann. Der Ex-Botschafter in China spricht fließend Mandarin und ist der Sohn eines Milliardärs. Er tritt nicht als Meinungsmacher auf und gibt sich ruhig - anders als seine republikanischen Gegner.
Ich werde die Wahlen natürlich weiter beobachten, gibt kaum etwas spannenderes. Sehr schöne Seite zur Information ist
http://politico.com (engl.) -
http://spiegel.de und
http://tagesschau.de veröffentlichen auch sehr interessante Analysen.
Nächste "Vor"-Entscheidung fällt in South Carolina, der Mutter des Sezessionskrieges und der Sklaverei