Peppone hat geschrieben:Wieso? Marx stellte sich das doch so vor, dass irgendwann das ganze Volk am gleichen Strang ziehen sollte. Nach den Vorstellungen der "Reformkommunisten" (ich nenn sie jetzt mal so, auch wenn in jedem Land was anderes darunter verstanden wird) in der SED war es erst mal ein hehres Ziel, zumindest eine demokratische Mehrheit für den Sozialismus zu gewinnen...
Indem man die Bevölkerung zu indoktrinieren versuchte. Dieser Versuch schlug aber fehl. Am Ende war es nur die Angst vor den Staatsorganen, die das ganze zusammenhielt - insbesondere nach dem 17. Juni 1953. Kannst du glauben.
Und außerdem: Marx stellte sich eine "Diktatur des Proletariats" vor - als "Vorstufe zum Kommunismus". Was dabei herauskam war der "real-existierende Sozialismus". Meines Erachtens war diese Entwicklung dorthin folgerichtig und jeder neue Versuch würde auch immer wieder in einen Totalitarismus führen.
Peppone hat geschrieben:Und den Sozialismus stellte man sich allemal gerechter vor als den Kapitalismus...
Wer stellte sich ihn gerechter vor? Wer stellte sich überhaupt etwas unter "Sozialismus" vor?
Doch nur die Kommunisten selbst. Und an den Kommunismus, der dann irgendwann mal kommen sollte, daran glaubte schonmal (fast) gar keiner.
Peppone hat geschrieben:...man wusste aber, dass es anfangs der DDR durchaus eine Zeit gegeben hat, in der tatsächlich ein großer Teil der DDR-Bevölkerung tatkräftig den Sozialismus aufbaute, bevor man von der SED-Bürokratie eingebremst wurde. Irgendwie stellte man sich 1989 eine Wiederkehr dieser Zeiten vor)
Das Wort Sozialismus lass mal am besten weg. Man baute auf. Das stimmt schon, denn das Land mußte ja wieder aufgebaut werden nach dem Krieg, wie im Westen auch. Nur im Osten unter sehr viel schwierigeren Bedingungen.