Nach heftigem Widerstand mehrerer Länder
Klimagipfel nimmt Erklärung nur "zur Kenntnis"
Beim Kopenhagener Weltklimagipfel hat das Plenum die Abschlussvereinbarung lediglich "zur Kenntnis" genommen. Nach einer chaotischen Nachtsitzung verzichteten die Delegierten darauf, wie sonst üblich über alle Punkte einzeln abzustimmen. Die Vereinbarung war im Wesentlichen von US-Präsident Barack Obama, Chinas Regierungschef Wen Jiabao und der EU ausgehandelt worden, von einer Gruppe ärmerer Länder aber heftig kritisiert worden. Am Nachmittag ging das Treffen nach einem 13-tägigen Verhandlungsmarathon offiziell zu Ende.
(...)
Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte nach der Einigung der Spitzengruppe, sie sehe das Ergebnis mit gemischten Gefühlen. "Wir sind einen Schritt vorangekommen, ich hätte mir aber mehr Schritte gewünscht", so Merkel in der Nacht. Die Frage sei gewesen, den ganzen Prozess abzubrechen oder weiterzuarbeiten. Merkel räumte ein, es sei nicht gelungen, verbindliche Verpflichtungen für Schwellen- und Entwicklungsländer festzuzurren. "Der Weg zu einem neuen Abkommen ist noch recht weit." Im Sommer sei eine Konferenz in Bonn geplant...
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http://www.tagesschau.de/klima/aktuell/ ... en190.html
Kommentar zum Klimagipfel
Das Personal passt nicht zur Aufgabe
Mit Kopenhagen kann man ja schön spielen: Zuerst war es Hopenhagen, also der Ort der Hoffnung, jetzt ist es Floppenhagen. Die Erkenntnis nach zwei Jahren Vorbereitung, so ungefähr vier Monaten Verhandlungen in dieser Zeit und am Ende 120 Staats- und Regierungschefs in einer Halle: Es geht nicht! Und das bedeutet auch: So geht es nicht weiter...
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http://www.tagesschau.de/klima/aktuell/ ... el100.html
was war sonst noch los? Z. B. das hier:
ARD und ZDF beschweren sich über eingeschränkte Berichterstattung
Die Korrespondenten von ARD und ZDF, die nach Kopenhagen gereist sind, unterliegen massiven Beschränkungen. Aus diesem Grund haben die Sender einen Protestbrief veröffentlicht. Im Folgenden der Wortlaut:
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten hiermit gegen die massive Beschränkung der freien Berichterstattung auf dem UN-Klimagipfel in Kopenhagen protestieren. Seit heute dürfen sich Journalisten im Konferenzzentrum nicht mehr frei bewegen. Drehs außerhalb des Pressezentrums sind nur noch möglich, wenn ein Delegationsmitglied das Kamerateam und den Reporter an der Sicherheitsschleuse abholt und das Team dann von einem UN-Verantwortlichen begleitet wird. Spontane Drehs sind unmöglich. Selbst die UN-Medienkoordination wurde offenbar von diesen Maßnahmen überrascht, da die Verschärfung nicht angekündigt war. Diese Maßnahmen verstoßen gegen die Presse- und Rundfunkfreiheit und behindern die Arbeit der Medien in höchstem Maße. Wir sehen das Recht der freien Berichterstattung massiv eingeschränkt. Daher fordern wir die sofortige Aufhebung dieser Einschränkung für alle Journalistinnen und Journalisten auf dem UN-Klimagipfel in Kopenhagen.
Mit freundlichen Grüßen,
Nikolaus Brender Thomas Baumann
Chefredakteur ZDF Chefredakteur ARD
Quelle:
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/31/ ... 15,00.html
Hm, also wirklich nicht viel gutes...
Kommentar von mir:
Es war eine Klimakonferenz, die von Anfang an unter keinem guten Stern stand, da ja die Eingangsmeldung schon hieß:
Apec gegen verbindlichen Klimaschutz.
Schon diese Meldung suggerierte bereits vor dem Beginn der eigentlichen Konferenz nichts Gutes.
Was viele ahnten - allen voran die "Umweltaktivisten" - wurde in dieser Nacht Gewißheit. Die Gemeinschaft der Länder auf der Welt hatten nicht die Kraft, den "inneren Schweinehund zu überwinden" und sich zu mehr aufzuraffen, als zu dem, was nun dabei heraus gekommen ist: zu einer unverbindlichen Absichtserklärung, die von den meisten Ländern lediglich "zur Kenntnis genommen" wurde.
Für die vom steigenden Meeresspiegel bedrohten Länder genügt das jedoch nicht. Für sie bleibt nur, weiterhin das zu tun, was ich von einem Inselstaat in der Südsee bereits gehört habe: Geld sparen, um später irgenwo in einem anderen Staat Land käuflich erweben zu können - um sich so auf eine Evakuierung in der Zukunft vorzubereiten.
Und auch für die von steigender Trockenheit bedrohten Länder genügt das nicht, denn es wird immer wärmer auf dieser Welt - auf der ganzen Welt.
Denn das Klima wandelt sich - schon seit Jahren.