Studie 2008: Die Mehrheit hatte nichts vom Aufschwung...

Arbeits und Lehrstellenmarkt, Arbeits- und Sozialrecht, Rente

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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...und nun ist er wohl vorerst vorbei.
Die Mehrheit hat nichts vom Aufschwung
Studie: Einkommen der Haushalte gesunken - Arbeitsmarktreformen ohne positive Wirkung
Stephan Kaufmann

BERLIN. Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland ist einer Studie zufolge auch zu Beginn dieses Jahres an den meisten Beschäftigten, Rentnern und ärmeren Menschen vorbeigegangen. Das teilte die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung gestern mit. Sie hatte die Entwicklung vom Herbst 2004 bis ins erste Quartal 2008 untersuchen lassen. "Der Zuwachs an Wirtschaftsleistung ist in den vergangenen drei Jahren ganz überwiegend den Beziehern von Gewinn- und Vermögenseinkommen zugeflossen." Daran hätten auch die verhältnismäßig hohen Tarifabschlüsse der vergangenen Monate nichts geändert. "Das dürfte eine neue Qualität eines Konjunkturaufschwungs darstellen, wie es sie früher vermutlich noch nie gegeben hat: Die wirtschaftliche Leistung wächst deutlich, doch bei der Mehrzahl der privaten Haushalten kommt davon überhaupt nichts an", so die Autoren.
hier weiter lesen: http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... index.html
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Barbarossa
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Alle verdienen mehr - nur die Deutschen nicht
Die Reallöhne sind in den meisten europäischen Ländern in den letzten Jahren stark gestiegen
BLZ

BERLIN. Während des wirtschaftlichen Aufschwungs sind die Reallöhne in den meisten europäischen Ländern gewachsen. Nur in Deutschland haben die Beschäftigten preisbereinigt weniger auf dem Gehaltskonto als zur Jahrtausendwende. Das ergab eine Untersuchung des Forschungsinstituts WSI der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, die gestern veröffentlicht wurde. Die deutschen Reallöhne, das heißt abzüglich der Inflationsrate, sind im Zeitraum von 2000 bis 2008 um 0,8 Prozent zurückgegangen. Dagegen stiegen die Löhne in allen anderen EU-Staaten seit der Jahrtausendwende.
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elysian
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Die andere Seite der Medaille ist aber das Niveau, von dem ausgegangen werden muss. Und da war und ist Deutschland ganz vorn dabei.
sic transit gloria mundi
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Barbarossa
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elysian hat geschrieben:Die andere Seite der Medaille ist aber das Niveau, von dem ausgegangen werden muss. Und da war und ist Deutschland ganz vorn dabei.
Ja, vielleicht bei den besser bezahlten Berufen. Die einfachen Facharbeiter und ungelernten Kräfte haben zunehmend Probleme, mit ihrer Vollzeitbeschäftigung ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und immer mehr müssen zusätzlich noch Arbeitslosengeld II beziehen:
Hartz IV trotz Arbeit: Die Zukunft?
Während zahlreiche Politiker einen gesetzlichen Mindestlohn ablehnen, steigt die Zahl der Arbeitnehmer die trotz Job einen Hartz IV Antrag stellen.

Gut eine Million weniger Arbeitslose als im Vorjahr, das besagt die neue Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA). Dennoch sind immer mehr Menschen gezwungen Sozialleistungen zu beantragen, obwohl sie einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach gehen. Rund 5,4 Millionen Menschen erhalten demnach zur Zeit das Arbeitslosengeld II. Rund eine Million mehr als im Vorjahr. Der Grund sind die Minimal-Löhne, die vorallem bei den Geringqualifizierten Arbeitszweigen gezahlt werden.
hier weiter lesen: http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenue ... b15f06.php
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elysian
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Ja, vielleicht bei den besser bezahlten Berufen.
Nein, auch die weniger gut bezahlten Berufe halten ein vergleichsweise hohes Lohnniveau.
Vergleich doch mal die Durchschnittswerte:
http://www.ba-auslandsvermittlung.de/la ... __nnn=true
http://www.focus.de/jobs/karriere/gehal ... 18298.html
http://www.dihk.de/index.html?/inhalt/i ... ng018.html
http://www.epochtimes.de/articles/2008/ ... 01737.html

Hinter den hohen Lohnzuwächsen steht auch ein vergleichsweise hohes Wachstum der Wirtschaft. Dadurch steigt der vergleichsweise niedrige Nominallohn erheblich an.

Unsere Probleme sind allerdings ein gutes Stück hausgemacht. Steuererhöhung, Energiepreisanstieg auch infolge fehlenden Wettbewerbs, Inflation (wird jetzt durch überhöhte Tarifabschlüsse zusätzlich angeheizt; das hatten wir übrigens in den 70er Jahren bereits einmal erlebt, aber insbesondere einige Gewerkschaften sind wohl eher bereit, Geschichte zu wiederholen, statt aus ihr zu lernen!!!), etc., um nur einige Stichworte zu nennen.

Allerdings misstraue ich dieser Studie ein wenig. Das Institut ist gewerkschaftsnah, das Ergebnis der Studie auch....

Die Kehrseite dieser Entwicklung ist schließlich, dass die deutsche Wirtschaft international wettbewerbsfähiger wurde. Man muss also sehen, wie sich dies im Verlauf der nächsten Jahre auf die Beschäftigungsentwicklung auswirken wird.
sic transit gloria mundi
Schmiddey
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Die Aussagekraft dieser Studie ist, wie schon zuvor angemerkt, nicht sehr hoch, was jedoch unbestritten sein sollte, ist das schwinden der gesellschaftlichen Mitte. Gerade diese ist es aber, die in Zeiten der Rezession Deutschland am ehesten helfen kann, bevor Deutschland überhaupt wieder an bessere Zeiten denken kann muss diese Schicht gestärkt werden.
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