Wenn ein Volk keinen eigenen Staat hat
Verfasst: 11.11.2023, 17:38
Wenn ein Volk keinen eigenen Staat hat, dann kann es zum "Spielball" von Herrschafts- und Machtinteressen werden.
Als ein Beispiel von vielen werden hier die Kurden und die Palästinenser erwähnt.
Dabei ist zu bedenken, dass die Problematik der Kurden und Palästinenser nicht ohne Berücksichtigung der Staaten Türkei und Israel analysiert werden kann.
Bemerkenswert und beunruhigend ist die Tatsache, dass diese Völker keine adäquate regierungsähnliche Interessenvertretung besitzen und offensichtlich durch interne Machtkämpfe auch nicht in der Lage sind, eine zu bilden. Und deshalb wird das Bestreben nach einem eigenen Staates noch für lange Zeit ein Wunschbild bleiben.
Die Kurden
Auf der Erde leben insgesamt mehr als 35 Millionen Kurden. Zum überwiegenden Teil leben sie in Irak mit 5 Millionen, in Iran mit 6 Millionen, in Syrien mit 2 Millionen und mit 15 Millionen in der Türkei. Die Kurden sind ein eigenständiges Volk mit einer eigenen Kultur und Sprache und ohne eine Zugehörigkeit zu anderen Völkern, zum Beispiel zu den Arabern. Die Kurden selbst sind nicht ohne weiteres zu analysieren, da sie untereinander zahlreiche Verbindungen sowohl religiöser als auch politischer Natur aufweisen.
Sowohl in Syrien als auch in der Türkei kommt es nahezu ständig zu heftigen Auseinandersetzungen mit vielen Toten auf allen Seiten. Es kommt ebenfalls nahezu ständig zu Diskriminierungen, Menschenrechtsverletzungen oder ganz allgemein zur Verweigerung der Grundrechte. So ist zum Beispiel auf dem Gebiet zwischen der Türkei und Syrien von der türkischen Regierung eine Sicherheitszone von 30 Kilometern geplant. Dort soll ein Teil der syrischen Kurden in Flüchtlingslagern untergebracht werden. Die Begründung der türkischen Regierung hierfür ist die Sorge vor terroristischen Anschlägen und für die innere Sicherheit ganz allgemein.
In diesem Zusammenhang muss die PKK als Vertreterin der Kurden erwähnt werden, die von der UNO als terroristische Vereinigung eingestuft wurde und in vielen Ländern, so auch in Deutschland, verboten ist.
Ein kurdischer Staat ist zwar wünschenswert und auch dringend erforderlich, ist aber einmal durch die Zergliederung des kurdischen Volkes schwer umsetzbar und vor allem, wer könnten Gesprächs- und Verhandlungspartner sein. Dafür erkennbar ist derzeit niemand.
https://www.augsburger-allgemeine.de/po ... 85946.html
Die Palästinenser
Unstrittig ist, dass die Palästinenser einen eigenen Staat bekommen müssen. Und ebenso unstrittig ist das Existenzrecht Israel.
Um diese beiden Komponenten dreht sich seit Jahrzehnten ein Konflikt mit menschenunwürdigen Begleiterscheinungen.
Das Argument für einen palästinensischen Staat ist einmal moralischer Natur und zum anderen als eine nationale Selbstbestimmung unverzichtbar. Dass die Nationale Selbstbestimmung ein universelles Menschenrecht sei, wurde von der UN, westlichen europäischen Regierungen und von mehreren arabischen Ländern so oder so ähnlich bestätigt. Diese Auffassung teilen auch die meisten Israelis und selbst Ministerpräsident Netanjahu hat in einer "Zweistaatenlösung" eine Möglichkeit gesehen.
Problematisch für die Palästinenser ist die geopolitische Struktur ihres "Staates".
Im Gaza-Streifen leben etwa 2,1 Millionen Palästinenser und davon arbeiten etwa 18.000 in Israel.
Im Westjordanland leben ca. 3,1 Millionen Palästinenser und davon pendeln täglich ungefähr 47.000 zur Arbeit in Israel.
In Israel leben 1,2 Millionen Palästinenser.
https://www.handelsblatt.com/meinung/ga ... 37346.html
Resolution 3236 (XXIX) - Die Palästina-Frage, Generalversammlung der Vereinten Nationen
Sueddeutsche.de: USA bestehen nicht mehr auf Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten 15. Februar 2017
http://www.humanrightsvoices.org/site/d ... s/?d=13700
Alain Gresh: Der versprochene Staat. Le Monde diplomatique
WDR: PLO erkennt Existenzrecht Israels an. 9. September 1993
ZEIT ONLINE: Nahostkonflikt: Donald Trump spricht sich für Zweistaatenlösung aus. In: Die Zeit. 26. September 2018
Christian Böhme, Thomas Seibert: Der Nahostplan und seine Folgen: Wie Trumps Vorstoß die islamische Welt spaltet. In: Der Tagesspiegel. 30. Januar 2020
Für die Palästinenser ist es von existentieller Bedeutung, dass sie einen eigenen Staat gründen können. Die Voraussetzungen für die Umsetzung sind wie bei den Kurden davon abhängig, ob es den Palästinenser gelingt, eine eigene palästinensische Interessenvertretung zu bilden. Dafür würden politisch und diplomatisch Denkende und Handelnde benötigt, gewissermaßen "neue Köpfe" bei den Palästinensern und bei den Israelis; Netanjahu, Abbas und der sich in Katar versteckende Hamas-Anführer gehören nicht dazu.
Als ein Beispiel von vielen werden hier die Kurden und die Palästinenser erwähnt.
Dabei ist zu bedenken, dass die Problematik der Kurden und Palästinenser nicht ohne Berücksichtigung der Staaten Türkei und Israel analysiert werden kann.
Bemerkenswert und beunruhigend ist die Tatsache, dass diese Völker keine adäquate regierungsähnliche Interessenvertretung besitzen und offensichtlich durch interne Machtkämpfe auch nicht in der Lage sind, eine zu bilden. Und deshalb wird das Bestreben nach einem eigenen Staates noch für lange Zeit ein Wunschbild bleiben.
Die Kurden
Auf der Erde leben insgesamt mehr als 35 Millionen Kurden. Zum überwiegenden Teil leben sie in Irak mit 5 Millionen, in Iran mit 6 Millionen, in Syrien mit 2 Millionen und mit 15 Millionen in der Türkei. Die Kurden sind ein eigenständiges Volk mit einer eigenen Kultur und Sprache und ohne eine Zugehörigkeit zu anderen Völkern, zum Beispiel zu den Arabern. Die Kurden selbst sind nicht ohne weiteres zu analysieren, da sie untereinander zahlreiche Verbindungen sowohl religiöser als auch politischer Natur aufweisen.
Sowohl in Syrien als auch in der Türkei kommt es nahezu ständig zu heftigen Auseinandersetzungen mit vielen Toten auf allen Seiten. Es kommt ebenfalls nahezu ständig zu Diskriminierungen, Menschenrechtsverletzungen oder ganz allgemein zur Verweigerung der Grundrechte. So ist zum Beispiel auf dem Gebiet zwischen der Türkei und Syrien von der türkischen Regierung eine Sicherheitszone von 30 Kilometern geplant. Dort soll ein Teil der syrischen Kurden in Flüchtlingslagern untergebracht werden. Die Begründung der türkischen Regierung hierfür ist die Sorge vor terroristischen Anschlägen und für die innere Sicherheit ganz allgemein.
In diesem Zusammenhang muss die PKK als Vertreterin der Kurden erwähnt werden, die von der UNO als terroristische Vereinigung eingestuft wurde und in vielen Ländern, so auch in Deutschland, verboten ist.
Ein kurdischer Staat ist zwar wünschenswert und auch dringend erforderlich, ist aber einmal durch die Zergliederung des kurdischen Volkes schwer umsetzbar und vor allem, wer könnten Gesprächs- und Verhandlungspartner sein. Dafür erkennbar ist derzeit niemand.
https://www.augsburger-allgemeine.de/po ... 85946.html
Die Palästinenser
Unstrittig ist, dass die Palästinenser einen eigenen Staat bekommen müssen. Und ebenso unstrittig ist das Existenzrecht Israel.
Um diese beiden Komponenten dreht sich seit Jahrzehnten ein Konflikt mit menschenunwürdigen Begleiterscheinungen.
Das Argument für einen palästinensischen Staat ist einmal moralischer Natur und zum anderen als eine nationale Selbstbestimmung unverzichtbar. Dass die Nationale Selbstbestimmung ein universelles Menschenrecht sei, wurde von der UN, westlichen europäischen Regierungen und von mehreren arabischen Ländern so oder so ähnlich bestätigt. Diese Auffassung teilen auch die meisten Israelis und selbst Ministerpräsident Netanjahu hat in einer "Zweistaatenlösung" eine Möglichkeit gesehen.
Problematisch für die Palästinenser ist die geopolitische Struktur ihres "Staates".
Im Gaza-Streifen leben etwa 2,1 Millionen Palästinenser und davon arbeiten etwa 18.000 in Israel.
Im Westjordanland leben ca. 3,1 Millionen Palästinenser und davon pendeln täglich ungefähr 47.000 zur Arbeit in Israel.
In Israel leben 1,2 Millionen Palästinenser.
https://www.handelsblatt.com/meinung/ga ... 37346.html
Resolution 3236 (XXIX) - Die Palästina-Frage, Generalversammlung der Vereinten Nationen
Sueddeutsche.de: USA bestehen nicht mehr auf Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten 15. Februar 2017
http://www.humanrightsvoices.org/site/d ... s/?d=13700
Alain Gresh: Der versprochene Staat. Le Monde diplomatique
WDR: PLO erkennt Existenzrecht Israels an. 9. September 1993
ZEIT ONLINE: Nahostkonflikt: Donald Trump spricht sich für Zweistaatenlösung aus. In: Die Zeit. 26. September 2018
Christian Böhme, Thomas Seibert: Der Nahostplan und seine Folgen: Wie Trumps Vorstoß die islamische Welt spaltet. In: Der Tagesspiegel. 30. Januar 2020
Für die Palästinenser ist es von existentieller Bedeutung, dass sie einen eigenen Staat gründen können. Die Voraussetzungen für die Umsetzung sind wie bei den Kurden davon abhängig, ob es den Palästinenser gelingt, eine eigene palästinensische Interessenvertretung zu bilden. Dafür würden politisch und diplomatisch Denkende und Handelnde benötigt, gewissermaßen "neue Köpfe" bei den Palästinensern und bei den Israelis; Netanjahu, Abbas und der sich in Katar versteckende Hamas-Anführer gehören nicht dazu.