Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und das Flugblatt
Verfasst: 02.09.2023, 18:16
Seit Tagen gibt es eine Menge Wirbel um ein Flugblatt, bei dem Hubert Aiwanger (Freie Wähler, geb. am 26. Januar 1971) in seiner Jugendzeit zumindest involviert war. (siehe Analyse: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/da ... -1.6175338)
Dieses Flugblatt entstand 1988 und laut den übereinstimmenden Aussagen der Aiwanger-Brüder wurde es von Hubert Aiwangers Bruder Helmut Aiwanger verfasst, der 11 Monate älter ist.
Mindestens eines der Flugblätter wurde wohl auch in Hubert Aiwangers Tasche gefunden, weswegen auch er damals zum Schuldirektor musste.
Diese Geschichte von vor 35 Jahren kommt nun, wenige Wochen vor der bayrischen Landtagswahl an die Öffentlichkeit und bringt den Vorsitzenden der Freien Wähler und stellvertretenden Ministerpräsidenten in Bayern in große Bedrängnis. Inzwischen hat Aiwanger einen Fragenkatalog mit 25 Fragen von Ministerpräsident Söder (CSU) beantwortet. Dieser will die Antworten nun prüfen.
Mir stellen sich zu dieser ganzen Geschichte ebenfalls dringende Fragen!
1.) Ist eigentlich schon jemand darauf gekommen, dass man mit 17 noch gar kein geschlossenes Weltbild haben kann?
Man zeige mir denjenigen, der das in diesem Alter hat! (sofern man sich da überhaupt schon für Politik und Geschichte interessiert)
Hubert Aiwanger hat inzwischen eingeräumt und bedauert (und sich dafür entschuldigt), dass er ,,Mist gebaut'' hat.
2.) Die Presse kritisiert Aiwanger heftig dafür, dass er von einer Kampagne gegen ihn spricht.
Das hier ist wirklich keine Hetzkampagne?
a) Es ist doch mehr als seltsam, dass so kurz vor den Landtagswahlen wie aus dem Nichts solch ein Flugblatt auftaucht.
b) Die Presse spricht ständig und immer wieder von einem ,,antisemitischen Flugblatt''.
Wo bzw. an welcher Stelle ist dieses Flugblatt speziell antisemitisch?
Der Inhalt ist absolut menschenverachtend und an Zynismus kaum mehr zu übertreffen. Das ist richtig. Aber nach Betrachtung des Flugblattes habe ich zwar die Namen zweier verschiedener KZs gefunden, aber an keiner Stelle werden speziell Juden erwähnt.
So grausam die Geschichte der KZs auch war, aber es wurden weder in Dachau noch in Auschwitz ausschließlich Juden interniert. Vielmehr waren die Insassen eine Vielzahl verschiedener Gruppen - außer Juden auch Andersdenkende, nichtjüdische Angehörige anderer Nationen und Minderheiten (Sinti und Roma z. B.) oder auch Homosexuelle. Diese werden vernachlässigt, wenn man das Flugblatt rein als ,,antisemitisch'' deklariert. Und es ist historisch gesehen schlicht falsch.
Aber (und das ist Fakt): Es ist in diesem Staat die größtmögliche Keule, die man herausholen und gegen jemanden schwingen kann, den man unbedingt loswerden möchte. Antisemitismus wird damit eindeutig instrumentalisiert.
Also: Keine aggressive Medienkampagne?
Ich bin zunehmend unzufrieden, ja entsetzt über die Berichterstattung unserer Medien. Was damals vor 35 Jahren war, wird heute kaum noch jemand lückenlos klären können.
Aber was heute in den Medien passiert, das beobachte ich genau. Und da gibt es wirklich viel zu kritisieren. Die Sache mit Aiwanger ist da längst nicht das Einzige.
Dieses Flugblatt entstand 1988 und laut den übereinstimmenden Aussagen der Aiwanger-Brüder wurde es von Hubert Aiwangers Bruder Helmut Aiwanger verfasst, der 11 Monate älter ist.
Mindestens eines der Flugblätter wurde wohl auch in Hubert Aiwangers Tasche gefunden, weswegen auch er damals zum Schuldirektor musste.
Diese Geschichte von vor 35 Jahren kommt nun, wenige Wochen vor der bayrischen Landtagswahl an die Öffentlichkeit und bringt den Vorsitzenden der Freien Wähler und stellvertretenden Ministerpräsidenten in Bayern in große Bedrängnis. Inzwischen hat Aiwanger einen Fragenkatalog mit 25 Fragen von Ministerpräsident Söder (CSU) beantwortet. Dieser will die Antworten nun prüfen.
Mir stellen sich zu dieser ganzen Geschichte ebenfalls dringende Fragen!
1.) Ist eigentlich schon jemand darauf gekommen, dass man mit 17 noch gar kein geschlossenes Weltbild haben kann?
Man zeige mir denjenigen, der das in diesem Alter hat! (sofern man sich da überhaupt schon für Politik und Geschichte interessiert)
Hubert Aiwanger hat inzwischen eingeräumt und bedauert (und sich dafür entschuldigt), dass er ,,Mist gebaut'' hat.
2.) Die Presse kritisiert Aiwanger heftig dafür, dass er von einer Kampagne gegen ihn spricht.
Das hier ist wirklich keine Hetzkampagne?
a) Es ist doch mehr als seltsam, dass so kurz vor den Landtagswahlen wie aus dem Nichts solch ein Flugblatt auftaucht.
b) Die Presse spricht ständig und immer wieder von einem ,,antisemitischen Flugblatt''.
Wo bzw. an welcher Stelle ist dieses Flugblatt speziell antisemitisch?
Der Inhalt ist absolut menschenverachtend und an Zynismus kaum mehr zu übertreffen. Das ist richtig. Aber nach Betrachtung des Flugblattes habe ich zwar die Namen zweier verschiedener KZs gefunden, aber an keiner Stelle werden speziell Juden erwähnt.
So grausam die Geschichte der KZs auch war, aber es wurden weder in Dachau noch in Auschwitz ausschließlich Juden interniert. Vielmehr waren die Insassen eine Vielzahl verschiedener Gruppen - außer Juden auch Andersdenkende, nichtjüdische Angehörige anderer Nationen und Minderheiten (Sinti und Roma z. B.) oder auch Homosexuelle. Diese werden vernachlässigt, wenn man das Flugblatt rein als ,,antisemitisch'' deklariert. Und es ist historisch gesehen schlicht falsch.
Aber (und das ist Fakt): Es ist in diesem Staat die größtmögliche Keule, die man herausholen und gegen jemanden schwingen kann, den man unbedingt loswerden möchte. Antisemitismus wird damit eindeutig instrumentalisiert.
Also: Keine aggressive Medienkampagne?
Ich bin zunehmend unzufrieden, ja entsetzt über die Berichterstattung unserer Medien. Was damals vor 35 Jahren war, wird heute kaum noch jemand lückenlos klären können.
Aber was heute in den Medien passiert, das beobachte ich genau. Und da gibt es wirklich viel zu kritisieren. Die Sache mit Aiwanger ist da längst nicht das Einzige.