Wofür standen 138 rätselhafte Türme in der Landschaft

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Moderator: Barbarossa

Skeptik
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Diese Wachttürme wurden vor 70 Jahren in einem unserer westlichen Nachbarländer errichtet. 138 wurden eigens gebaut. Was war der Grund dafür und welche Funktion hatten sie?

(Leider darf ich keine Abbildung ohne Hinweise hier einstellen. Es sind viereckige Betontürme in Wabenstrukturen)
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Balduin
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Hast Du noch einen Tipp?

Ich habe es der Neugier halber mit Googles künstlicher Intelligenz Bard probiert: Google tippte auf Flaktürme, das dürfte aber falsch sein, oder?
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Balduin
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ChatGPT hat auf Limestürme getippt - ziemlich daneben, würde ich sagen :-D
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
Gast

Flaktürme sind es nicht, Limestürme auch nicht - auch keine Liebestürme, wenn jemand drauf tippen sollte.

Aus einer gewissen Furcht heraus wurden sie errichtet.
Skeptik
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Flaktürme sind es nicht, Limestürme auch nicht - auch keine Liebestürme, wenn jemand drauf tippen sollte.

Aus einer bestimmten Furcht heraus wurden sie errichtet.
Marianne E.
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Könnten es Türme zur Waldbeobachtung sein?
Spanien hatte unglaublich viele Waldbrände zu verzeichnen und effektive Waldbrandbekämpfungsmaßnahmen beschlossen.
Skeptik
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Die 138 Türme wurden zusätzlich gebaut. Insgesamt wurde von 276 Objekten aus beobachtet. Über das ganze Land verteilt. Man hatte soviel Furcht, daß Schlimmeres als Waldbrände der Grund war. - Erstaunlich, in was der Mensch sich hineinsteigern kann!

Also die Spanier sind schon mal unschuldig.
Marianne E.
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Ich bin am Ende....
Nun bleiben mir nur noch die französischen Wassertürme.
Skeptik
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Nein, auch die Franzosen waren es nicht. - Da bleiben ja nicht mehr viele Nachbarn im Westen übrig.

Ein Tipp: Das Land wußte sich vor 70 Jahren nicht anders zu helfen. Der Grund: ein signifikanter Mangel der damaligen Radartechnik.
Marianne E.
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Löse das Rätsel, bevor ich eckige Augen von "Ländersuchen" bekomme.
Skeptik
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Bitte nicht, Marianne!
Hier ist die Lösung. In den Niederlanden stehen diese Türme:
https://www.google.de/search?hl=de&q=Ko ... mdprOyh2JM

Sie nennen sich „Luchtwachttoren":
https://nl.wikipedia.org/wiki/Luchtwachttoren
In der Zeit des Kalten Krieges war die Angst vor sowjetischen Angriffen riesengroß:
...Der Korps Luchtwachtdienst (KLD) war eine niederländische Organisation, die die Aufgabe hatte, feindliche Flugzeuge, die in den nationalen Luftraum eindrangen, insbesondere aus der Sowjetunion, zu beobachten und zu melden. Der Dienst war Teil des Luftverteidigungskommandos der Royal Air Force.
Während des Kalten Krieges besetzte der KLD zwischen 1950 und 1968 ein halbgeheimes Netz von Luftüberwachungstürmen und anderen Beobachtungsposten mit freiwilligen Beobachtern. Ziel war es, Flugzeuge, die unterhalb der damaligen Radarreichweite, d. h. in einer Höhe von weniger als 1 500 Metern, flogen, mit Hilfe von Sicht- und Hörgeräten zu erkennen, zu melden und zu verfolgen. Neben der Beobachtung von Flugzeugen und möglichen verdächtigen Schiffsbewegungen meldeten die Freiwilligen auch Einzelheiten über die örtliche Lage und das Wetter. Auch die Landung von Fallschirmspringern musste gemeldet werden. Die Abkürzung KLD stand im Volksmund für beobachten, hören und weitergeben.
Es gab ein Netz von 276 Beobachtungsposten, die über die gesamten Niederlande verteilt waren. Die Hälfte davon befand sich in und an bestehenden Gebäuden, z. B. in Mühlen und Fabriken, die anderen in eigens dafür errichteten, freistehenden Luftschutztürmen. Die meisten dieser 138 in den 1950er Jahren errichteten Luftschutztürme wurden später abgerissen. Nur 19 sind noch erhalten, von denen einige unter Denkmalschutz stehen.


Hier gibt es eine Karte über die Verteilung im Land:
https://www.luchtwachttorens.nl/luchtwachttorens/

Aber auch im Osten fürchtete man sich in Zeiten des Kalten Krieges vor einem Angriff. - Aus dem Westen. z.B. in Albanien:
https://www.google.de/search?hl=de&q=Hu ... =669&dpr=2
...Ziel Enver Hoxhas war es, für je vier Albaner einen Bunker zu bauen, also insgesamt 750.000. Unbelegt ist, ob diese Zahl auch erreicht worden ist. Die genaue Zahl ist unbekannt. Schätzungen reichten von 350.000 Bunkerbauten bis 745.145 Bunker und mehr.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bunker_in ... der_Bunker
Marianne E.
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Das ist ja krass.
An die Niederlande dachte ich nur bezüglich des Hochwassers.
Gab es in den fünfziger Jahren denn nicht schon geeignetere "Hilfsmittel" ?

Vielen Dank für die Nachhilfe und noch einen schönen stürmischen Sonntag.
Tschüs
Skeptik
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Marianne E. hat geschrieben: 16.07.2023, 16:44 Gab es in den fünfziger Jahren denn nicht schon geeignetere "Hilfsmittel" ?
Weniger Angst und Furcht hätte wohl geholfen.

...Das Luftwaffenkorps bestand von 1950 an 18 Jahre lang. Auf dem 14 Meter hohen Luftschutzturm hatten immer zwei Männer Dienst, und zwar bei jedem Wetter, also mussten es kräftige Männer sein (Frauen kamen nicht in Frage). An der Spitze des Turms befand sich eine offene Beobachtungskabine. Allerdings mit einem Schutzraum für eventuelle Granatsplitter. Alle vierzehn Tage gab es einen Theorieabend zur Flugzeugerkennung an einem Standort.

1968 war das System der Luftüberwachungstürme aufgrund der technischen Entwicklung völlig überholt.
Die Türme entdeckten nie ein russisches Flugzeug.
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Barbarossa
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Wohnort: Mark Brandenburg

Etwas weniger Angst ist gut gesagt. Ich will nur mal an die Kuba-Krise von 1962 erinnern, wo nur ein einziger sowjetischer Entscheidungsträger einen Atomkrieg gerade noch so verhindert hat. Es war durchaus für die ganze Welt eine gefährliche Zeit.
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