Der 17. Juni 1953 in der DDR
Verfasst: 17.06.2023, 19:37
Heute jährt sich der Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 zum 70. mal. Es gab dazu Ansprachen u. a. auch vom Bundespräsidenten und Bundeskanzler.
Bei uns im Lexikon habe ich kein Extra Thema dazu gefunden. Es gibt aber Einflechtungen in einem Magazin zur Entstehung der Parteien in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.
der Link: https://geschichte-wissen.de/magazin/en ... utschland/
Die Einflechtungen befinden sich in den Abschnitten:
- CDU, im Unterpunkt: Gleichschaltung der Ost-CDU
Zitat: >>Auch im Zusammenhang mit dem DDR-weiten Aufstand am 17. Juni 1953 zeigte sich die Ost-CDU loyal zur SED und der Hauptvorstand erklärte am 18. Juni 1953, dass durch die rasche "Unterstützung der Sowjetunion die Angriffe der faschistischen Provokateure" zusammengebrochen seien. Die CDU-Führung beeilte sich und schickte zudem noch am selben Tag ein Telegramm an den DDR-Ministerpräsidenten, in dem die Treue der CDU zur DDR zugesichert wurde. Trotz dieser Erklärung und der darauf folgenden parteiinternen Untersuchung der Parteibasis bezüglich der Ereignisse des 17. Juni beschloss das MfS Mitte August 1953 per Dienstanweisung, die CDU und die LDPD wegen der "in einigen Bezirken entwickelter Untergrundbewegungen" verstärkt zu beabrbeiten. Nuschke und Götting fürchteten aufgrund der Ereignisse um Ihre Position, wurden von der SED aber nicht fallengelassen.<<
- DBD, im Unterpunkt: LPG
Zitat: >>Die SED erhöhte hingegen den Druck auf nicht beitrittswillige Bauern - die Ablieferungsverpflichtungen wurden erhöht, es kam zu Verhaftungen und zu Schauprozessen und zunehmend auch zu Enteignungen. Erst nach dem Tod Stalins im März 1953 ordnete die Moskauer Führung den Abbruch der Zwangskollektivierungsmaßnahmen in der DDR an, was die DDR-Führung jedoch zunächst kaum befolgte. Dies führte dazu, dass die SED-Führung Anfang Juni 1953 nach Moskau bestellt wurde, so dass am 10. Juni 1953 der sog. "Neue Kurs" öffentlich gemacht werden musste, wo auch Fehler eingeräumt wurden. Dies wurde von der Bevölkerung auf dem Lande als Unfähigkeit der DDR-Führung aufgefasst, so dass es bereits ab dem 12. Juni - noch vor der Erhebung der DDR-Bevölkerung in den Städten am 17. Juni - zu Widerstandsaktionen gegen die SED-Funktionäre kam. Auch auf dem Lande wurde der Aufstand mit militärischen Mitteln niedergeschlagen - Dörfer wurden mit Panzern umstellt und es kam zu zahlreichen Verhaftungen. Die Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft wurde von der SED jedoch zunächst abgebrochen - zumindest bis 1959.<<
- NDPD
Zitat: >>Bezüglich der Positionierung zur Einheit der Deutschen Nation änderte die NDPD in den folgenden Jahren ihre Haltung, denn mit der fortschreitenden Westintegration der Bundesrepublik unter Konrad Adenauer stellte sich die Partei fest auf die Seite der SED und bekannte sich bereits 1952 zum "Aufbau des Sozialismus". Diese Haltung wurde auch beibehalten, als man bei einer Besprechung des Hauptausschusses der NDPD am 6. und 7. Juli 1953 feststellte, dass seit Monaten zahlreiche hohe Funktionäre der Partei in den Westen geflohen waren. Auch nach den Ereignissen des 17. Juni 1953 folgte die NDPD weitgehend der Propaganda der SED, auch wenn Bolz einräumte, dass dieser Tag für die Partei und deren Mitglieder eine besondere Herausforderung darstellte. Tatsächlich scheinen die Ereignisse um den 17. Juni die Partei vor eine Zerreißprobe gestellt zu haben, denn einerseits versicherte die Parteiführung am 24. Juni 1953 Ministerpräsident Grotewohl ihre Unterstützung zu, andererseits war eben dieser Parteiführung Anfang Juli bekannt, dass etwa zwei Duzend ihrer Parteifreunde aus 26 Kreisverbänden verhaftet worden waren. Die NDPD erklärte die Unruhen offiziell mit der mangelhaften Versorgung der Bevölkerung mit Konsumgütern - nicht im Sozialismus selbst - und übergab am 25. Juli 1953 dem Ministerpräsidenten Vorschläge zur Verbesserung der Lage der Bevölkerung und des Mittelstandes. Damit offenbarte die NDPD ihre feste Einbindung in das System als Blockpartei auch in einer Krisensituation<<
Das ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch nicht uninteressant.
Bei uns im Lexikon habe ich kein Extra Thema dazu gefunden. Es gibt aber Einflechtungen in einem Magazin zur Entstehung der Parteien in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.
der Link: https://geschichte-wissen.de/magazin/en ... utschland/
Die Einflechtungen befinden sich in den Abschnitten:
- CDU, im Unterpunkt: Gleichschaltung der Ost-CDU
Zitat: >>Auch im Zusammenhang mit dem DDR-weiten Aufstand am 17. Juni 1953 zeigte sich die Ost-CDU loyal zur SED und der Hauptvorstand erklärte am 18. Juni 1953, dass durch die rasche "Unterstützung der Sowjetunion die Angriffe der faschistischen Provokateure" zusammengebrochen seien. Die CDU-Führung beeilte sich und schickte zudem noch am selben Tag ein Telegramm an den DDR-Ministerpräsidenten, in dem die Treue der CDU zur DDR zugesichert wurde. Trotz dieser Erklärung und der darauf folgenden parteiinternen Untersuchung der Parteibasis bezüglich der Ereignisse des 17. Juni beschloss das MfS Mitte August 1953 per Dienstanweisung, die CDU und die LDPD wegen der "in einigen Bezirken entwickelter Untergrundbewegungen" verstärkt zu beabrbeiten. Nuschke und Götting fürchteten aufgrund der Ereignisse um Ihre Position, wurden von der SED aber nicht fallengelassen.<<
- DBD, im Unterpunkt: LPG
Zitat: >>Die SED erhöhte hingegen den Druck auf nicht beitrittswillige Bauern - die Ablieferungsverpflichtungen wurden erhöht, es kam zu Verhaftungen und zu Schauprozessen und zunehmend auch zu Enteignungen. Erst nach dem Tod Stalins im März 1953 ordnete die Moskauer Führung den Abbruch der Zwangskollektivierungsmaßnahmen in der DDR an, was die DDR-Führung jedoch zunächst kaum befolgte. Dies führte dazu, dass die SED-Führung Anfang Juni 1953 nach Moskau bestellt wurde, so dass am 10. Juni 1953 der sog. "Neue Kurs" öffentlich gemacht werden musste, wo auch Fehler eingeräumt wurden. Dies wurde von der Bevölkerung auf dem Lande als Unfähigkeit der DDR-Führung aufgefasst, so dass es bereits ab dem 12. Juni - noch vor der Erhebung der DDR-Bevölkerung in den Städten am 17. Juni - zu Widerstandsaktionen gegen die SED-Funktionäre kam. Auch auf dem Lande wurde der Aufstand mit militärischen Mitteln niedergeschlagen - Dörfer wurden mit Panzern umstellt und es kam zu zahlreichen Verhaftungen. Die Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft wurde von der SED jedoch zunächst abgebrochen - zumindest bis 1959.<<
- NDPD
Zitat: >>Bezüglich der Positionierung zur Einheit der Deutschen Nation änderte die NDPD in den folgenden Jahren ihre Haltung, denn mit der fortschreitenden Westintegration der Bundesrepublik unter Konrad Adenauer stellte sich die Partei fest auf die Seite der SED und bekannte sich bereits 1952 zum "Aufbau des Sozialismus". Diese Haltung wurde auch beibehalten, als man bei einer Besprechung des Hauptausschusses der NDPD am 6. und 7. Juli 1953 feststellte, dass seit Monaten zahlreiche hohe Funktionäre der Partei in den Westen geflohen waren. Auch nach den Ereignissen des 17. Juni 1953 folgte die NDPD weitgehend der Propaganda der SED, auch wenn Bolz einräumte, dass dieser Tag für die Partei und deren Mitglieder eine besondere Herausforderung darstellte. Tatsächlich scheinen die Ereignisse um den 17. Juni die Partei vor eine Zerreißprobe gestellt zu haben, denn einerseits versicherte die Parteiführung am 24. Juni 1953 Ministerpräsident Grotewohl ihre Unterstützung zu, andererseits war eben dieser Parteiführung Anfang Juli bekannt, dass etwa zwei Duzend ihrer Parteifreunde aus 26 Kreisverbänden verhaftet worden waren. Die NDPD erklärte die Unruhen offiziell mit der mangelhaften Versorgung der Bevölkerung mit Konsumgütern - nicht im Sozialismus selbst - und übergab am 25. Juli 1953 dem Ministerpräsidenten Vorschläge zur Verbesserung der Lage der Bevölkerung und des Mittelstandes. Damit offenbarte die NDPD ihre feste Einbindung in das System als Blockpartei auch in einer Krisensituation<<
Das ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch nicht uninteressant.