418 - Gründung des Westgotenreiches
Verfasst: 30.10.2021, 13:24
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Vor ca. 1600 Jahren – so ab dem Jahre 418 ff erfolgte die Gründung des Westgotenreiches in Aquitanien und der Iberischen Halbinsel. Gerade am Beispiel der Westgoten kann man sehen, wie ambivalent die Beziehung zwischen den germanischen Stämmen und dem Römischen Reich war.
Ab 375 kamen sie (wie viele andere germanische Stämme auch) quasi als Flüchtlinge vor der Invasion der Hunnen ins Reich und erhielten auf dem Balkan einen Föderatenstatus und Land. Der Vertrag brach, weil die Römer ihre Bedingungen nicht mehr erfüllten – die Westgoten zogen nach Italien, wo sie 410 Rom eroberten und drei Tage lang plünderten. Für die Römer war das eine echte Zeitenwende. Ihr eigentliches Ziel – neues Siedlungsland zu erhalten – erreichten sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Unter ihrem neuen König Wallia (415-418) zogen sie weiter nach Spanien, wo sie – nun wiederum als Föderaten – dort eingedrungene germanische Stämme bekämpften. Im Anschluss erhielten sie Land im südfranzösischen Aquitanien zugewiesen. Mit ihrer ersten Hauptstadt Tolosa (heute Toulouse) im Zentrum errichteten sie ihr erstes Reich – das sogenannte „Tolosanische Reich“ (418-507).
422 zogen sie erneut für Rom nach Spanien – diesmal um die dort eingedrungenen Vandalen zu bekämpfen. Gleichzeitig hatten die Westgoten aber auch das Ziel, ihren Herrschaftsbereich über die Iberische Halbinsel auszudehnen, was auch im Laufe des 5. Jh. gelang. Eine weitere sehr bedeutende Heerfolge für Rom war die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern 451 gegen die Hunnen unter ihrem König Attila, die für das römisch-westgotische Heer siegreich verlief.
Beim Westgotischen Reich ist auch interessant, dass es einen relativ langen Bestand hatte – nämlich fast 300 Jahre (418-711). Das Reich dehnte sich im Laufe seiner Geschichte über die gesamte Iberische Halbinsel aus (mit Ausnahme des Baskenlandes). Lediglich eine existenzgefährdende Krise machte das Reich in dieser Zeit durch, und zwar, als die Franken im Jahre 507 nach einer schweren Niederlage die Hauptstadt Tolosa (heute Toulouse) eroberten. Auch ihre Kernprovinz Aquitanien verloren die Westgoten an die Franken – König Alarich II. fiel in der Schacht von Vouillé.
Die Westgoten mussten umsiedeln und verlegten ihre Hauptstadt nach Toledo, weswegen man ab 507 auch vom „Toledanischen Reich“ spricht. Der Ostgotische König Theoderich übernahm für einige Jahre die Regentschaft auch über die Westgoten und es gelang ihm, das Reich wieder zu stabilisieren.
Erst im Juli 711 war nach der Schlacht am Río Guadalete gegen arabisch-berberische Invasoren, in auch König Roderich fiel, das Ende des Westgotenreiches besiegelt. Fast die gesamte Iberische Halbinsel (wiederum mit Ausnahme des Baskenlandes) fiel an das Arabische Kalifat.
Vor ca. 1600 Jahren – so ab dem Jahre 418 ff erfolgte die Gründung des Westgotenreiches in Aquitanien und der Iberischen Halbinsel. Gerade am Beispiel der Westgoten kann man sehen, wie ambivalent die Beziehung zwischen den germanischen Stämmen und dem Römischen Reich war.
Ab 375 kamen sie (wie viele andere germanische Stämme auch) quasi als Flüchtlinge vor der Invasion der Hunnen ins Reich und erhielten auf dem Balkan einen Föderatenstatus und Land. Der Vertrag brach, weil die Römer ihre Bedingungen nicht mehr erfüllten – die Westgoten zogen nach Italien, wo sie 410 Rom eroberten und drei Tage lang plünderten. Für die Römer war das eine echte Zeitenwende. Ihr eigentliches Ziel – neues Siedlungsland zu erhalten – erreichten sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Unter ihrem neuen König Wallia (415-418) zogen sie weiter nach Spanien, wo sie – nun wiederum als Föderaten – dort eingedrungene germanische Stämme bekämpften. Im Anschluss erhielten sie Land im südfranzösischen Aquitanien zugewiesen. Mit ihrer ersten Hauptstadt Tolosa (heute Toulouse) im Zentrum errichteten sie ihr erstes Reich – das sogenannte „Tolosanische Reich“ (418-507).
422 zogen sie erneut für Rom nach Spanien – diesmal um die dort eingedrungenen Vandalen zu bekämpfen. Gleichzeitig hatten die Westgoten aber auch das Ziel, ihren Herrschaftsbereich über die Iberische Halbinsel auszudehnen, was auch im Laufe des 5. Jh. gelang. Eine weitere sehr bedeutende Heerfolge für Rom war die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern 451 gegen die Hunnen unter ihrem König Attila, die für das römisch-westgotische Heer siegreich verlief.
Beim Westgotischen Reich ist auch interessant, dass es einen relativ langen Bestand hatte – nämlich fast 300 Jahre (418-711). Das Reich dehnte sich im Laufe seiner Geschichte über die gesamte Iberische Halbinsel aus (mit Ausnahme des Baskenlandes). Lediglich eine existenzgefährdende Krise machte das Reich in dieser Zeit durch, und zwar, als die Franken im Jahre 507 nach einer schweren Niederlage die Hauptstadt Tolosa (heute Toulouse) eroberten. Auch ihre Kernprovinz Aquitanien verloren die Westgoten an die Franken – König Alarich II. fiel in der Schacht von Vouillé.
Die Westgoten mussten umsiedeln und verlegten ihre Hauptstadt nach Toledo, weswegen man ab 507 auch vom „Toledanischen Reich“ spricht. Der Ostgotische König Theoderich übernahm für einige Jahre die Regentschaft auch über die Westgoten und es gelang ihm, das Reich wieder zu stabilisieren.
Erst im Juli 711 war nach der Schlacht am Río Guadalete gegen arabisch-berberische Invasoren, in auch König Roderich fiel, das Ende des Westgotenreiches besiegelt. Fast die gesamte Iberische Halbinsel (wiederum mit Ausnahme des Baskenlandes) fiel an das Arabische Kalifat.