Spartaner hat geschrieben:...
Deutschland verbarrikadiert sich nicht. Wenn man mal die Aufnahmezahlen der europäischen Union betrachtest, nimmt Deutschand den dritten Teil der ganzen Flüchtlinge auf, die nach Europa strömen...
Mag sein, aber wenn man sich die EU-Außengrenzen anschaut, dann erweckt es den Eindruck, die EU würde sich verbarrikadieren. Dass es dennoch so viele hierher schaffen, zeigt für mich die Diskrepanz zwischen Wollen und Vermögen auf.
Dietrich hat geschrieben:Es ist aber keine Alternative, nun alle Grenzen zu öffnen und Hunderttausende oder sogar Millionen ins Land zu lassen.
Natürlich nicht. Das sehe ich ja genauso.
Dietrich hat geschrieben:Das Mittelmeer muss militärisch abgeriegelt werden und alle Flüchtlinge sind unverzüglich nach ihrem Aufgreifen zurückzuschicken. So hat das Australien mit großem Erfolg praktiziert:
"Abbotts Regierung startete kurz nach ihrem Amtsantritt im September 2013 die Aktion "Sovereign Borders" (Souveräne Grenzen). Seitdem fängt die australische Marine Bootsflüchtlinge systematisch ab und zwingt sie zur Umkehr, die meisten nach Indonesien.
Nicht sofort zurückgeschickte Flüchtlinge werden in Aufnahmelager im Inselstaat Nauru und in Papua-Neuguinea gebracht. Selbst wenn ihre Asylanträge anerkannt werden, müssen sie in der Regel dort bleiben und dürfen nicht nach Australien kommen. Nach einem Abkommen mit der Regierung in Kambodscha werden Flüchtlinge auch dorthin abgeschoben.
Trotz internationaler Kritik an dieser Politik feiert die australische Regierung sie als Erfolg: Seit fast anderthalb Jahren sei kein Boot mit Asylsuchenden mehr angekommen, und es sei auch kein Todesfall auf dem Meer registriert worden."
Ich bin gerade dabei, etwas dazu auszuarbeiten und habe dazu auch Statistiken herangezogen. Zitat daraus:
>> Die Statisik zeigt, einer der Hauptgründe aus der Heimat zu fliehen, sind natürlich Kriege bzw. Bürgerkriege. Damit liegt es auch im Interesse Europas, die Kriege bzw. Bürgerkriege in den Ländern so rasch wie möglich zu beenden.
Aber schon der nächstwichtigste Motiv für Menschen, die Heimat zu verlassen, ist wirtschaftliche Perspektivlosigkeit, die aber auch wieder Bürgerkriege auslösen kann. Im Jahre 2014 waren das Menschen aus Ländern der Sub-Shara-Zone sowie aus Kamerun, Algerien, Marokko, Guinea und Senegal - zusammen immerhin beinahe 30.000 Menschen.
Wenn man nur darüber diskutiert, wie man vorhandene Flüchtlingsströme aufzuhalten gedenkt oder gerechter verteilt, dann ist das lediglich ein herumdoktern an den Symptomen. Ein immer größer werdender Flüchtlingsstrom kann auch nicht in unserem Interesse liegen. Bei Jauch hat ein Journalist von der SZ die in meinen Augen wirklich richtigen Fragen gestellt, wurde dafür aber leider hart angegangen.
Aber sei es drum, ich halte es für wichtig, durchaus relevante Ursachen für Flucht aus der Heimat zu benennen und diese auch anzugehen. Was wir neben humanitärer Hilfe politisch tun können:
- die Europäer müssen damit aufhören, die Küsten Afrikas leer zu fischen, was den Menschen an den Küsten die Lebensgrundlage entzieht, während ihre Regierungen dafür mit Almosen abgespeist werden;
- die Afrikaner dürfen nicht mehr zu Rohstofflieferanten degradiert werden, sondern müssen auch eigene Erzeugnisse damit produzieren;
- nicht zuletzt müssen die Agrarsubventionen der EU ersatzlos gestrichen werden.
Es kann nicht sein, dass Agrarprodukte aus Europa in Afrika billiger angeboten werden, als sie die einheimischen Bauern anbieten können. Das kann schon deswegen nicht sein, weil die Transportwege viel länger sind und zudem die Produktions- und Lohnkosten hier in Europa viel höher sind. Auch dies macht die Wirtschaft Afrikas kaputt und behindert den Kontinet, starke staatliche Strukturen aufzubauen. Damit trägt auch die EU und z. B. auch Russland eine gehörige Mitschuld an dem Flüchtlingsstrom.
Und überhaupt: Gerade wir Deutsche sollten aus unserer Geschichte gelernt haben, dass noch so hohe und perfekt gesicherte Mauern gegen einen unbedingten Fluchtwillen nicht zu 100% nützen. Dort, wo sich auch nur die kleinste Niesche zur Flucht öffnet, wird sie zur Flucht genutzt, wenn die Lebensbedingungen in der Heimat unerträglich werden. <<