Flüchtlingsdrama in Europa - Auswirkungen auf die EU

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Moderator: Barbarossa

Spartaner
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dieter hat geschrieben:Ich meine auch dem Australischen Modell sollte man nicht nacheifern. Die wollen jetzt auch Flüchtlinge nach Kambodscha abschieben. In Papua-Neuguinea und einen anderen Südseestaat sind sie schon. :wink: :mrgreen:
Lieber Dieter, wir können auch nicht dem jordanischen Modell nacheifern- 6.5 Millonen Fllüchtlinge ins Land lassen und dann von internationalen Hllfsorganistionen versorgen lassen . Das Geld was die Bundesregierung den Ländern zu Verfügung stellt ist ein Tropfen auf den heissen Stein und Reichere in Deutschand höher zu besteuern, dafür fehlt aus Besitzstandsgründen traditionsmäßig das Verständnis .Wer für die Welt das Sozialamt spielen will, muss auch bereit sein unpopuläre Enteignungsmaßnahmen steuerlich bei den Reicheren der Gesellschaft durchzuführen. :wtf:
Dietrich
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Die Diskussion ist vielfach scheinheilig.

Alle empören sich über das Schicksal der Flüchtlinge. Wer aber alle Grenzen öffnen will, muss mit Millionen von Flüchtlingen rechnen, die dennoch nur einen kleinen Teil aller Flüchtlinge ausmachen. Diese zwingende Logik wird wohlweislich unbeantwortet gelassen.

Da gilt das gute deutsche Sprichwort: Wasch mich, aber mach mir den Pelz nicht nass.
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Barbarossa
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Ich habe zum Thema eine kleine Zusammenfassung mit Kommentar geschrieben: Das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer
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Dietrich
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Barbarossa hat geschrieben:Ich habe zum Thema eine kleine Zusammenfassung mit Kommentar geschrieben: Das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer
Ein Satz fiel mir dort u.a. auf: "Gerade wir Deutsche sollten aus unserer Geschichte gelernt haben, dass noch so hohe und perfekt gesicherte Mauern gegen einen unbedingten Fluchtwillen nicht zu 100% nützen."

Niemand erwartet, dass eine rigide Flüchtlinngspolitik im Mittelmerr 100% der Flüchtlinge abschreckt. Aber auch wenn es nur 80% oder 7ß% wären, wäre das bereits ein großer Erfolg und würde möglicherweise einen Teil der Schlepper und Fluchtwillige entmutigen. Das jedenfalls zeigen die Ergebnisse der rigiden australischen Grenzschutzma?nahmen zur See, deren Inhalt und Erfolge ich bereits mehrfach gepostet habe.

Es ist realitätsfremd anzunehmen, dass wir das Übel "an der Wurzel" packen, d.h. in Afrika für einen Wandel der Umstände sorgen könnten. Das hat die letzten 60 Jahre nicht geklappt und wird auch die nächsten 60 Jahre anhalten. Gegen die ausbeuterischen einheimischen Eliten, ethnischen Konflikte, den wirtschaftlichen Niedergang, Kriege, Seuchen und vor allem auch gegen eine völlig andere Mentalität ist kein Kraut gewachsen. Um eine Änderung zu erzwingen, müsste der Westen in den schwarzafrikanischen Staaten die Regierung kommissarisch übernehmen, was natürlich eine Utopie ist.
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Balduin
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Völlig richtig Dietrich!

Die Kommission hatte Pläne, in den Drittstaaten offizielle Stellen einzurichten, um Asylgesuche bearbeiten zu können. Das halte ich wohl auch für einen praktikablen Weg.

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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Barbarossa
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Dietrich hat geschrieben:...
Es ist realitätsfremd anzunehmen, dass wir das Übel "an der Wurzel" packen, d.h. in Afrika für einen Wandel der Umstände sorgen könnten. Das hat die letzten 60 Jahre nicht geklappt und wird auch die nächsten 60 Jahre anhalten. Gegen die ausbeuterischen einheimischen Eliten, ethnischen Konflikte, den wirtschaftlichen Niedergang, Kriege, Seuchen und vor allem auch gegen eine völlig andere Mentalität ist kein Kraut gewachsen. Um eine Änderung zu erzwingen, müsste der Westen in den schwarzafrikanischen Staaten die Regierung kommissarisch übernehmen, was natürlich eine Utopie ist.
So realitätfremd bin ich auch gar nicht. Ich denke auch nicht, dass je alle Mißstände in Afrika beseitigt werden können. Aber wenn wir das schon nicht können, können wir als Europäer wenigstens damit aufhören, den Afrikanern massiv zu schaden, so wie bisher.
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Dietrich
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Barbarossa hat geschrieben: Aber wenn wir das schon nicht können, können wir als Europäer wenigstens damit aufhören, den Afrikanern massiv zu schaden, so wie bisher.
Manche vertreten die Meinung, dass das Füllhorn der milliardenschweren Entwicklungshilfe, die Jahr für Jahr nach Afrika strömt, gestoppt werden müsste. Sie hat über die Jahrzehnte nichts gebracht, denn Hunger, Misswirtschaft, Kriege und ethnische Konfllikte halten unverändert an. Die Afrikaner müssten lernen, sich wieder selbst zu versorgen, und ihren eigenen Weg in die Moderne zu finden.

Leider wagt niemand ein solches Vorgehen.
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Barbarossa
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Dietrich hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben: Aber wenn wir das schon nicht können, können wir als Europäer wenigstens damit aufhören, den Afrikanern massiv zu schaden, so wie bisher.
Manche vertreten die Meinung, dass das Füllhorn der milliardenschweren Entwicklungshilfe, die Jahr für Jahr nach Afrika strömt, gestoppt werden müsste. Sie hat über die Jahrzehnte nichts gebracht, denn Hunger, Misswirtschaft, Kriege und ethnische Konfllikte halten unverändert an. Die Afrikaner müssten lernen, sich wieder selbst zu versorgen, und ihren eigenen Weg in die Moderne zu finden.

Leider wagt niemand ein solches Vorgehen.
Ich sehe das eher differenziert.
Hilfe zur Selbsthilfe, so dass Hilfe irgendwann überflüssig wird, ist zu begrüßen. Das entscheidende ist dabei, dass der Begriff "Entwicklungshilfe" wörtlich genommen wird - also Hilfe als Anstoß für eine weitere eigenständige Entwicklung.
Eine bloße "Fütterung" von Notleidenden ist nur nach Naturkatastrophen o.ä. zu rechtfertigen und dann auch nur solange, wie diese Form der Hilfe absolut notwendig ist. Eine Dauerversorgung von Menschen hingegen führt zu einem Gewöhnungseffekt, der Menschen faul macht - ein Effekt, der nicht gewollt sein kann.

Eigentlich hat man nach 1945 mit dem Marschallplan in Westeuropa alles richtig gemacht. Genau so muss es laufen.
In Afrika käme heute wohl meistens nur noch die Vermittlung von technologischem Wissen hinzu.
Dieses Wissen war in Europa damals natürlich schon vorhanden. Da ging es nur darum, alles wieder aufzubauen.
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dieter
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Spartaner hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Ich meine auch dem Australischen Modell sollte man nicht nacheifern. Die wollen jetzt auch Flüchtlinge nach Kambodscha abschieben. In Papua-Neuguinea und einen anderen Südseestaat sind sie schon. :wink: :mrgreen:
Lieber Dieter, wir können auch nicht dem jordanischen Modell nacheifern- 6.5 Millonen Fllüchtlinge ins Land lassen und dann von internationalen Hllfsorganistionen versorgen lassen . Das Geld was die Bundesregierung den Ländern zu Verfügung stellt ist ein Tropfen auf den heissen Stein und Reichere in Deutschand höher zu besteuern, dafür fehlt aus Besitzstandsgründen traditionsmäßig das Verständnis .Wer für die Welt das Sozialamt spielen will, muss auch bereit sein unpopuläre Enteignungsmaßnahmen steuerlich bei den Reicheren der Gesellschaft durchzuführen. :wtf:
Lieber Spartaner,
Du hast ja recht, Europa ist in einem Dilemma, unsere Werte lassen es aber auch nicht zu, diese Menschen im Mittelmeer absaufen zu lassen. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Dietrich
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Barbarossa hat geschrieben:
Eigentlich hat man nach 1945 mit dem Marschallplan in Westeuropa alles richtig gemacht. Genau so muss es laufen.
In Afrika käme heute wohl meistens nur noch die Vermittlung von technologischem Wissen hinzu.
Dieses Wissen war in Europa damals natürlich schon vorhanden. Da ging es nur darum, alles wieder aufzubauen.
Was anderes als ein Marshallplan sind die vielen Milliarden, die in afrikanische Staaten geströmt sind? Dennoch blieben sie - anders als im kriegszerstörten Europa - nahezu wirkungslos.

Es scheint wohl doch vielfach an der afrikanischen Mentalität zu liegen, dass keine prosperierenden Rechtsstaaten entstanden sind. Liberia wurde 1842 ein souveräner Staat mit schwarzer Regierung. Und was geschah? Die politische Macht blieb auf Kosten der Ureinwohner in den Händen der aus den USA eingewanderten befreiten Sklaven, die später eine Art „schwarze“ Apartheid errichteten. Es entstand eine kleptomanische schwarze Elite, die ihre schwarzen Untertanen über nahezu 200 Jahre erheblich stärker unterdrückte, als das jemals Kolonialmächte wie England oder Frankreich taten.

Es scheint, als sei die schwarzafrikanische Bevölkerung beim Staatenbau nicht besonders begabt. Ganz anders als z.B. asiatische oder südamerikanische Völker in Vergangenheit und Gegenwart.
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Barbarossa
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Die Schwarzafrikaner haben durchaus in der Geschichte Staaten errichtet, die sehr stabil waren. Ein leuchtendes Beispiel dafür ist Äthiopien. Auch Mali ist ein Beispiel für eine schwarzafrikanische Hochkultur. Einen Bruch stellte wohl wirklich die Kolonialzeit dar. Vor allem Korruption und religiöser Fanatismus sind eine große Gefahr. Aber die Gefahr, dass durch Korruption ganze Staaten ins Wanken geraten, gibt es auch in Europa - siehe Griechenland.

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dieter
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Ich meine auch, es kommt immer auf die sozialen Verhältnisse an, da alle menschen vom Homo sapens sapiens abstammen dürfte die Mentalität nicht der entscheidente Faktor sein. :wink: :mrgreen:
Ich erinnere nur an die Nubier, die Ägypten unter iherer Herrschaft hatten und somit ein großes Reich regierten. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter
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Die Fregatte "Hessen" und der Einsatzgruppenversorger "Berlin" haben Gestern im Mittelmeer 430 Flüchtlinge aus defekten Booten gerettet. Die Flüchtlinge weden in ital. Häfen gebracht. :D
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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:arrow: Ich hab den Beitrag an das passende Thema angehängt.
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Barbarossa
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Bei Verhandlungen der EU-Länder um Quoten bei der Aufnahme von Flüchtlingen ist es zum Streit gekommen. Da zahlreiche osteuropäische Regierungen die Aufnahme von Flüchtlingen nach wie vor verweigern, hat der italienische Ministerpräsidenten Matteo Renzi  den Ton verschärft. Wörtlich soll er gesagt haben:  "Wenn ihr mit der Zahl von 40.000 nicht einverstanden seid, verdient ihr es nicht, Europa genannt zu werden."
Artikel lesen: http://m.spiegel.de/politik/ausland/a-1 ... referrrer=
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