Cherusker hat geschrieben:Natürlich kann der Hund die Mimik des Menschen lesen. Schließlich beobachtet er stundenlang die Menschen und sieht die verschiedenen Reaktionen und Empfindungen. Was Hunde nicht richtig deuten können, ist der Spaß fremder Menschen.
Gibt ja auch Hunde, die tatsächlich lachen, ganz bewusst! Oft Dalmatiner, aber auch andere Rassen zeigen die Zähne, zur Bgegüßung oder auch Beschwichtigung, was denn oft missverstanden wird!
Einer meiner Terrier hatte dieses Lachen-Imitat drauf, ein Drahthaar einer Freundin kann es auch.
Allerdings sollte man sich bei der Lesefähigkeit von Hunden nicht auf die optische Wahrnehmung fokussieren, genauso wichtig ist die olfaktorische Einordnung seitens des Hundes,was der Mensch gerade denkt oder empfindet.
Oder ob er krank ist. Oder wütend. Oder gerade total happy.
Gab mal eine Situation, in der ich wahrlich für die Nase eines Jagdhundes im Sinne des Wortes stinkwütend auf den Vierbeiner war, aber nichts tun konnte, wissend, dass in dem Augenblick jedes Kommando ein verschenktes sein würde.
Also stand ich stinksauer, aber stumm, am Zaun, möglichst lässig. Hund hebt die Nase- holt tief Witterung- und ohne jedes Kommando kam er angaloppiert, durchaus mit der Mimik, dass er wusste: "Hohe Zeit, dass ich da fürs "cool down" sorge!"
Hunde können alle möglichen Stimmungen riechen, auch Krankheiten oder sinkenden Blutzuckerspiegel- alles Dinge, die beim Wolf nicht auf der to do Liste stehen.
Ob Wölfe oder Hunde klüger sind, ist schwierig zu entscheiden.
Hunde haben andere Probleme, wenn überhaupt, zu lösen, und es gibt intelligente und weniger intelligente Rassen und Exemplare.
Und wie bei der menschlichen Intelligenz-Messung kommt es halt auch auf die Parameter an.
Unbestritten intelligent sind durchweg gut gezüchtete Border Collies.
Nicht jeder Hund wieder, der 100 Kunststückchen beherrscht, zeigt sich in anderem Anforderungsprofil als "intelligent".
Nichtmal unter Artgenossen, wobei s inzwischen durchaus Verständigungsprobleme unter bestimmten Hundetypen gibt. Hunde müssen gelegentlich auch erst lernen, völlig anders aussehende und kommunizierende Artgenossen zu lesen. Da sind sie inhomogener als Wölfe unter sich oder in der Mensch-Hund- Kommunikation.
Lieber Spartaner,
Hunde sind eben soziale Wesen. Ich schaue jeden Nachmittag die Zoosendung im Ersten, was glaubst Du was Tiere alles können, wenn es ums Fressen geht
Ob das zu sozial zählt?
Aber so geht Erziehung leicht(er).
Haste Viecher, die Du anders überzeugen musst, dass Du ein tauglicher Kumpan bist, lernst Du wirklich die Ansprüche und die Intelligenz des Wolfsnachfahren an seinen Menschen kennen.
Zwei solcher Kandidaten habe ich erfolgreich erzogen und ausgebildet, äh, sie davon überzeugt, dass ich jagdtauglich bin und Zusammenarbeit lohnt- aber nicht für irgendwelche fressbaren Dinge.
Die Ansprüche lagen woanders- und höher als bei anderen Vierbeinern an meiner Seite.
Das ist dann sicherlich genauso "soziales Verhalten" wie sich mit Leckereien vollstopfen zu lassen, die man sich eigentlich auch selber beschaffen könnte.
Dieses Revierverhalten scheint angelernt zu sein und hat sich bei den Hunden eingeprägt auch in der freien Wildbahn würden Hunde immer sich so verhalten.
Ein spannendes Thema, wie sich verwildernde und schließlich verwilderte Hunde in freier Wildbahn verhalten.
Umgekehrt: Solche Hunde in unsere Zivilisation zu bringen, ist nicht immer das Beste für Hunde und Halter.
Nix mit Dankbarkeit für die Rolle als Couch-Potatoe in vielen Fällen, sondern oft genug lebenslanger Leinenzwang.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri