dieter hat geschrieben:Lieber Schwabe,
sehr interessant was Du schreibst, bringt weitere Einblicke zu den Hohenzollern.
wenns dich interessiert.
"Das andere süddeutsche Haus Hohenzollern-Hechingen, die eigentliche "Hauptlinie" ist nach 1850 "erloschen" was so auch nicht stimmt, der letzte Fürst hat nach dem Tod seiner "ebenbürtigen" Frau aus korsischem Räubergeschlecht, noch eine "unebenbürtige" Niederadlige geehelicht und Nachkommen gezeugt, die Familie existiert heute noch"
Die Hechinger Linie war die Besitzerin des von dir eigangs erwähnten Kulturgutes. Hat die Burg/Festung allerdings fast 2 Jahrhunderte lang an Österreich "verleast" gehabt. Die Leasing-Gebühr allerdings nicht vereinbarungsgemäß in die Instandsetzung gesteckt, sondern anderweitig verjubelt.
Ihr Stadtschoss haben sie Ende des 18. Jahrhunderts abgerissen, wollten ein neues bauen, das Mangels Kohle nie über den gesicherten Rohbau hinaus kam. In den 70ern hat es die Sparkasse erworben und als Bankgebäude fertiggestellt.
Die Hechinger hatten vor Ort die vermutlich meisten Aufstände zu überstehen von allen Reichsfürsten, Sensen-Revolutionen nennen dies die Fachleute. Es gab glaube ich 14 Stück innerhalb 150 Jahre. Schikanen, Jagdfronen usw. usf. die ganze Bandbreite mit denen die Duodez-Fürsten ihre Untertanen schikanierten, beherrschte Hzl-Hechingen bestens.
Nur war es halt so, dass im alten Deutschen Reich, dem viel belächelten Heiligen Römischen Reich, es eine funktionierende Justiz gab, die von den Untertanen sehr wohl gegen ihre Herrschaft angerufen werden konnte. Was in Hzl-Hechingen des öfternen geschah, meist erfolgreich.
Die Rechtssicherheit im HRR ist übrigens einer der Punkte, warum es in Deutschland eben keine Revolution gab.
Denn, mann Merke, in Frankreich gab es keine Rechtssicherheit für die Untertanen, mit der bekannten Folge.
OK, sorry bin ein bißchen abgeschweift.