ES wäre auf jeden Fall interessant und ich denke, teilweise kann es nachvollziehen bzw. experimentarisch nachbauen und sehen, was mit damaligen Gegebenheiten möglich wäre. Vieles aber bleibt in Annahme-Bereich, weil z.B. Zungenbein "überlebt" die zeit nicht.Dietrich hat geschrieben:Insofern kann man lange spekulieren, ob die Sprachpalette lediglich Grunz- und Warnlaute umfasste, oder ob bereits feinere Artikulationsmöglichkeiten zur Verfügung standen - und wenn ja, welche?
Vielmehr geht es mir zu zeigen, dass es ging weniger um die Sprachlaute als um die Strukturierung der Sprache:
Du hast nicht verstanden, was ich beschreibe mit einer Differenzierung. Es gibt Signale, die ein Sachverhalt - in einem Signal (=Wort) - widergeben. Wir - Menschen - dagegen differenzieren dieses Sachverhalt. Wir stellen somit kategoriale Unterschiede zwischen substansiven-materiellen, zwischen seine Eigenschaften und der Dynamik.da gibt es differenzierte kommunikative Signale, wo was für eine Beute steckt- und wie sie zu jagen und zu stellen ist
So ist der Wort Falke - als eine codierte Sequenz - in der Beschreibung des Menschen wird in jede andere beschriebene Situation zu finden, wo auch Falke agiert. Im Gegenzug kennen die Tiere (mindestens Landtiere) diese Unterscheidung nicht. Es wird der ganze Sachverhalt mit einem Code widergeben. Und du findest keine Signalsequenzen in "Falke nähert sich" und "Falke fliegt weg", die auf Falke hindeuten könnten. Es gibt ein Signal, der das Sachverhalt wiedergibt ohne weiteren Differenzierung.
Unsere Form der Sprache erlaubt uns über die Falke zu sprechen und sie in beliebige andere - gedachte - Situation versetzen. Tier kann es nicht. Ich denke schon, dass er eine Falke von einem Kaninchen unterscheidet. Nur hat er nicht separate Bezeichnungen dafür. Bezeichnung hat nur die Situation bzw. Sachverhalt und die ist oder wenn die Falke sich nähert, oder wenn Gefahr vorbei ist. In dem Sinne können die Tiere auch nicht sprachdenken. In dem Sinne ist die Sprache ein Schlüssel zur Menschwerdung.
Es ging mir in meinem ersten Beitrag zu zeigen, dass es lange lange Sprachevolution gegeben haben müsste, bevor man die vollständige Sprachorgane nachgewiesen kann. Es geht dabei weniger um die differenzierte Sprachlaute (zu kodieren genug zwei laute, sogar ein, wenn pause dazwischen als Sequenzteil berücksichtigt wird)
sondern um die Entwicklung unserer Sprache - mit ihrer Differenzierung. Und die zweifellos sich von Tierwelt unterscheidet (siehe oben).
PS: Was betrifft die Jagd, haben wir von zwei verschiedenen Stadien ausgegangen. Du von Verfolgung, Lauer, ich von aktiven Jagd, wenn eine Gemeinschaft ein Großtier angreift. Wenn ich in Angriff Situation bin, wie ich kann meinen Kameraden zeigen, dass er mir helfen soll? Oder, dass ich aus meiner Angriffssituation sehe ein Schwachpunkt, der beseitigt werden muss (z.B. ein Kamerad verletzt wurde und entsteht eine Lücke, durch die das Tier flüchten kann)
Mit den Händen, die mit dem Angriff bzw. Abwehr schon beschäftigt sind??? Und wenn meine Hände doch frei wären, wie ich kann die Aufmerksamkeit der Mitjagenden erlangen, wenn ihre Augen auf Beute ausgerichtet sind???