Aneri hat geschrieben:Barbarossa hat geschrieben:Nein, Demokratie und Menschenrechte sind schon das Ziel und für mich auch Selbstzweck.
Nein,
das Wohl der Menschen müsste der Zweck sein.
Aber Demokatie und Menschenrechte gehören den Bedingungen, die zum Wohl der Menschen führen.
Fehlen sie, wird es immer Menschen geben, die ungerecht - und nicht rechtsstaatlich - behandelt werden.
Allerdings, nur deswegen, da die Bedingungen geschaffen werden, ist das "Wohl der Menschen" nicht automatisch erreicht, denn es gehört noch mehr dazu - ich denke, da gehen wir konform.
Aneri hat geschrieben:Ich sehe die Sache so: als primäres Vorhaben steht die Wohl der Menschen. Es ist in der Natur einer Gemeinschaft, dass Gemeinwohl nicht immer das Wohl des jeden Einzelnen bedeutet.
Ich finde, das sollten wir aber anstreben. Alles andere geht in Richtung Kollektivismus, den ich aus historischen Gründen ablehne.
Aneri hat geschrieben:Wir haben uns zu Demokratie entwickelt. Die andere, die geopolitisch anderen Wirkungen in Geschichte ausgesetzt wurden, sind oder etwas zurückgeblieben oder gar andere Wege angeschlagen haben. Erstere müssen Zeit haben um nachzuholen, andere werden sowieso ihr eigen Wege gehen. Muss dann hier nicht auch hochgepriesene Toleranz gewährt bleiben?!..
Sprichst du hier von verschiedenen Gesellschaften, die sich in verschiedenen Ländern entwickelt haben?
In diesem Fall stimme ich dir zu, dass diese Länder das Recht haben müssen, sich eigenständig fort zu entwickeln. Zu einem Problem wird es nur, wenn andere Länder/Regimes uns angreifen.
Ein weiteres Problem gibt es, wenn Angehörige anderer Länder zu uns kommen, denn dann müssen sie sich zwangläufig unseren Gepflogenheiten und vor allem Gesetzen anpassen. Das geht nicht anders, denn Gesetze gelten immer ausnahmslos für alle. Und das kann bis ins Privatleben der Migranten eingreifen, denn arrangierte oder gar Zwangshochzeiten u.a. individuelle Unfreiheiten sind bei uns tabu.
Aneri hat geschrieben:Ein Mechanismus der Funktionsweise einer Gesellschaft darf nicht zum Zweck erhoben werden. Damit schließt du die Möglichkeit aus, dass auch andere Funktionsweise entdeckt werden kann, die zum Wohl der Menschen führt. In dem Sinne erinnert mich die Eifrigkeit mancher Demokratie-Protagonisten an einer religiöse Missionierung...
Das hat gar nicht mit Missionierung zu tun - sollte es jedenfalls nicht. Aber ich sehe auch keine Alternative zu Demokratie und Menschenrechten, die die Rechtsstaatlichkeit garantieren, die zum Wohle möglichst vieler Menschen führen sollen. Es sind wie gesagt Rahmenbedingungen, die nicht automatisch zum Wohl aller Menschen führt, aber es sind die besten für mich vorstellbaren Rahmenbedingungen. Das hat sich eignetlich in 66 Jahen Bundesrepublik so bewährt.
Schau dich um in der Welt - geht es den Menschen dort besser, wo es andere Systeme gibt?
Und warum kommen immer mehr Migranten gerade nach Deutschland?
Aneri hat geschrieben:Es ist für dich schwer nachvollziehen, dann muss du es einfach hinnehmen, dass manche mit Burka sich wohl fühlen und sich schämen (=unwohl fühlen) ohne Burka sich in Gesellschaft zu zeigen. Es muss nicht so bleiben. Aber man braucht seine Zeit, um die vorhandene Befindlichkeiten zu überwinden... Diese allmähliche Übergang muss gewährt werden, ansonsten bringt es nur Schmerz und Leiden der Bevölkerung, der du zu am Ende leuchtenden Freiheit schubst.
Wenn die Frauen
aus eigenem Willen heraus die Burka tragen, dann wäre ich tatsächlich so tolerant und würde ich sagen: "Lass sie doch."
Es gibt aber genug Hinweise, dass es vor allem die Männer sind, die das von ihren Frauen das verlangen. Und da wird es für mich problematisch.