Da inzwischen in jedem Forum nur noch wenige Leute diskutieren und mich möglichst viele unterschiedliche Meinungen interessieren, könnten wir die Trinkgeldfrage auch hier besprechen.
Für mich ist Trinkgeld eine komplizierte Teilfrage.
Bei den klassischen Trinkgeldbranchen, Kellner und Friseure wurde es mit Sicherheit bei den Löhnen berücksichtigt. Friseure z.B. haben jetzt aber den Mindestlohn.
In der Gastronomie ist es nicht nur bei Buffetangeboten schwierig, die Köche und Küchenkräfte hatten immer schon das Nachsehen.
Deshalb wäre es viel übersichtlicher, die Trinkgelder mit allen Konsequenzen als festen Lohnbestandteil zu berechnen. In einigen Ländern muß das so sein, wo habe ich vergessen, ich erinnere mich an Speisekarten, wo das als "incl. Bedienung" ausgewiesen war. Rechtlich und steuerlich bewegt sich das Trinkgeld bei uns dagegen in einer Grauzone.
Andererseits bilden Trinkgelder die Kundenfrequenz und Servicequalität ab und sind ein nachvollziehbares Anreizsystem. Feste, höhere Löhne machen das Risiko für den oft kleinen Unternehmer noch höher, denn die kommen zu den Festkosten, wie Miete usw noch hinzu. Das Risiko leisten sich zunehmend ohnehin nur noch die großen Ketten, wie MacD usw, MacFriseure gibt´s doch auch schon.
Es ist ja nicht so, dass Kunden und Nutzer nicht bezahlen wollen. Die Preisgestaltung ist heutzutage nur schwierig zu durchschauen, so dass man sich leicht "über den Tisch gezogen fühlt". Inzwischen gibt es ja schon vereinzelt "Zahlen Sie, was Sie wollen"-Modelle oder bei geförderten Gemeinschaftsmodellen wird um Spenden gebeten.