Sprachenvielfalt Alteuropas
Verfasst: 06.01.2015, 14:52
Es existiert eine umstrittene Hypothese des Sprachwissenschaftlers Theo Vennemann. In seiner "Vaskonischen Hypothese" behauptet er, dass es vor Ausbreitung der indoeuropäischen Sprachen in Europa eine "vaskonische" Sprachfamilie gegeben hätte, deren Überbleibsel das Baskische sei. http://de.wikipedia.org/wiki/Vaskonische_Hypothese
Zustimmen kann man Vennemann bei der Aussage, dass vor dem Indoeuropäischen andere Sprachen in Europa gesprochen wurden. Es ist allerdings zu bezweifeln, dass alle einer einzigen "vaskonischen" Sprache angehörten, deren Rest die baskische Sprache sein soll. Vielmehr gab es sehr verschiedene Sprachen, die nicht unbedingt zusammenhängen (s. unten).
Dass Baskisch der Rest einer sehr alten Sprache ist, erscheint mir plausibel. Ob es jedoch eine Kontinuität von mehreren Jahrtausenden aufweisen kann oder sogar bis in die Altsteinzeit herabreicht (was die Basken glauben ), ist umstritten, aber nicht auszuschließen. Allerdings darf man nun nicht folgern, dass die Menschen, die vor 15 000 Jahren die Höhlenmalereien in Südfrankreich schufen, baskisch gesprochen hätten. Von damals bis heute gab es einen lang andauernden sprachlich-kulturellen Fusionsprozess alter Populationen und so kam es zur Ausbildung des Volks der Basken und ihrer Sprache.
Was allerdings bemerkenswert ist, ist folgende Tatsache: Wenn genetische Eigenheiten der Bevölkerung Westeuropas kartiert werden, repräsentieren die Basken einen so genannten "Außenlieger", d.h. einen Gentyp, der sich kontrastreich von den umgebenden Genpools abhebt. Dies ist der so genannte "baskische Gentyp". Auffällige Informationen dieses spezifischen genetischen Profils, das im Baskenkand lokalisiert ist, sind eine hohe Frequenz der Blutgruppe 0 (mehr als 70%) und das häufige Vorkommen des negativen Rhesusfaktors. Auf der mir vorliegenden Karte mit solchen Merkmalen gleicht das Gebiet der Basken einer Insel inmitten der restlichen Bevölkerung Europas.
Dass es in Europa eine Vielzahl alteuropäischer Sprachen gab, die vor dem Einbruch indoeuropäischer Sprachträger verbreitet waren, ist eine Tatsache. Einige davon wurden noch in antiker Zeit gesprochen, oft in geografischen Rückzugsgebieten. So z.B. neben der baskischen Sprache Iberisch, Paläo-Sardisch, Ligurisch, Sikanisch (auf Sizilien), Etruskisch, Minoisch, Rätisch oder Tartessisch (SW-Spanien). Daneben wird es noch andere vorindoeuropäische Sprachen gegeben haben, die ohne Schriftzeugnisse bereits während der vorgeschichtlichen Epoche versunken sind.
Zustimmen kann man Vennemann bei der Aussage, dass vor dem Indoeuropäischen andere Sprachen in Europa gesprochen wurden. Es ist allerdings zu bezweifeln, dass alle einer einzigen "vaskonischen" Sprache angehörten, deren Rest die baskische Sprache sein soll. Vielmehr gab es sehr verschiedene Sprachen, die nicht unbedingt zusammenhängen (s. unten).
Dass Baskisch der Rest einer sehr alten Sprache ist, erscheint mir plausibel. Ob es jedoch eine Kontinuität von mehreren Jahrtausenden aufweisen kann oder sogar bis in die Altsteinzeit herabreicht (was die Basken glauben ), ist umstritten, aber nicht auszuschließen. Allerdings darf man nun nicht folgern, dass die Menschen, die vor 15 000 Jahren die Höhlenmalereien in Südfrankreich schufen, baskisch gesprochen hätten. Von damals bis heute gab es einen lang andauernden sprachlich-kulturellen Fusionsprozess alter Populationen und so kam es zur Ausbildung des Volks der Basken und ihrer Sprache.
Was allerdings bemerkenswert ist, ist folgende Tatsache: Wenn genetische Eigenheiten der Bevölkerung Westeuropas kartiert werden, repräsentieren die Basken einen so genannten "Außenlieger", d.h. einen Gentyp, der sich kontrastreich von den umgebenden Genpools abhebt. Dies ist der so genannte "baskische Gentyp". Auffällige Informationen dieses spezifischen genetischen Profils, das im Baskenkand lokalisiert ist, sind eine hohe Frequenz der Blutgruppe 0 (mehr als 70%) und das häufige Vorkommen des negativen Rhesusfaktors. Auf der mir vorliegenden Karte mit solchen Merkmalen gleicht das Gebiet der Basken einer Insel inmitten der restlichen Bevölkerung Europas.
Dass es in Europa eine Vielzahl alteuropäischer Sprachen gab, die vor dem Einbruch indoeuropäischer Sprachträger verbreitet waren, ist eine Tatsache. Einige davon wurden noch in antiker Zeit gesprochen, oft in geografischen Rückzugsgebieten. So z.B. neben der baskischen Sprache Iberisch, Paläo-Sardisch, Ligurisch, Sikanisch (auf Sizilien), Etruskisch, Minoisch, Rätisch oder Tartessisch (SW-Spanien). Daneben wird es noch andere vorindoeuropäische Sprachen gegeben haben, die ohne Schriftzeugnisse bereits während der vorgeschichtlichen Epoche versunken sind.