Dietrich hat geschrieben:
Wenn ein Staat restlos untergeht, sind die Ursachen komplexer Natur und nicht monokausal erklärbar. Zu den Ursachen zählten u.a. sinkende Stereinnahmen und Tribute, da die unterworfenen Völker aufgrund der kostenträchtigen expansiven assyrischen Militärmaschine ausgebeutet waren. Die Politik der Deportationen stieß natürlich auch an Grenzen, denn es ist absurd, sich die Umsiedlung aller Babylonier vorzustellen. Babylon galt den Assyrern stets als kulturelles Vorbild und natürlich waren die Babylonier mit gleicher akkadischer Sprache ein eng verwandtes Brudervolk. Die Hauptlast der Invasion, die zum Sturz Assyriens führte, trugen ohnehin die Meder, deren iranisches Zentrum dem Zugriff der Assyrer entzogen war. Das Zagrosgebirge bildete seit jeher die östliche Grenze Assyriens und in den Quellen sind nur ganz vereinzelt Militäraktionen darüber hinaus erwähnt.
Um Rohstoffe, wie Eisen, Kupfer, Silber sowie Baumaterialien für Belagerungsmaschinen und edle Hölzer Streitwagen zu bekommen spielten Tribute oder Steuereinnahmen nicht eine so eine grosse Rolle, höchstens für die Bezahlung der Kämpfer. Die besetzten Städte warfen zudem genügend finanzielle Mittel ab.
671 v. Chr. bekamen die Assyrer zudem neue finanzielle Mittel in ihre Hände, mit denen sie für längere Zeit ausgesorgt haben dürften. 671 v. Chr. griffen die Assyrer Ägypten an, aber nicht um hauptsächlich neue finanzielle Mittel zu requirieren, sondern weil Ägypten die Feinde Assyriens unterstützte.
712 kam es zu einer Rebellion des Fürsten von Aschdod namens Jamani gegen die Assyrer. 711 v. Chr. floh Aschdod zu den Ägyptern, wurde aber dann doch von Ihnen an die Assyrer ausgeliefert. 705 v. Chr. musste Sanerhib eine neue Rebellion niederschlagen. Zu den Aufständischen gehörte Hiskia von Juda, der auch die Ägypter (unter Schebiqo) um Hilfe gebeten hatte. Die ägyptische Armee vereinigte sich mit den Aufständischen. 701 wurde sie von Sanerhib jedoch in der Schlacht von Etheke geschlagen . Eine Seuche wahrscheinlich die Pest, die unter den Assyrern hereinbrach verhinderte eine weitere Invasion und bewog die Assyrer zum Rückzug. Bis 690 v. Chr. herrschte daraufhin Frieden im Nahen Osten.
677 vor Chr. besiegte dann der assyrische König Assarhaddon den König von Sidon, der gegen die Assyrer rebelliert hatte. 678 rebellierte dann der König von Tyros gegen die Assyrer. Hinter all den Rebellionen vermuteten die Assyrer die Ägypter, deshalb musste man ihnen Einhalt gebieten.
Aus den assyrischen Königsannalen und dem alten Testament (2. Chronik 32 und 2.Könige 18: 13ff., 19 ) ist folgendes überliefert:
„So spricht der große König, der König von Assyrien. Was ist das für ein Vertrauen, das du hast? Meinst du, bloße Worte seinen schon Rat und Macht zum kämpfen? Auf wen verlässt du dich dann, dass du von mir abtrünnig geworden bist? Siehe, verlässt du dich au diesen zerbrochenen Rohrstab, aus Ägypten, der jedem, der sich darauf stützt, in die Hand dringen und sie durchbohren wird? So ist der Pharao, der König von Ägypten, für alle, die sich auf ihn verlassen ….“
671 griffen die Assyrer dann in einer Art Blitzkrieg Ägypten an. Dabei wurde zum ersten Male der Einsatz von Kamelen erwähnt. Mit Hilfe der Kamele gelang es den Assyrer in einem langen Marsch nach Memphis vorzustossen.
„Unter den Truppen des Tarko, des Königs von Ägypten und Kusch.... vom Ischchurpi bis Memphis, seiner Residenzstadt, einen Landmarsch von 15 Tagen täglich richtete ich ein großes Blutbad an........
Memphis, seine Residenzstadt belagerte und eroberte ich mit Löchern, Breschen und Leitern, zerstörte sie, riss sie ein und verbrannte sie im Feuer. Seine Frau, seine Palastfrauen, Üschanachuru, seinen Kronprinzen , und sein übrigen Söhne und Töchter, seinen Besitz , seine Pferde, Rinder und Schafe führte ich in unzähliger Menge nach Assyrien fort, Die Wurzeln von Kusch riss ich aus Ägypten heraus und ließ niemanden darin übrig, mir zu huldigen. Über ganz Ägypten beauftragte ich erneut Könige, Statthalter, Hafeninstpektoren, Kommissare und Leiter“.
Memphis und Theben waren zu der Zeit die reichsten Städte Ägyptens. Ihr Reichtum war legendär. Alles was es an Reichtümern gab, wurde bei den Ägyptern nach Theben und Memphis geschafft.
Als sich der König der Ägypter nach Theben zurückzog wurde Theben auch belagert und eingenommen.
„Sie marschierten einen Weg von 10 Tagen. „
„Meine Hände nahmen diese Stadt mit der Unterstützung der Götter Aschschur und Ischtar vollkommen ein. Silber, Gold, Edelsteine, alles was in seinem Palast zu finden war, prächtige Gewänder aus Leinen, große Pferde Männer und Frauen und zwe hihe Säulen aus reinen Silber und einem Gewicht von 2500 Talenten (75000 kg), die am Tor des Tempels standen, lies ich entfernen und brachte sie mit nach Assyrien „
An Geld für die Bezahlung seiner Kämpfer hat es den Assyrern also nicht gefehlt. An Kämpfern auch nicht, denn in den besetzten Gebieten wurden nur köngliche Verwalter zurückgelassen, die die Tribute und Steuern für die Assyrer eintrieben. Der Großteil der assyrischen Kämpfer kehrte wieder nach Ninive und anderen Städten und wichtigen Militärlagern Assyriens zurück.
Imperien der Antike- Thomas Harrison
Die Kulturen Nubiens- ein afrikanisches Vermächtnis
Gewalt- die dunkle Seite der Antike
http://de.wikipedia.org/wiki/Asarhaddon
https://archive.org/details/assurbanipalundd00streuoft
https://archive.org/details/assurbanipalundd01streuoft
https://archive.org/stream/assurbanipal ... t_djvu.txt
http://de.wikipedia.org/wiki/A%C5%A1%C5 ... %81ni-apli