Vergleich Germanen versus Kelten: Sitten und Waffen
Verfasst: 09.12.2014, 01:48
Obwohl manche Wissenschaftler meinen, daß die Grenzen zwischen Germanen und Kelten fließend sind, möchte ich dem doch widersprechen.
Die keltischen Stämme wiesen eine ganz andere Siedlungsstruktur und Landwirtschaft auf. So entstanden neben kleineren Siedlungen auch Städte (oppidum), die meist befestigt auf Anhöhen lagen. Bei den Kelten findet man eine Diversifikation in der Gesellschaft, d.h. es gab Händler, Handwerker, Bauern, usw., neben der Adelsschicht. Die keltische Adelsschicht stellte das Kriegswesen und so waren die adligen Krieger bestens ausgerüstet. Das Kettenhemd und der spätere Legionärshelm (Augustuszeit) sind keltische Erfindungen. An der Ausrüstung eines adligen Kelten-Kriegers haben sich die Römer die Ausstattung der Legionäre abgeschaut. Wenn es in den Krieg ging, dann hatten die Adligen eine Gefolgschaft dabei, die man so als eine Art Kriegerkaste (in Irland Fenians genannt) ansehen konnte. Der Rest der Streitmacht setzte sich aus den Zivilisten (Händlern, Handwerker, Bauern ,....) zusammen. Weil das keltische Kriegswesen eine adlige Angelegenheit war, war der Zweikampf das angestrebte Ziel eines keltischen Kriegers. Daher rührte auch die Kopf-Trophäenjagd. So konnte der erfolgreiche Krieger seine Erfolge nachweisen. Damit durch Auseinandersetzungen nicht zuviele zivile Opfer zu beklagen sind, wurden manche Auseinandersetzungen auch durch einen Zweikampf zwischen den kriegsführenden Adligen entschieden.
Ansonsten war eine beliebte Angriffsstrategie das blinde Anrennen mit voller Wucht. Wenn der erste Ansturm nicht zum Erfolg führte und die gegnerischen Reihen nicht durchbrochen werden konnten, so verließ den einzelnen Kämpfer schnell der Kampfesmut und manche entfernten sich dann vom Schlachtfeld. Als die Römer einmal diese Kriegstaktik erkannten, war es für sie relativ einfach keltische Angriffe stand zu halten.
Aber es gab auch eine Art Berserker in keltischen Heeren. Sie kämpften meist nackt und todesmutig in den ersten Reihen. Die Verluste unter ihnen waren meist hoch und gaben den Römern Rätsel auf.
Bei den Waffen setzten die Kelten auf Schwert und Schild, sowie auch Lanzen, die einen römischen Schild durchstoßen konnten. Die zivilen Kämpfer waren meist schlechter bewaffnet und verfügten meist über tägliche Gegenstände, die sich auch als Waffe eigneten.
Auch waren manche keltische Schwerter von mangelnder Härte, sodaß sie sich im Kampfgeschehen mit der Zeit verbogen. Es wurde sogar berichtet, daß Krieger diese Schwerter mit dem Fuß wieder gerade bogen.
Die Kelten lebten auf dem Niveau des Mittelalters. So hatten sie in Gallien ein gut ausgebautes Wegenetz, das den Handel zwischen den Stämmen erleichterte. Cäsar konnte dieses Wegenetz für die Eroberung Galliens bestens nutzen. Die keltische Landwirtschaft war sehr erfolgreich und daher gab es Vorratsspeicher, die die landwirtschaftlichen Überschüsse für den Handel bereitstellten. Es gab auch ein Geldwesen, weil die Kelten dieses von den Griechen und Römern übernommen haben. So wurden auch eigene Münzen geprägt. Die keltischen Städte waren durch die sog. "keltische Mauer" bestens gesichert.
Der keltische Glaube wurde, z.B. in Gallien und Großbritannien, durch die Druiden praktiziert. Sie gaben die Wissenschaft und die Religionsausübung vor. Auch nahmen sie erheblichen Einfluß auf die Politik der Adligen. Daher verfolgten die Römer die Druiden. So brachen sie die keltische Identität in Gallien und Großbritannien.
Dagegen standen nun die Germanen, die sich nicht nur durch die Sprache unterschieden. Die Germanen lebten meist in einzelnen kleinen Siedlungen oder Gehöften, die räumlich voneinander getrennt waren. Städte waren für sie unbekannt. Ebenso die Vorratshaltung, sodaß sie nur über kleine Speicher verfügten. Ferner war die Viehzucht bei den germanischen Stämmen weit verbreitet. Im Gegensatz zu den Kelten gab es auch kein vernünftiges Wegesystem in Germanien. Nur ein paar Hellwege ließen eine Überbrückung von größeren Entfernungen zu.
Im Gegensatz zur keltischen Gesellschaft gab es bei den Germanen keine Diversifikation in den Berufen. In erster Linie waren sie Krieger, die so das Fortbestehen ihrer Sippe und somit des Stammes garantierten. Große Befestigungsanlagen waren auch nicht gegeben. Wenn von germanischen Burgen die Rede ist, dann handelt es sich meist um kleinere Wallanlagen, die an die keltischen Befestigungen bei weitem nicht herankamen.
Die Germanen waren gegenüber den Kelten noch kriegerischer und in den Augen der Römer noch barbarischer.
Das Kriegswesen der Gemanen bestand in sog. Hundertschaften, die für einen Adligen kämpften. Es war bei den Germanen nicht die Frage, ob es Krieg geben würde, sondern nur wann und wo? D.h. die Anführer zeichneten sich nicht immer als Intelligenzbestien aus, sondern eher aus Wagemut und Kampfkraft. Die Germanen kannten im Kampf Scheinangriffe und vorgetäuschte Rückzüge. Eine Angriffstaktik war der "Eberkopf" und sehr erfolgreich war der Einsatz der Framen mit einem Schild zum Selbstschutz. Wer aus einer Schlacht ohne Schild heimkehrte, galt als Feigling, weil man ihm unterstellte, daß er diesen weggeworfen hat um schneller fliehen zu können. Wenn ein Stamm keinen Krieg führte, dann boten sich etliche Krieger als "Söldner" für andere Kriegsherren an.
Es gab bei den Germanen auch die Krieger, die nur für das Kriegswesen lebten und keine Familie und Haus besaßen. Sie lebten in der Sippe und waren nur für den Krieg da. Tacitus berichtet, daß es bei einem Stamm, den Harier, auch Nachtkämpfer gegeben hat, die schwarzgekleidet den Gegner in der Nacht angriffen.
Die Germanen zeichneten sich durch Raubzüge aus und fielen somit auch permanent in Gallien ein. Das muß für sie wie ein "Supermarkt" gewesen sein. So konnten sie sich verschiedene Gegenstände beschaffen. Eigene Münzen bzw. ein Zahlungsverkehr mit Münzen kannten die Germanen nicht. Römische Münzen waren, um die Zeitenwende, nur wegen ihrer Tiermotive und dem Metallgehalt interessant. Es herrschte in Germanien weitestgehend der Tauschhandel.
Ein Priestertum, wie bei einigen Kelten die Druiden, hat es so nicht gegeben. Aber es muß Leute gegeben haben, die religiöse Handlungen vollzogen und somit auch einen Leitfaden für den Glauben darstellten. Das können Adlige oder andere einflußreiche Personen gewesen sein.
Fazit:
Im Vergleich zu den Germanen waren die Kelten diesen um einige Jahrhunderte in der zivilisatorischen Entwicklung voraus. Die Kelten waren zwar nicht auf dem Niveau der Römer, konnten sich aber nach ihrer Niederlage gegen Rom mit deren System schneller zurechtfinden. Die Germanen blieben meist bei ihrer alter Vätersitte.
Die keltischen Stämme wiesen eine ganz andere Siedlungsstruktur und Landwirtschaft auf. So entstanden neben kleineren Siedlungen auch Städte (oppidum), die meist befestigt auf Anhöhen lagen. Bei den Kelten findet man eine Diversifikation in der Gesellschaft, d.h. es gab Händler, Handwerker, Bauern, usw., neben der Adelsschicht. Die keltische Adelsschicht stellte das Kriegswesen und so waren die adligen Krieger bestens ausgerüstet. Das Kettenhemd und der spätere Legionärshelm (Augustuszeit) sind keltische Erfindungen. An der Ausrüstung eines adligen Kelten-Kriegers haben sich die Römer die Ausstattung der Legionäre abgeschaut. Wenn es in den Krieg ging, dann hatten die Adligen eine Gefolgschaft dabei, die man so als eine Art Kriegerkaste (in Irland Fenians genannt) ansehen konnte. Der Rest der Streitmacht setzte sich aus den Zivilisten (Händlern, Handwerker, Bauern ,....) zusammen. Weil das keltische Kriegswesen eine adlige Angelegenheit war, war der Zweikampf das angestrebte Ziel eines keltischen Kriegers. Daher rührte auch die Kopf-Trophäenjagd. So konnte der erfolgreiche Krieger seine Erfolge nachweisen. Damit durch Auseinandersetzungen nicht zuviele zivile Opfer zu beklagen sind, wurden manche Auseinandersetzungen auch durch einen Zweikampf zwischen den kriegsführenden Adligen entschieden.
Ansonsten war eine beliebte Angriffsstrategie das blinde Anrennen mit voller Wucht. Wenn der erste Ansturm nicht zum Erfolg führte und die gegnerischen Reihen nicht durchbrochen werden konnten, so verließ den einzelnen Kämpfer schnell der Kampfesmut und manche entfernten sich dann vom Schlachtfeld. Als die Römer einmal diese Kriegstaktik erkannten, war es für sie relativ einfach keltische Angriffe stand zu halten.
Aber es gab auch eine Art Berserker in keltischen Heeren. Sie kämpften meist nackt und todesmutig in den ersten Reihen. Die Verluste unter ihnen waren meist hoch und gaben den Römern Rätsel auf.
Bei den Waffen setzten die Kelten auf Schwert und Schild, sowie auch Lanzen, die einen römischen Schild durchstoßen konnten. Die zivilen Kämpfer waren meist schlechter bewaffnet und verfügten meist über tägliche Gegenstände, die sich auch als Waffe eigneten.
Auch waren manche keltische Schwerter von mangelnder Härte, sodaß sie sich im Kampfgeschehen mit der Zeit verbogen. Es wurde sogar berichtet, daß Krieger diese Schwerter mit dem Fuß wieder gerade bogen.
Die Kelten lebten auf dem Niveau des Mittelalters. So hatten sie in Gallien ein gut ausgebautes Wegenetz, das den Handel zwischen den Stämmen erleichterte. Cäsar konnte dieses Wegenetz für die Eroberung Galliens bestens nutzen. Die keltische Landwirtschaft war sehr erfolgreich und daher gab es Vorratsspeicher, die die landwirtschaftlichen Überschüsse für den Handel bereitstellten. Es gab auch ein Geldwesen, weil die Kelten dieses von den Griechen und Römern übernommen haben. So wurden auch eigene Münzen geprägt. Die keltischen Städte waren durch die sog. "keltische Mauer" bestens gesichert.
Der keltische Glaube wurde, z.B. in Gallien und Großbritannien, durch die Druiden praktiziert. Sie gaben die Wissenschaft und die Religionsausübung vor. Auch nahmen sie erheblichen Einfluß auf die Politik der Adligen. Daher verfolgten die Römer die Druiden. So brachen sie die keltische Identität in Gallien und Großbritannien.
Dagegen standen nun die Germanen, die sich nicht nur durch die Sprache unterschieden. Die Germanen lebten meist in einzelnen kleinen Siedlungen oder Gehöften, die räumlich voneinander getrennt waren. Städte waren für sie unbekannt. Ebenso die Vorratshaltung, sodaß sie nur über kleine Speicher verfügten. Ferner war die Viehzucht bei den germanischen Stämmen weit verbreitet. Im Gegensatz zu den Kelten gab es auch kein vernünftiges Wegesystem in Germanien. Nur ein paar Hellwege ließen eine Überbrückung von größeren Entfernungen zu.
Im Gegensatz zur keltischen Gesellschaft gab es bei den Germanen keine Diversifikation in den Berufen. In erster Linie waren sie Krieger, die so das Fortbestehen ihrer Sippe und somit des Stammes garantierten. Große Befestigungsanlagen waren auch nicht gegeben. Wenn von germanischen Burgen die Rede ist, dann handelt es sich meist um kleinere Wallanlagen, die an die keltischen Befestigungen bei weitem nicht herankamen.
Die Germanen waren gegenüber den Kelten noch kriegerischer und in den Augen der Römer noch barbarischer.
Das Kriegswesen der Gemanen bestand in sog. Hundertschaften, die für einen Adligen kämpften. Es war bei den Germanen nicht die Frage, ob es Krieg geben würde, sondern nur wann und wo? D.h. die Anführer zeichneten sich nicht immer als Intelligenzbestien aus, sondern eher aus Wagemut und Kampfkraft. Die Germanen kannten im Kampf Scheinangriffe und vorgetäuschte Rückzüge. Eine Angriffstaktik war der "Eberkopf" und sehr erfolgreich war der Einsatz der Framen mit einem Schild zum Selbstschutz. Wer aus einer Schlacht ohne Schild heimkehrte, galt als Feigling, weil man ihm unterstellte, daß er diesen weggeworfen hat um schneller fliehen zu können. Wenn ein Stamm keinen Krieg führte, dann boten sich etliche Krieger als "Söldner" für andere Kriegsherren an.
Es gab bei den Germanen auch die Krieger, die nur für das Kriegswesen lebten und keine Familie und Haus besaßen. Sie lebten in der Sippe und waren nur für den Krieg da. Tacitus berichtet, daß es bei einem Stamm, den Harier, auch Nachtkämpfer gegeben hat, die schwarzgekleidet den Gegner in der Nacht angriffen.
Die Germanen zeichneten sich durch Raubzüge aus und fielen somit auch permanent in Gallien ein. Das muß für sie wie ein "Supermarkt" gewesen sein. So konnten sie sich verschiedene Gegenstände beschaffen. Eigene Münzen bzw. ein Zahlungsverkehr mit Münzen kannten die Germanen nicht. Römische Münzen waren, um die Zeitenwende, nur wegen ihrer Tiermotive und dem Metallgehalt interessant. Es herrschte in Germanien weitestgehend der Tauschhandel.
Ein Priestertum, wie bei einigen Kelten die Druiden, hat es so nicht gegeben. Aber es muß Leute gegeben haben, die religiöse Handlungen vollzogen und somit auch einen Leitfaden für den Glauben darstellten. Das können Adlige oder andere einflußreiche Personen gewesen sein.
Fazit:
Im Vergleich zu den Germanen waren die Kelten diesen um einige Jahrhunderte in der zivilisatorischen Entwicklung voraus. Die Kelten waren zwar nicht auf dem Niveau der Römer, konnten sich aber nach ihrer Niederlage gegen Rom mit deren System schneller zurechtfinden. Die Germanen blieben meist bei ihrer alter Vätersitte.