Das ist einerseits richtig, dennoch gilt Konrad I. den Zeitgenossen wier den späteren Historiker-Besserwissern nicht als die große Herrscherpersönlichkeit.Spartaner hat geschrieben:Wenn Konrad I. nicht als Herrscherpersönlichkeit angesehen worden wäre, hätte er auch nicht seine Ländereien bereisen können.
Die quellenkritische Analyse von Widukind bis heute, was die Bewertung von Konrads Königtum betrifft, wäre ein Thema für sich.
Widukind lässt ihn ja gar nicht so schlecht aussehen, hat aber seine eigennützigen Gründe dafür- die Ottonen als Nachfolger eines eines großen Königs machen sich besser.
(Wobei ich Frieds Ansicht und seinen Forschungsansatz zur Zuverlässigkeit, oder besser Unglaubwürdigkeit Liutprands und Widukinds nicht teile, bei aller Vorsicht im Umgang mit Quellen.)
Konrads Regierungszeit geht in der Geschichtsschreibung entweder unter oder sie wird aus nationaler Geschichtsschreibung heraus zu scharf als Zäsur gesehen, um einen möglichst frühen Fixpunkt für "Deutschland" zu setzen.
In der neueren Geschichtswissenschaft ist die ottonische Zeit ebenfalls inzwischen als "Datum" in der Diskusssion.
Wie ich meine, mit durchaus gewichtigen Argumenten aus ost- wie westfränkischer Sicht, oder vielmehr bei der Auswertung der zeitnahen Quellen.
Ungeachtet dessen, und da sind sich fast alle modernen Geschichtswissenschaftler einig, war Heinrich I. eine große Persönlichkeit, die es vermochte, Strukturen zu schaffen, innerhalb derer sich in denfolgenden Jahrhunderten so etwas wie eine "deutsche Identität" in Abgrenzung zum Westreich ( und umgekehrt) bildete.
( Die Begründung J. Frieds, ihn einen Zauderer zu nennen, ist mir nicht nachvollziehbar.)
Zum Vertrag von Verdun:
Der ermöglichte die späteren Entwicklungen, war aber auf dynastischen Vorstellungen begründet, hinter denen immer noch das Verständnis eines gesamt- karolingischen Reiches stand.
Insbesondere aus dem Rückblick auf die deutsche Geschichte erscheint es wichtig, möglichst frühzeitig eine deutsch- bewusste Reichsgründung identifizieren zu können. Mir erscheint es sinnvoller, die Entwicklung und damit die Regierung Konrads und der Ottonen als Teil eines Prozesses zu sehen, der erst wesentlich später seinen Abschluss fand.