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Re: Neues aus der Anthropologie

Verfasst: 28.08.2012, 16:13
von dieter
Lieber Beppe,
mag ja alles so sein und nun die wichtigste Frage, über die es schon in verschiedene Foren manchen Streit gegeben hat, wie steht der Neandertaler zum HSS :?:

Re: Neues aus der Anthropologie

Verfasst: 29.08.2012, 09:10
von Peppone
dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
mag ja alles so sein und nun die wichtigste Frage, über die es schon in verschiedene Foren manchen Streit gegeben hat, wie steht der Neandertaler zum HSS :?:
Der N ist die europäische Entwicklungslinie des HE, der HSS die afrikanische. Der N ist ausgestorben und hat geringe Spuren im Genom des HSS hinterlassen, der HSS hat sich weltweit durchgesetzt.

Beppe

Re: Neues aus der Anthropologie

Verfasst: 29.08.2012, 14:57
von dieter
Lieber Beppe,
das ist doch alles bekannt, von Dir hätte ich dazu eine umfassendere Aussage erwartet. :roll: Bis zu 4% der Gene des N stecken in den Menschen außerhalb Afrikas. :wink:

Re: Neues aus der Anthropologie

Verfasst: 29.08.2012, 15:27
von Peppone
dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
das ist doch alles bekannt, von Dir hätte ich dazu eine umfassendere Aussage erwartet.
Eben drum reichte meiner Ansicht nach eine knappe Zusammenfassung. Wenn du Ausführlicheres lesen willst, musst du Paul fragen... :wink:

Beppe

Re: Neues aus der Anthropologie

Verfasst: 30.08.2012, 16:02
von dieter
Lieber Beppe,
der Paul ist für mich nicht maßgebend, Du aber als gelernter Geschichtslehrer schon. :wink:

Re: Neues aus der Anthropologie

Verfasst: 30.08.2012, 16:09
von Peppone
dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
der Paul ist für mich nicht maßgebend, Du aber als gelernter Geschichtslehrer schon. :wink:
Ehrt mich. Aber ich hab im Lauf der Zeit meine Ansicht schon so oft geschrieben, dass ich es nicht ein weiteres Mal tun wollte.

Beppe

Re: Neues aus der Anthropologie

Verfasst: 31.08.2012, 15:37
von dieter
Lieber Beppe,
Du hast lediglich ständig Paul widersprochen, dass beim Zusammentraeffen des Neandertalers mit dem HSS bis zu 4% Erbanlagen für die Menschen außerhalb Afrikas rausgekommen ist, das mußtest Du erstmal verdauen. :wink:

Re: Neues aus der Anthropologie

Verfasst: 03.09.2012, 10:50
von Peppone
dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
Du hast lediglich ständig Paul widersprochen, dass beim Zusammentraeffen des Neandertalers mit dem HSS bis zu 4% Erbanlagen für die Menschen außerhalb Afrikas rausgekommen ist, das mußtest Du erstmal verdauen. :wink:
Na, das hab ich ja verdaut, nicht aber Pauls Schlussfolgerung, dass der heutige HSS sich aus den "Mischlingen" entwickelt habe.
Der N mag sich mit dem HS vermischt haben, durchaus auch fertile Nachkommen erzeugt haben, aber der HSS blieb eine eigenständige Entwicklungslinie, der N ist definitiv ausgestorben. Was der Denisova-Mensch nun genau war, das lass ich jetzt bewusst noch offen. Ich glaube, das waren Vertreter einer ganz frühen HS-Auswanderungswelle aus Afrika, die sich in Asien isoliert weiter entwickelt haben und sich später irgendwann mit den nachkommenden, moderneren HSS vermischt haben. Aber wiederum nicht so, dass etwa Papua oder Aboriginies die Nachkommen dieser Mischlinge waren. Der Denisova hat lediglich ein paar Gene in den Genpool der damaligen asiatischen Bevölkerung eingebracht. So wie auch in meinen Genen höchstwahrscheinlich einige keltische Gene extrahierbar sind, was mich aber noch lange nicht zum Kelten macht.

Interessant sind übrigens neue Veröffentlichungen eines Teams um Mike Hammer von der Uni Tucson. In Zentralafrika muss es noch relativ lange realtiv "primitive" HSS-Bevölkerungen (Homo sapiens mit nur einem "sapiens") gegeben haben, die sich vor 700.000 Jahren von der Linie der heutigen HSS abgespalten haben. Zwischen 60000 und 20000 vor heute müssen sich diese altertümlicheren HS-Menschen mit den moderneren Linien, die es damals in Afrika gab, vermischt haben. Das belegen laut Hammer genetische Untersuchungen an San, Mandenka und Biaka, drei Bevökerungsgruppen, die heute südlich der Sahara leben.
Der afrikanische Erectus muss sich in viele Linien aufgespalten haben, aus denen sich nach und nach und durch nachhaltige Vermischung dann der moderne HSS entwickelt hat. Das würde auch erklären, warum sich die frühen HS-Funde aus Afrika z.B. in den Schädelformen viel mehr unterscheiden, als dies z.B. alle erectus/ergaster-Funde oder auch die Neandertaler-Funde tun. Das hat u.a. zur Folge, dass viele Funde aus Afrika aus der Zeit zwischen 200000 und 100000 Jahren nicht immer klar als früher HS bzw. später Erectus/Ergaster identifizierbar sind. Nachdem in diesen 100000 Jahren auch diverse Auswanderungswellen aus Afrika stattgefunden haben müssen, liegt hier vielleicht auch ein (!) Erklärungsansatz dafür, dass sich die Menschen außerhalb Afrikas äußerlich so unterscheiden oder dass einige Funde von außerhalb Afrikas von ihrem äußeren Erscheinungsbild her nicht eindeutig dem (späten) Neandertaler oder dem HSS zuzuschreiben sind.

Beppe

Re: Neues aus der Anthropologie

Verfasst: 05.03.2015, 09:48
von Barbarossa
Nach erneuter Untersuchung von Überresten eines Urmenschen, die 1964 vom kenianischen Paläoanthropologen Louis Leakey in Tansania entdeckt wurden, wird nun wohl der Beginn der Menschheit um etwa 400.000 Jahre auf 2,8 Mill. Jahre zurückverlegt. Auf bisher 2,4 Mill. Jahre wurde der vorliegende Kiefer des Homo habilis bisher geschätzt.
Auch wurden in Afrika Bruchstücke einer ganz neuen Art gefunden, die eine Brücke zwischen dem Homo habilis und dem Australopithecus darstellen könnte. Danach suchte man bisher noch...

Artikel lesen: >> Anthropologie - Gattung Homo älter als gedacht: rund 2,8 Millionen Jahre (tagesspiegel.de)

Re: Neues aus der Anthropologie

Verfasst: 05.03.2015, 10:04
von Paul
Wichtig ist ja, das das Tausend Genom Projekt nachgewiesen hat, das der Neandertaler auch in Afrika relativ viel Erbgut weiter gegeben hat. Dort steigt der Anteil seines Erbguts relativ schnell an, da die Erbanlagen seines Immunsystems große Vorteile bringen. Wenn Masern für Europäer meist nur harmlose Kinderkrankheiten sind, sind sie für Afrikaner und Indianer sehr gefährlich.
Den Denisova Menschen gab es nicht in der Form, in der das oft disskutiert wird. Seine Mitochondrien(des sibirischen Mädchens) sind Erektus-Mitochondrien, die von einer frühen Auswanderung stammen, da sie von Spanien bis Sibirien gefunden wurden und sich vor 1 Millionen Jahren von den anderen Linien abspalteten. Die Kern DNA des sibirischen Mädchens ist sibirische Kern DNA mit einer anderen Entstehungsgeschichte. Spezielle Kern DNA Anteile decken sich mit der anderer Sibierier, die als Neandertaler definiert wurden und andere mit Kern DNA von modernen Menschen z.B. aus Melanesien.
Das sibirische Mädchen hat einen besonders hohen Anteil an Kern DNA des Neandertalers und "Denisova" Menschen, die heute noch vorkommen.

Re: Neues aus der Anthropologie

Verfasst: 05.03.2015, 13:29
von Dietrich
Paul hat geschrieben:Wichtig ist ja, das das Tausend Genom Projekt nachgewiesen hat, das der Neandertaler auch in Afrika relativ viel Erbgut weiter gegeben hat.
So lang das nicht durch die Forschung konkret verifiziert ist - z.B. prozentuale Angaben zum Genfluss - sind das lediglich unbeweisbare Spekulationen.

Re: Neues aus der Anthropologie

Verfasst: 05.03.2015, 13:35
von dieter
Lieber Paul,
dann haben sich der Neandertaler und der Desnisova-Mensch auch vermischt :?:

Re: Neues aus der Anthropologie

Verfasst: 05.03.2015, 19:19
von Harald
Paul hat Erkenntnisse, die wir nicht haben und ihm glauben müssen. Er behält seine Quellen für sich und behält so einen Wissensvorsprung. Genial.

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Re: Neues aus der Anthropologie

Verfasst: 08.03.2015, 10:21
von dieter
Harald hat geschrieben:Paul hat Erkenntnisse, die wir nicht haben und ihm glauben müssen. Er behält seine Quellen für sich und behält so einen Wissensvorsprung. Genial.

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Lieber Harald,
unser lieber Paul ist sowieso genial. :wink:

Re: Neues aus der Anthropologie

Verfasst: 09.03.2015, 13:40
von Dietrich
dieter hat geschrieben: unser lieber Paul ist sowieso genial. :wink:
Wer wollte das bestreiten?
Und dafür lieben wir ihn! :mrgreen: