Völlig unbeteiligt, was Herkunft betrifft, aber mit dem Thema Russland-Ukraine familiär befasst, habe ich mich meiner Schwiemu, Russin aus Krasnodar, Jahrgang 1921, ähnliche Erlebnisse gehabt.
Der schon lang verstorbene ex-Ehemann und Vater beider Kinder war Ukrainer und der Unterton ließ keinen Zweifel am " nur".
Aneri hat geschrieben:Nur durch Verhandlungen kann man Fortschritte erziehlen, nicht durch Bomben, Blutvergiesen und Sanktionen.
Das ist absolut richtig.
Sehen Ukrainer ähnlich.
" Lieber zwanzig Jahre Diplomatie und Gespräche als ein Jahr Krieg."
https://www.fuen.org/de/news/einzelansi ... ar-of-war/
Wird ein langer Weg, bis in den Staaten der EU bei allen Bürgern angekommenist, dass alle Nationalitäten in jeder Hinsicht gleichberechtigt sind. Das ist nur ein erster Schritt: Unterschiede zuzulassen und sie zu akzeptieren. Ohne Abwertung der jeweils anderen.
Spartaner hat geschrieben:Wenn wir so etwas ignorieren, verspielen wir unsere Glaubwürdigkeit in der Welt
Das ist schon oft gescheitert, einem Land, einer Ethnie, einer Kultur ihre Identität nehmen zu wollen.
Den Menschengruppen und Ethnien besitzen auch so etwas wie ein kollektives Gedächtnis und jede Ungerechtigkeit brennt sich darin fest.
Es dauert Generationen, bis man sich gegenseitig wieder vertraut.
Das unselige Wechselspiel zwischen dem Westen, der in Sachen Ukraine gewiss nicht allein und wegen der Freiheit und der Menschenrechte mitmischt, und Putin, den ich für einen sehr klugen, sehr kühlen Machtmenschen halte,der wieder Russlands Interessen vertritt, addiert mit dem, was Aneri schreibt, gibt es keine einfachen Lösungen.
Weder applaudiere ich einem angeblich selbstlos für Freiheit und Demokratie handelndem Westen noch einem nicht zu unterschätzendem Putin.
Die Dinge sind wahrlich komplexer, viel mehr verwoben als dass man sie nur schwarz- weiß betrachten darf.
Aneri hat geschrieben: Lia hat geschrieben:
„Die Nationen sind nichts Ewiges. Sie haben einmal angefangen, sie werden enden. Die europäische Konföderation wird sie wahrscheinlich ablösen.“
Habe ich nicht geschrieben, Aneri,
sondern zitiert. Als einen möglichen Gedankengang, wohin es vielleicht gehen könnte.
WIE das geht, ob überhaupt und wie lange das dauert, bleibt die Frage. Du hast ja schon Deine Sicht der Dinge dazu geschrieben.
Aneri hat geschrieben:Meinen Lieben, Demokratie muss noch gelernt haben und Ukraine in dem Sinne - wie auch Russland noch einen langen beschwerlichen Weg vor sich haben. Das Problem der Westen ist, dass man sieht, was man sehen will, nicht die Tatsachen.
Nachvollziehbares Argument, für jemanden wie mich, der von außen schaut, ein bisschen mehr von den Befindlichkeiten aus 1.Hand erfuhr und die den Westen nun nicht als Verein von selbstlsen Demokraten sieht, Putn nicht als als harmlosen, nur reagierenden Zaren, der nie verwuchen würde, den russischen Macht- und Einflussbereich auszudehnen.
Sehr unterschiedliche Stränge sind bei der Thematik verflochten- Russen und Ukrainer in ihrem Selbstverständnis, westliche und östliche geostrategische und wirtschaftliche Interessen, auch wenn offzielle etwas anderes auf die jeweiligen Fahnen geschrieben wird.