Situation in Gaza eskaliert: Israel oder Hamas schuld?

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Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Cherusker hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben: Und wenn man es von der neutralen Seite sieht, sind die Plästinenser historisch im Recht.
Das stimmt nicht. In dem Gebiet hat es schon immer Juden gegeben, sogar bevor es den Islam gab.
Das ist richtig und die lebten sogar jahrhundertelang friedlich mit den Arabern zusammen. Das eigentliche Problem sehe ich darin, dass die in Palästina eingewanderten Juden Zionisten waren, die sich von der einheimischen Bevölkerung von Anfang an isolierte. Das selbe geschieht übrigens auch bei den neugebauten israelischen Siedlungen im Westjordanland - die Palästinenser haben keinen Zutritt zu diesen Siedlungen.
Cherusker hat geschrieben:Aber selbst im 19./20.Jh. haben die Palästinenser menschenleere öde Gebiete an Juden verkauft und sich darüber lustig gemacht, daß dort außer Steinen nichts ist. Erst als jüdische Siedler diese Gebiete "fruchtbar" gemacht haben, sodaß dort Landwirtschaft betrieben werden konnte, da forderten sie plötzlich die Gebiete zurück. :shock:
Nach dem Massaker in Deir Jasin, bei dem in einem Dorf von 600 Einwohnern zwischen 100-120 Toten zu beklagen waren, sind insgesamt etwa 900.000 Palästinenser aus ihrer Heimat vertrieben worden bzw. flüchteten aus Furcht in die Nachbarländer Jordanien, Syrien, Ägypten und Libanon. So menschenleer kann die Region also nicht gewesen sein.
Cherusker hat geschrieben:P.S
Übrigens sollte man sich auch mal fragen, warum es überall auf der Welt, wo der Islam auf andere Religionen trifft, es zu Unruhen und Streit kommt, siehe Pakistan vs. Indien, die betroffenen afrikanischen Staaten, usw.. ? :?
Warum diese Fokussierung auf den Islam?
Was ist mit dem Terrorismus bzw. Unruhen, die mit dem Islam nachweislich nichts zu tun haben?
:arrow: ETA (Baskenland), Nordirlandkonflikt, RAF + NSU Deutschland, Separatisten in der Ukraine oder auch verschiedene Konflikte in Süd- und Mittelamerika ...

Ich glaube, dass derzeit eine Medienkampagne und Angstmache gegen Muslime auf der ganzen Welt stattfindet. Laut Wikipedia wird die Zahl der Muslime weltweit auf 1,57 Milliarden geschätzt. Die allermeisten davon sind genauso friedlich wie wir, denke ich.
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Titus Feuerfuchs
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Spartaner hat geschrieben: Das Israel die Annexion der Westbank will, ist auch nicht bewiesen.
Doch, oder meinst du, Israel errichtet im seit Jahrzehnten besetzten Westjordanland aus Jux und Tollerei verstreute Siedlungen mit ultranationalistischen Israelis? :roll:

Der israelische Wirtschaftsministr Naftali Bennett findet da z.B. sehr eindeutige Worte:
[...]Die Aufgabe israelischer Siedlungen lehnt Bennett kategorisch ab. Der wichtigste Punkt seines Ansatzes ist die Annexion des Gebietes C, also von ca. 62 % des Westjordanlandes. Den laut Bennett etwa 50.000 dort lebenden Palästinensern würde man die israelische Staatsbürgerschaft anbieten. Die palästinensische Autonomie solle sich isoliert auf einzelne Städte und Gemeinden beschränken.[18] Zwischen Gaza und den verbleibenden palästinensischen Gebieten im Westjordanland darf keine Verbindung hergestellt werden. Palästinensische Flüchtlinge und deren Nachkommen dürften nicht in die der PA verbleibenden Gebiete einwandern.

Um diesen Vorschlag zu stützen, zitiert Bennett am Ende seines Plans die Aussagen israelischer Politiker, die sich ebenfalls für die Annexion des Westjordanlandes ausgesprochen haben. Sein Plan wurde von innenpolitischen Gegnern als „unzionistisch“ kritisiert. Der Friedensprozess wäre „damit endgültig gescheitert“.[19]Er spricht sich für die Annexion großer Teile des Westjordanlandes aus und begründet dies mit einer israelischen Wiedervereinigung – “Ich bete zu Gott, gib mir die Kraft, ganz Israel zu vereinen und Israels jüdische Seele wiederherzustellen.”[20]

Im Juli 2013 erklärte er in einer Kabinettssitzung, dass Terroristen, wenn man sie festnimmt, nicht eingesperrt, sondern „einfach umgebracht“ werden sollten. Als der Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates, Yaakov Amidror, darauf entgegnete, dass das nicht legal wäre, sagte Bennett: „Ich habe in meinem Leben schon viele Araber getötet, das ist gar kein Problem.“[21] Bennett hatte bereits zuvor auf seiner Facebook-Seite über eine mögliche Freilassung von Gefangenen geschrieben: „Terroristen soll man nicht freilassen, sondern töten.“[22]


http://de.wikipedia.org/wiki/Naftali_Be ... stkonflikt


Spartaner hat geschrieben: Israel hat sich ohne Gegenleistung aus den Gazastreifen zurückgezogen und dort alle israelischen Siedlungen gegen den Widerstand radiklaer Juden räumen lassen, um damit einen Frieden mit den Palästinensern zu erreichen. Die Forderungen der Palästinenser werden aber immer unverschämter. Speziell die Hamas will die Räumnug von ganz Israel. :wtf:
Dass die Hamas nicht aus unschuldigen Waisenknaben besteht, ist wohlbekannt. Ich hab nur kein Verständnis dafür, hier kategorisch in "Gut" und "Böse" einzuteilen.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Spartaner hat geschrieben: Das Israel die Annexion der Westbank will, ist auch nicht bewiesen.
Doch, oder meinst du, Israel errichtet im seit Jahrzehnten besetzten Westjordanland aus Jux und Tollerei verstreute Siedlungen mit ultranationalistischen Israelis? :roll:

Der israelische Wirtschaftsministr Naftali Bennett findet da z.B. sehr eindeutige Worte:

Nochmals Israel hat keine Zwangsumsiedlungen vorgenommen . Wenn dann müsstest du das in jeden Falle konkret beweisen.Wie Cherusker schon schrieb , wurde nicht besiedeltes Ödland wieder kultiviert , was später den Neid der Araber hervorrief ,weil dort die Infrastruktur flutschte. Die Araber waren faul zu blöd in ihren Gebiet eine eigene Wirtschaft aufzubauen.
Als es zu dem Krieg mit den arabischen Völkern kam, war es nicht Israel der den Krieg angefangen hat.
Spartaner
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Barbarossa hat geschrieben: Das eigentliche Problem sehe ich darin, dass die in Palästina eingewanderten Juden Zionisten waren, die sich von der einheimischen Bevölkerung von Anfang an isolierte. Das selbe geschieht übrigens auch bei den neugebauten israelischen Siedlungen im Westjordanland - die Palästinenser haben keinen Zutritt zu diesen Siedlungen.
]
Das ist doch nicht dein Ernst, den Zionismus und die Isolation der Juden als Rechtfertigung für Vertreibung und Mord an den Juden zu zelebrieren . Man kann sich noch sehr stark an die Schriften der Nazis erinnern. Die Nazis hatten im Deutchen Reich durch ihre Schriften und Propaganda propagantiert, dass die Juden sich von der deutschen Bevölkerung isolieren würden und nicht zu ihr gehört und dass als Vorwand für Verfolgung genutzt.
Zuletzt geändert von Spartaner am 22.07.2014, 17:56, insgesamt 3-mal geändert.
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RedScorpion hat geschrieben: Abgesehen davon, dass ich Mühe mit dem Begriff "historisch im Recht sein" habe,

ist das, was Du schreibst, aber nachweislich nichtmal die halbe Wahrheit.

Denn: Abgesehen von osmanischem Gewohnheitsrecht, das wohl bei einer Betrachtung vor Staatsgründung kompetent wäre, ist der Verkäufer von damals ja nicht mit den Nachkommen der damals von und auf den Ländereien lebenden Menschen identisch, ja nichtmal damals mit der Bev.mehrheit. Und ob die Gesellschaftsstruktur damals annähernd mit einer gerechten Gesellschaftsform kongruent war, möchte ich ebenfalls bezweifeln. Jenseits aller Fragen nach der Rolle der KKL usw.
Mit Deiner gleichen Argumentation könnte man behaupten, die depperten Sklaven aus Schwarzafrika seien selbst schuld gewesen an Sklaverei und -handel, wurden sie doch oftmals von ihren eigenen Häuptlingen verhökert.
Jetzt muss ich aber etwas lachen, denn genau das hast du über die Russen so postuliert. :mrgreen:
Zuletzt geändert von Spartaner am 22.07.2014, 18:05, insgesamt 2-mal geändert.
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Barbarossa hat geschrieben: Das ist richtig und die lebten sogar jahrhundertelang friedlich mit den Arabern zusammen. .
Das halte ich für mehr als eine Lüge.
RedScorpion

Spartaner hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben: Abgesehen davon, dass ich Mühe mit dem Begriff "historisch im Recht sein" habe,

ist das, was Du schreibst, aber nachweislich nichtmal die halbe Wahrheit.

Denn: Abgesehen von osmanischem Gewohnheitsrecht, das wohl bei einer Betrachtung vor Staatsgründung kompetent wäre, ist der Verkäufer von damals ja nicht mit den Nachkommen der damals von und auf den Ländereien lebenden Menschen identisch, ja nichtmal damals mit der Bev.mehrheit. Und ob die Gesellschaftsstruktur damals annähernd mit einer gerechten Gesellschaftsform kongruent war, möchte ich ebenfalls bezweifeln. Jenseits aller Fragen nach der Rolle der KKL usw.
Mit Deiner gleichen Argumentation könnte man behaupten, die depperten Sklaven aus Schwarzafrika seien selbst schuld gewesen an Sklaverei und -handel, wurden sie doch oftmals von ihren eigenen Häuptlingen verhökert.




Jetzt muss ich aber etwas lachen, denn genau das hast du über die Russen so postuliert. :mrgreen:
Erklär mal etwas genauer, was Du meinst, bitte.



LG
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Titus Feuerfuchs
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Barbarossa hat geschrieben:
Cherusker hat geschrieben:P.S
Übrigens sollte man sich auch mal fragen, warum es überall auf der Welt, wo der Islam auf andere Religionen trifft, es zu Unruhen und Streit kommt, siehe Pakistan vs. Indien, die betroffenen afrikanischen Staaten, usw.. ? :?
Warum diese Fokussierung auf den Islam?
Was ist mit dem Terrorismus bzw. Unruhen, die mit dem Islam nachweislich nichts zu tun haben?
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Dein Umkehrschluss geht aber ins Leere, denn sinngemäß hat Cherusker nach dem Muster argumentiert "Alle Hunde sind Tiere", warauf du meintest "alle Tiere seien doch keine Hunde".


Cherusker meinte, überall wo der Islam seine Finger im Spiel hat, gibt's Ärger. (Was zwar leicht tübertrieben ist, aber keinsewegs eine breiten Grundlage entbehrt.)

Du meintest, nicht überall wo es Ärger (Terror) gibt, ist der Islam die Ursache, was aber Cheruskers Argument nicht relativiert, geschweige denn widerlegt.

Barbarossa hat geschrieben: Ich glaube, dass derzeit eine Medienkampagne und Angstmache gegen Muslime auf der ganzen Welt stattfindet.
Kann ich nicht nachvollziehen. Wo siehst du z.B. derartige Kampagnen?

Angst vorm Islam muss man nicht machen, die kommt bei dem, was diverse Islamisten aufführen, ganz von selbst.

Ein paar aktuelle Links, warum die Angst sehr begründet ist:
In einer Moschee im Stadtteil NeuköllnHassprediger betet für Vernichtung aller Juden - mitten in Berlin

Nach Israels Offensive im Gaza-Streifen bricht sich der Judenhass auch in Deutschland Bahn. In Berlin skandierten pro-palästinensische Demonstranten israelfeindliche Parolen. In der berüchtigten Al-Nur-Moschee rief ein Prediger mit martialischen Worten zur Vernichtung Israels auf.[...]

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 06820.html
"Wir erleben eine Explosion an gewaltbereitem Judenhass"

Steine, Flaschen, judenfeindliche Parolen: In mehr und mehr deutschen Städten leben Antisemiten ihren Hass offen aus. Die Behörden reagieren hilflos. Die CDU fordert eine "Null Toleranz"-Linie.

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... nhass.html



Und in Syrien und im Irak ist's noch um vieles ärger, Ethnische Säuberungen, Pogrome und Steinigungen von Frauen sind mittelerweile Gang und Gäbe:

Kirchen abgefackelt, Frauen gesteinigt
Isis macht Jagd auf Christen: Massenflucht aus Mossul

http://www.focus.de/politik/ausland/kon ... 03753.html
"Wer sich weigert, dem bleibt nur das Schwert"

Nach einem Ultimatum der Terrorgruppe Islamischer Staat sind Tausende Christen aus der nordirakischen Stadt Mossul geflohen. Die Extremisten kennen keine Gnade mit Andersgläubigen – und töten sofort.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... hwert.html
Deutscher Islamist prahlt mit Massaker in Syrien

In einem Video brüstet sich ein Dschihadist mit einem Massaker - auf Deutsch. Deutsche Sicherheitsbehörden prüfen, ob noch weitere Islamisten an dem brutalen Kriegsverbrechen beteiligt sind.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... yrien.html
usw...

Verstehe das Argument der Angstmache in Anbetracht der Faktenlage absolut nicht.



Barbarossa hat geschrieben: Laut Wikipedia wird die Zahl der Muslime weltweit auf 1,57 Milliarden geschätzt. Die allermeisten davon sind genauso friedlich wie wir, denke ich.
Aber der Anteil, der nicht friedlich ist, ist eben um einiges höher als bei "uns"und der Anteil, der dem Unfrieden apathisch oder gar billigend gegenübersteht, ist noch viel höher.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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RedScorpion hat geschrieben: Mit Deiner gleichen Argumentation könnte man behaupten, die depperten Sklaven aus Schwarzafrika seien selbst schuld gewesen an Sklaverei und -handel, wurden sie doch oftmals von ihren eigenen Häuptlingen verhökert.




Jetzt muss ich aber etwas lachen, denn genau das hast du über die Russen so postuliert. :mrgreen:[/quote]


RedScorpion hat geschrieben: Erklär mal etwas genauer, was Du meinst, bitte.
.................................................................
RedScorpion hat geschrieben: Dann ist's doch logisch, dass man einem Volk, das die Peitsche will, durchaus auch nachdrücklich klarmachen muss, dass das nukleare Feuer sehr nah sein kann. Und US-Bomben treffen sicher, im Unterschied zum Sowjet-Müll.

....................................................................

Die lechzen nach militärischer Abschreckung, das ist es, was Russland braucht.


LG
Dann frage ich mich, nach was lechzen deiner Meinung nach die Hamas, die Isis und weitere bestimmte Gruppen von Arabern?
RedScorpion

Quatsch.

Das war die Darstellung der Denkweise des Kremls über die Jahrhunderte hinweg, übertragen auf die jetzige Situation.

Aus russischer Sicht ist Menschenmaterial eigenartigerweise kein Problem und dementsprechend wenig gewürdigt (das ist auch der Grund, warum Russland noch unbedeutender ist als die Palästinenser mit ihren paar Millionen). Die Reg. Russlands verfährt seit ehedem nach der Motto "wo gehobelt wird, da fallen Späne" und tut so, als habe sie ein zweites Russland (an Menschen und Material) im Keller, das man rausholen könnte, wenn man die erste Fuhre verschlissen hat.

Wenn man die Denke jetzt aus westlicher Sicht auf Russland übertrüge, dann bekäme Russland mit dem nuklearen Ende genau das Geschenk, das es wollte: Dann könnte es schonmal die Kellertreppe runter, und der Westen hätte genau der russischen polit. Vorstellung entsprochen.

Das meinte ich. Nicht so schwer, oder?


P.S. Bezug zu Gaza?

Dass die Bev. nichts oder wenig für ihre Führung kann?

D'accord.




LG
RedScorpion

Spartaner hat geschrieben: ...
Nochmals Israel hat keine Zwangsumsiedlungen vorgenommen .
...
Die Beweise für eine zumindest billigende Inkaufnahme von Vertreibungen und offenem Mord sind erdrückend, wenn auch nicht über alle (zugegebenermassen schwierigen) Jahre hinweg oder durch sämtliche Institutionen und deren Vertreter.

Aber: Das ist der eigentliche Sündenfall und das eigentliche Problem. Gar nichtmal zusammenhängendes oder unzusammenhängendes Staatsgebiet, Hauptstadtfrage oder "historisches Recht".
Sondern politische Rechte für die Gesamtbev. und Behandlung in dem Fall der palästinensischen Diaspora. Und bez. dieses Aspekts wär's dann allerdings doch wieder wichtig, sich die Nassers, Ibn Sauds, Assads usw. von Hals zu halten.


LG
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Barbarossa
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[
Spartaner hat geschrieben:...
Wie Cherusker schon schrieb , wurde nicht besiedeltes Ödland wieder kultiviert , was später den Neid der Araber hervorrief ,weil dort die Infrastruktur flutschte. Die Araber waren faul zu blöd in ihren Gebiet eine eigene Wirtschaft aufzubauen.
Und das allein rechtfertigt diesen Landraub mit den Siedlungen, die das gesamte Westjordanland zerschneiden?
Spartaner hat geschrieben:..Als es zu dem Krieg mit den arabischen Völkern kam, war es nicht Israel der den Krieg angefangen hat.
Es gab ja mehrere Kriege und den Sechstagekrieg von 1967 hat Israel begonnen und ihn als "Präventivkrieg" der Weltöffentlichkeit verkauft.
Und ja, den ersten arabisch-israelischen-Krieg von 1948 haben die arabischen Staaten begonnen und zwar nachdem sie öffentlich erklärt hatten, dass sie einen jüdischen Staat auf arabischem Gebiet niemals anerkennen und militärisch dagegen vorgehen würden. Der Staat wurde trotzdem gegründet.

Eine Lösung wäre damals ein gemeinsamer Staat der Palästinenser UND Juden gewesen, mit gleichen Rechten für alle Bevölkerungsgruppen, aber das war von Anfang an nicht das Ansinnen der Zionisten und wurde somit nicht einmal in Erwägung gezogen.
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Spartaner
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Spartaner hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben: Das ist richtig und die lebten sogar jahrhundertelang friedlich mit den Arabern zusammen. .
Das ist so nicht richtig .
Zitat:
"Mohammed, der Gründer des Islam, reiste im Jahr 622 n. Chr. nach Medina, um dort Anhänger für seinen neuen Glauben zu gewinnen. Als die Juden von Medina sich weigerten zu konvertieren und Mohammed ablehnten, wurden zwei der größeren jüdischen Stämme von dort vertrieben; im Jahr 627 töteten Mohammeds Anhänger dann zwischen 600 und 900 jüdische Männer und teilten deren Frauen und Kinder unter sich auf"

"Die Juden wurden von ihren muslimischen Nachbarn verachtet. Eine friedliche Koexistenz der beiden Gruppen war nur möglich, wenn die Juden sich den Muslimen völlig unterordneten. Im 9. Jahrhundert entwarf Kalif
al-Mutawakkil von Bagdad ein gelbes Abzeichen für die Juden und schuf damit einen Präzedenzfall, der Jahrhunderte später in Nazideutschland wieder aufgegriffen wurde."

"Zu bestimmten Zeiten konnten die Juden in den islamischen Ländern einigermaßen in Frieden leben, und in diesen Zeiten kam es denn auch regelmäßig zu einer kulturellen und wirtschaftlichen Blüte in den jüdischen Gemeinden. Doch ihre Stellung blieb stets eine höchst ungesicherte, und Veränderungen des politischen oder gesellschaftlichen Klimas führten immer wieder zu Verfolgung, Gewalttätigkeiten und Mord."
" Wenn eine islamische Gesellschaft den Eindruck gewann, dass es den Juden zu gut erginge, flackerte der Antisemitismus auf, häufig mit verheerenden Folgen. Am 30. Dezember 1066 wurde Joseph HaNagid, der jüdische Wesir von Granada, von einem arabischen Mob gekreuzigt; danach wurde das jüdische Viertel der Stadt geschleift und seine 5000 Bewohner niedergemetzelt. Der Aufruhr war von muslimischen Predigern angezettelt worden, aus Angst, der politische Einfluss der Juden könnte zu groß werde."

" Im Jahr 1465 ermordete der arabische Mob Tausende von Juden in Fez, nachdem ein stellvertretender jüdischer Wesir sich einer muslimischen Frau »auf beleidigende Weise« genähert hatte. Nur fünf Personen überlebten das Massaker. Die Morde lösten eine Welle ähnlicher Massaker in ganz Marokko aus."

"Im 8. Jahrhundert kam es in Marokko zu Massenmorden an Juden, bei denen der muslimische Herrscher Idris I. ganze Gemeinden auslöschen ließ; im 12. Jahrhundert zwangen die Almohaden in Nordafrika mehrere Gemeinden gewaltsam zur Konversion – wer sich weigerte, wurde umgebracht; 1785 ließ Ali Burzi Pascha in Libyen Hunderte von Juden ermorden; 1805, 1815 und 1830 kam es zu Massakern unter den Juden in Algier; und zwischen 1864 und 1880 wurden in Marrakesch in Marokko über 300 Juden ermordet."

"In Ägypten und Syrien (1014, 1293-1294, 1301-1302), im Irak (854, 859, 1344) und im Jemen (1676) wurden immer wieder Dekrete zur Zerstörung von Synagogen erlassen. Im Jemen (1165 und 1678), in Marokko (1275, 1465 und 1790 bis 1792) und in Bagdad (1333 und 1344) wurden Juden gezwungen, zum Islam überzutreten oder zu sterben, obwohl dies nach dem Koran verboten war."

"Im 19. Jahrhundert erreichte die Lage der Juden in den arabischen Ländern einen Tiefpunkt. Im größten Teil Nordafrikas (einschließlich Algeriens, Tunesiens, Ägyptens, Libyens und Marokkos) wurden die Juden in Gettos verbannt. In Marokko, dem Land mit der größten jüdischen Gemeinde in der islamischen Diaspora, mussten die Juden barfuß gehen bzw. durften nur Strohschuhe tragen, wenn sie das Getto verließen. Schon die muslimischen Kinder beteiligten sich an der Unterdrückung der Juden; sie bewarfen sie mit Steinen oder quälten sie auf andere Weise. Die Ausschreitungen gegen Juden nahmen zu, und viele Juden wurden unter dem Vorwand des Abfalls hingerichtet. Im osmanischen Reich waren Ritualmordanklagen gegen Juden an der Tagesordnung"

Anzufügen wäre noch, dass viele Verfolgungen und Tötungen von Juden und Christen in der arabischen Geschichtsschreibung keine Berücksichtigung fanden, da man der Ansicht war, das Juden und Christen ihrer Glaubensaufassung nicht im Geringsten ebenbürtig waren. Man sah es als gegeben und gerechtfertigt dem Schicksal entsprechend an. Ähnliches Gebahren legten die Türken mit dem Millionenmord an christlichen Armeniern, Assyrern in Anatolien vor knapp 100 Jahren hin. Dieser Mord wird sogar heute noch geleugnet, obwohl er noch gar nicht lange zurückliegt.
Zuletzt geändert von Spartaner am 22.07.2014, 19:22, insgesamt 2-mal geändert.
Spartaner
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Weiter im Zitat:
"Behauptung

»Als ›Völker des Buches‹ stehen Juden und Christen unter dem Schutz des islamischen Gesetzes.«

Tatsache


Dieses Argument wurzelt in der traditionellen Vorstellung vom Schutz (»dhimma«), den die muslimischen Eroberer den Christen und Juden zusicherten, wenn sie sich unterwarfen. Dazu schreibt der französische Gelehrte Jacques Ellul: »Man muss doch fragen: ›Schutz vor wem?‹ Wenn der ›Fremde‹, der geschützt werden muss, in islamischen Ländern lebt, kann die Antwort nur lauten: vor den Muslimen selbst.«31

Wer den Muslimen in die Hände fiel, hatte gewöhnlich nur die Wahl zwischen Konversion oder Tod. Lediglich Juden und Christen, die sich an ihre heiligen Schriften hielten, durften als dhimmi (»beschützte Personen«) ihren Glauben ausüben. Dieser »Schutz« bewirkte allerdings kaum, dass Juden und Christen von den Muslimen auch gut behandelt wurden. Im Gegenteil, als Ungläubige mussten sie die Überlegenheit der wahren Gläubigen – der Muslime – anerkennen.

In den Anfangsjahren der muslimischen Herrschaft symbolisierte der »Tribut« (jizya), eine jährliche Steuerabgabe, die Unterordnung der dhimmi.32

Später wurde der untergeordnete Status von Juden und Christen noch durch eine Reihe von Verordnungen, das Verhalten der dhimmi betreffend, verstärkt. So war es den dhimmi zum Beispiel bei Todesstrafe verboten, den Koran, den Islam oder Mohammed zu verspotten oder zu kritisieren, unter Muslimen Proselyten zu machen oder eine muslimische Frau auch nur zu berühren (wohingegen ein muslimischer Mann durchaus eine nicht-muslimische Frau heiraten durfte).

Dhimmi waren von öffentlichen Ämtern und vom Kriegsdienst ausgeschlossen und durften keine Waffen tragen. Sie durften keine Pferde oder Kamele reiten, keine Synagogen oder Kirchen, die größer als Moscheen, und keine Häuser, die größer als die Häuser der Muslime waren, bauen und in der Öffentlichkeit keinen Wein trinken. Sie wurden gezwungen, Kleidung zu tragen, an der man ihre Religionszugehörigkeit auf den ersten Blick erkannte, und durften nicht laut beten oder trauern, denn das hätte die Ohren der Muslime beleidigen können. Die dhimmi mussten den Muslimen in der Öffentlichkeit stets ihre Ehrerbietung beweisen, was bedeutete, dass sie ihnen auf der Straße Platz machten. Sie durften vor Gericht nicht gegen einen Muslim aussagen, und ihr Eid hatte keine Gültigkeit. Um sich zu verteidigen, mussten die dhimmi um hohen Preis muslimische Zeugen kaufen. Damit besaßen sie, wenn ihnen durch einen Muslim Schaden zugefügt worden war, kaum Rechte."
https://www.jewishvirtuallibrary.org/js ... ndern.html
RedScorpion

Ich denke, Barbarossa meinte: "in Palästina", womit er allein schon deswegen recht hat, weil jüd. Bev.anteile insbesondere in Galiläa zwar immer präsent waren, aber prozentual verschwindend gering.

Es ist darüberhinaus auch richtig, dass das hier teilweise doch sehr angestrengt bemühte "Goldene Zeitalter" des Islams irgendwann in grauer Vorzeit nicht immer sonderlich gülden war (u.a. eine der Gründe der erfolgreichen Reconquista der Christen, welche zeitweise toleranter waren als Almohaden bzw. Almoraviden),

allerdings nach der Hochzeit des Judentums im Europa vor den Kreuzzügen eigentlich vergleichsweise durch die Bank besser. Kommt aber sehr drauf an, wann und wo.


P.S. Es hat wenig Sinn, moderne Rechtsprinzipien und Standards auf z.T. Jahrtausende zurückliegende soziale Ordnungen in irgendwelchen Proto-Staaten anzuwenden.

Da tät' im Test alles Alte durchfallen, von A bis Z.




LG
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