Ukraine-Krise: Krim will zu Russland

Diskussionen über die Nicht-Mitgliedstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

Renegat
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Wie schon Aneri, ein guter Diplomat bezieht die Psyche von Staatenlenkern ein, auch den Rückhalt in der Bevölkerung. Russland ist für Europa viel wichtiger als USA, wir sollten uns nicht von amerikanischen Falken aufhetzen lassen. Zur Zeit ist es am wichtigsten für die Krim eine Regelung zu finden, die Putin nicht das Gesicht verlieren läßt, leider ticken Menschen immer noch so steinzeitlich. Sobald sich die Lage beruhigt hat, muß an der Assoziierung Rußlands, Ukraine und weiterer Staaten gearbeitet werden aber immer mit Rußland. Wir waren vor der Finanzkrise unter der SPD Schröder- Regierung in dem Punkt schon mal viel weiter, vor lauter nationalem Egoismus haben alle verdrängt, wie wichtig die gesamte Einbindung ist.
RedScorpion

Renegat hat geschrieben:Wie schon Aneri, ein guter Diplomat bezieht die Psyche von Staatenlenkern ein, auch den Rückhalt in der Bevölkerung.
...
Die Diplomaten können aber so gut sein, wie's wollen. Ohne Mindestmass an politischem Willen geht wenig bis nichts.

Renegat hat geschrieben: ...
Russland ist für Europa viel wichtiger als USA, wir sollten uns nicht von amerikanischen Falken aufhetzen lassen.
...
Russland könnte wichtiger sein, is es aber nicht. U.a., weil es seine neue Rolle - ganz anders als Deutschland nach 1945 - bisher nicht gefunden hat. Noch viel schlechter als China, welches auch keine Glanzleistung hinlegt. Aber China ist immerhin systemrelevant; Russland nicht.



LG
Renegat
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Renegat hat geschrieben:Wie schon Aneri, ein guter Diplomat bezieht die Psyche von Staatenlenkern ein, auch den Rückhalt in der Bevölkerung.
...
RedScorpion hat geschrieben:Die Diplomaten können aber so gut sein, wie's wollen. Ohne Mindestmass an politischem Willen geht wenig bis nichts.
Krieg, militärische Auseinandersetzungen will aber keiner, noch nicht mal die US-Falken.
Was mich an Putins und Rußlands Stelle auch extrem stören würde, ist diese westliche Einmischung mit dem erhobenen Zeigefinger des "besseren", weil demokratischen Systems.
Genauso wie der Westen in den kalten Kriegs-Tagen mit der Angst vor der kommunistischen Weltrevolution panisch gehetzt hat, genauso könnte Putins Rußland fühlen, "der Westen will uns übernehmen".
Ich denke, die ganzen Systemvergleiche sind z.Zt. kontraproduktiv, demokratisch wird man von innen oder man läßt es.

Renegat hat geschrieben: ...
Russland ist für Europa viel wichtiger als USA, wir sollten uns nicht von amerikanischen Falken aufhetzen lassen.
...
RedScorpion hat geschrieben:Russland könnte wichtiger sein, is es aber nicht. U.a., weil es seine neue Rolle - ganz anders als Deutschland nach 1945 - bisher nicht gefunden hat. Noch viel schlechter als China, welches auch keine Glanzleistung hinlegt. Aber China ist immerhin systemrelevant; Russland nicht.
LG
Was soll das mit der Systemrelevanz? Da leben und wohnen Menschen.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Ja! Zickenaufstand in Kreml - das könnte klappen.
:-D

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Lieber Barbarossa,
das glaube ich nicht. Putin hat sich von seiner Ehefrau scheiden lassen, er genügt sich selbst. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:[Mod. an] Entschuldigung RS, aber über die möglichen Vorteile von Genoziden diskutieren wir hier nicht. Ich muß dich an dieser Stelle jetzt wirklich mal ermahnen. [Mod. aus]
Lieber Barbarossa,
ich hätte nicht geglaubt, das ich RS mal in Schutz nehmen muß. Aber mit Reden kommen wir nicht weiter, wo Russland noch nicht mal mit der ukrainischen Regierung reden will, also muß die militärische Drohung her. Da das Parlament der Krim von Extremisten gestürmt wurde, sollte die ukrainische Regierung Armeeeinheiten zu der Krim schicken, dann wird man sehen, ob russ. Truppen eingreifen oder ob es nur russlandfreundliche Einheiten der Krim sind. :evil:
Das alles erinnert mich sehr an Hitler, der auch deutsche Minderheiten im Sudetenland, Memelland, Danzig oder Österreich vorschob, um militärisch eingreifen zu können. Frau Clinton hat doch Recht. :roll:
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:...
Die Gefahr eines Atomkriegs (bzw. des nuklearen Winters in Russland) ist imho i.M. wesentlich höher als zu Zeiten des Kalten Krieges...
Nein, also diese Gefahr sehe ich tatsächlich nicht.

RedScorpion hat geschrieben: Sprich die alte Logik des Gleichgewichts des Schreckens ist nichtmal mehr ansatzweise gegeben (was Russland aber nicht schnallt), da es längst keine Grossmacht mehr ist (bzw. auch eigentlich nie war; aber im Westen hatte man das wenigstens geglaubt). D.h. Putin denkt noch in Schemen des Kalten Krieges, der Gegner nicht. Und genau das ist die Gefahr...
Ich fürchte, da siehst du Gespenster.
Die SU war durchaus eine Supermacht, die die Hälfte der Welt beherrscht hat. Natürlich tut sich Russland heute (als Rechtsnachfolger der SU) schwer damit sich damit abzufinden, dass diese Stellung in der Welt verloren ging und klammert sich nun an jeden Strohhalm.
Aber die Diplomatie sollte man nicht unterschätzen. Das sind auch keine kleinen Dummchen. Und auch Putin wird nicht so dumm sein, Russland völlig zu isolieren, denn allein kann auch dieses Riesenland nicht bestehen.
Das Säbelrasseln ist zwar jetzt sehr laut, aber dabei wird es bleiben.
Hoffen wir das Beste lieber Leser. :wink: :mrgreen: Wie sagte Helmut Schmidt von der SU "Obervolta mit Raketen und Atombomben". :wink:
Zuletzt geändert von dieter am 07.03.2014, 15:00, insgesamt 1-mal geändert.
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dieter
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Ralph hat geschrieben:Da würde ich dir aber nicht uneingeschränkt zustimmen wollen Barbarossa: Das ist gerade ein Kräftemessen und wenn Putin seine Linie nicht durchsetzt, wird er als Verlierer dastehen.

Sollte sich die Lage aber noch entspannen, werden die Beziehungen zu den Russen in Zukunft vergiftet sein.

So oder so: Putin hat sich und seinem Land einen Bärendienst erwiesen.

Wie findet ihr eigentlich die Analogie zu Hitler und den 30er Jahren?

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Lieber Ralph,
die besteht. Putin will die alte SU wiederherstellen, deshalb haben auch Polen und die Baltischen Staaten enorme Angst. :roll:
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RS liebäugelt immer mit militärischen Lösungen, vielleicht weil er glaubt, das die Schweiz als neutraler Staat dann als lachender Dritten dar steht.

Man sollte aber nicht vergessen: Russland hat das gesamte Kernwaffenarsenal der Sowjetunion übernommen mit 12.000 Atomsprengköpfen, 330 Interkontinentalraketen, 10 Atom-U-Booten, die ca. 160 Raketen mit vermutlich weit über 500 Atomsprengköpfen besitzen und noch jede Menge anderes Spielzeug. Auch wenn nicht alles einsatzbereit sein sollte, es reicht aus, um die gesamte Erdoberfläche zu pulverisieren einschließlich der Schweiz.

Nach den Start-Abrüstungsverträgen 2013 sollen die USA und Russland ihre Atomsprengköpfe auf je 1.550 reduzieren, dafür haben sie aber 20 Jahre Zeit.

Putin will sicherlich keinen selbstmörderischen Krieg anfangen, denn die alte Losung aus dem Kalten Krieg „Wer zuerst schießt, stirbt als zweiter“, gilt noch immer. Man sollte Russland aber dennoch nicht leichtfertig unterschätzen.

http://www.n-tv.de/politik/dossier/Wer- ... 11708.html
START-Abrüstungsvertrag
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dieter
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Lieber Karlheinz,
Putin geht aber bis zur Grenze eines militärischen Konfliktes, weil er meint, dass dann der Westen zurückschrecken wird. :evil: :twisted:
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Barbarossa
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Aneri hat geschrieben:Merkel mal sagte, dass Putin in einer anderen Welt lebt. Es stimmt. Es ist die Welt der Russen, die den Zerfall der Sowiet Union nicht überwunden haben. Warum soll die Unabhängigkeitsbestreben einer sowietischen Republik anders für sie aussehen als das Bestreben des Krims...
Aneri und alle anderen:
In diesem Zusammenhang ist auch interessant, dass auch Vertreter der Baltischen Staaten ihre Sorge kundgetan haben, Russland könnte mit ihnen ebenso verfahren, wie mit der Ukraine. Dort leben ja auch viele Russen. Wie groß schätzt ihr diese Gefahr ein?
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Barbarossa hat geschrieben:
Aneri hat geschrieben:Merkel mal sagte, dass Putin in einer anderen Welt lebt. Es stimmt. Es ist die Welt der Russen, die den Zerfall der Sowiet Union nicht überwunden haben. Warum soll die Unabhängigkeitsbestreben einer sowietischen Republik anders für sie aussehen als das Bestreben des Krims...
Aneri und alle anderen:
In diesem Zusammenhang ist auch interessant, dass auch Vertreter der Baltischen Staaten ihre Sorge kundgetan haben, Russland könnte mit ihnen ebenso verfahren, wie mit der Ukraine. Dort leben ja auch viele Russen. Wie groß schätzt ihr diese Gefahr ein?
Da die Baltischen Staaten seit 2004 der NATO angehören ist das Risiko ziemlich gering.
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Barbarossa
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Stimmt, hatte ich verdrängt. Bei einem Angriff (egal durch wen) würde dann der Bündnisfall eintreten. Glück für die Balten (und die Esten).
;-)

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Renegat
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Bündnisfälle, Säbelrasseln, Gesichtswahrung - irgendwie erinnert es mich an die Phase vor genau 100 Jahren. Nur mit dem riesengroßen Unterschied, dass heute keiner mehr die Vorstellung hat, Krieg ist ein fröhlicher Ausflug nach Paris und hinterher hat man sich als Mann bewiesen. Laßt die doch mal ein bißchen telefonieren, unter vier Augen sprechen oder zusammen einen Wodka trinken. Wodka statt Atomsprengköpfe - Nasdrovje

Man könnte z.B. die Wahlen in der Ukraine vorziehen, die Krim soll ja schon in wenigen Wochen abstimmen.
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Barbarossa
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Nicht umsonst werden Schnapsflaschen umgangssprachlich auch als "Granaten" bezeichnet.
:-)

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Renegat
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Kann auch Sekt sein - Krimsekt und dazu Kaviar, damit der Sekt nicht so aufregt.
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