Mir fallen allerdings nur wenige Berufe ein, in denen es neben dem Leistungsdruck noch eine derartige Erwartungshaltung gibt, daß man alles zu korrigieren hat, was anderswo schief gelaufen ist. Genau darum geht es ja. Vom Buchhalter wird nach wie vor verlangt, daß er Buchhalter ist. Er hat vielleicht weniger zeit zur Verfügung, aber trotzdem bleibt er in ersert Linie Buchhalter.Marek1964 hat geschrieben:Das ist ziemlich knallhart ausgedrückt, aber irgendwo hast Du recht. Es ist schon so, der Leistungsdruck ist in vielen Branchen und Berufen härter geworden, nicht nur im Lehrberuf.RedScorpion hat geschrieben:Und dal liegt genau das, was ich an Lehrern (und Lia hier) kritisiere:
Sich ständig zu beschweren, einen auf Aufopferung und besondere Verantwortung und so zu machen (was bestimmt auch teilweise zutrifft), dann Sprüche abzulassen wie "Das steht nicht im Vertrag" (was ja stimmen mag) und zu behaupten, in der DDR und anderswo sei's besser gewesen (hier allerdings pack' ich mir anne Birne) bzw. in anderen Branchen säh's aber ja sooo viel besser aus (aha),
und dann beleidigt.
A bisserl weltfremd, oder?
LG
Vom Lehrer wird mittlerweile verlangt, daß er gleichzeitig Psychologe,Sozialpädagoge und was weiß ich nicht alles noch ist. An der hiesiegen Grundschule gibt es keinen Lehrer, der einfach nur noch Lehrer ist. Keiner ist nur noch dazu da, Kinder zu unterrichten. Ein Lehrer ist gleichzeitig der IT- beauftrage, der andere der Sicherheitsbeauftragte, der dritte der Kommunikationsbrauftragte. Verwaltungsaufgaben, die immer mehr zeit fressen, immer aufgeblähter werden. Gleichzeitg sollen die lehrer natürlich immer auf dem neuesten pädagogischen Stand sein, alle Kinder im Auge behalten, Auffälligkeiten dokumentieren und einschreiten. Die Auffälligkeiten nehmen natürlich zu, da bereits im Kindergarten Kinder in erster Linie beobachtet und dokumentiert und nicht mehr erzogen werden.
Mich erstaunt es nicht, weil Lia sich das mit Sicherheit nicht das erste Mal anhören mußte. Irgendwann kommt da schon der Punkt, an dem man sagt "hat ja eh keinen Sinn, die interessieren sich eh nicht dafür, wie es wirklich ist. " Kann ich gut verstehen.Marek1964 hat geschrieben:Deshalb erstaunt mich auch das nicht sehr überzeugende argumentative Geschick und die Dünnhäutigkeit. Den eigenen Berufsstand gegen welche Argumente auch immer verteidigen zu können müsste doch eigentlich ein leichtes sein für jemanden, für den Kommunikation zur Kernkompetenz gehört.