Peppone hat geschrieben:Marek1964 hat geschrieben:
Marek1964 hat geschrieben:
Einen Aspekt, den ich auch hörte, ist, dass im Koreakrieg die US Army noch einen normalen Bevölkerungsquerschnitt repräsentierte, im Vietnamkrieg aber schon einen deutlich tieferen. Zumindest das könnte die schweren Übergriffe an die Zivilbevölkerung (siehe zB Film full metal jacket von Kubrick) und deren verheerenden Konsequenzen mit erklären.
In meinen Augen viel wichtiger: Viele der in Korea eingesetzten US-Soldaten hatten auch schon im 2.Weltkrieg gekämpft! Gerade die in Europa eingesetzten GIs waren entsetzt von der chinesischen Taktik der "Menschenwelle". Dadurch waren dann nach dem Koreakrieg auch erstmals so viele Soldaten psychisch am Ende, dass man darauf aufmerksam wurde, dass heimgekehrte Soldaten psychologische Betreuung brauchen...
Beppe
Das ist sicherlich richtig. Das Durchschnittsalter der US-Soldaten betrug in Vietnam 19 Jahre, im zweiten Weltkrieg hingegen 26 Jahre, in Korea glaube ich auch Mitte Zwanzig. Mit 19 waren viele zu jung und überfordert.
Damals gab es noch die Wehrpflicht. Die Einberufungen verliefen nach einem komplizierten System. Es lief aber darauf hinaus, das mehr Männer aus der Unterschicht einbezogen wurden, während die anderen verschont wurden, weil sie das Geld hatten, um eine Universität zu besuchen und deshalb freigestellt wurden.Drogen und Rassenkonflikte spielten in den 60er Jahre eine viel größere Rolle als in Korea.
Die Soldaten waren nicht auf einen Guerillakrieg vorbereitet, ein Krieg, in dem Freund und Feind nicht erkennbar sind. In den „Free Fire Zones“ schossen sie wahllos auf alles, was sich bewegte. Ihre Feindeinsätze verliefen nach dem Motto „Search and destroy“, alles wurde erschossen, was verdächtig war, auch Frauen, Kinder, alte Leute. Nach dem Kampf wurden die Leichen gezählt und pauschal als Vietcong bezeichnet. Je mehr Tote, desto „erfolgreicher“. Keiner wollte wissen, ob es wirklich Feinde gewesen waren. Der heutige Außenministern Kerry sagte in den siebziger Jahren im Fernsehen, das er zahlreiche Kriegsverbrechen begangen hatte, die als ganz legale Militäroperationen bezeichnet wurden. Die Amerikaner machten sich dadurch zutiefst verhasst in der Bevölkerung.
Und außerdem, der Dschungelkrieg stellt eine extreme psychische Belastung dar. Ich weiß nicht, ob ihr den Urwald kennt. Man sieht dort fast nichts, nur eine grüne Wand. Ich bemerkte andere Personen immer erst dann, wenn sie direkt neben mir standen. Potentielle Feinde können sich einem bis auf einen Meter nähern, ohne das man sie vorher wahrnimmt. Diese permanente Gefahr ist eine extreme psychische Belastung.