Triton hat geschrieben:
[...]
Der Mensch hat einen immens starken Selbtserhaltungstrieb, der ihn programmiert, in einem Krieg den Feind zu erschießen, bevor er selbst getötet wird. Das ist ethisch durchaus in Ordnung, wie ich finde.
Dass Notwehr ein mehr als legitimes Recht ist, wird auch niemand in Abrede stellen. Krieg ist allerdings eine künstlich herbeigeführte Notwehrsituation.
Triton hat geschrieben:
Es ist auch normal, dass Menschen in einem Krieg verrohen, abstumpfen. Die eigentlichen Verbrecher sitzen woanders.
Kann ich so nicht stehen lassen.
Man kann jemanden, der ein Kriegsverbrechen begeht, dh. mehr Leid verursacht, als militärisch unbedingt erforderlich, nicht mit dem von dir angeführten Argument aus der Verantwortung lassen.
Es gibt immer eine Eigenverantwortung. Ich würde sogar sagen, in Extremsituationen trennt sich die Spreu vom Weizen.
Diejenigen, die auch im Krieg noch ehrenhaft handeln, obwohl sie mit keinerlei Konsequenzen gesellschaftlicher oder rechtlicher Natur rechnen müssen, und es ihnen möglicherweise sogar zum Nachteil gereicht, besitzen wahre moralische Integrität.
Sprich die, die aus Überzeugung den kategorischen Imperativ befolgen und nicht, weil es ihnen Religion, weltliche Gesetze oder gesellschaftlicher Druck vorschreibt.
Und diese Menschen sind kein Konstrukt, die gibt es, wenn auch selten.
Meiner Urgroßmutter wurde z.B. von einem solchen während der russischen Revolution das Leben gerettet. Der Soldat, der sie laufen ließ, anstatt sie zu vergewaltigen und zu erschießen, hatte nichts von seiner Tat, im Gegenteil, er ging ein unnötiges Riskiko für sie ein.