Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

Allgemeine politikwissenschaftliche Diskussionen

Moderator: Barbarossa

Renegat
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Barbarossa hat geschrieben: Das funktioniert nur dann nicht, wenn es zu Verschiebungen im Machtgefüge gekommen ist.
Ja und in welche Richtung hat sich das Machtgefüge verschoben?
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Barbarossa
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In Richtung Großindustrie und Großbanken - fürchte ich.
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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben:In Richtung Großindustrie und Großbanken - fürchte ich.
Ja, das fürchte ich auch. Und die agieren auf internationaler Ebene.
Wie und In welche Richtung muß es daher korrigiert werden?
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Barbarossa
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Natürlich auf derselben Ebene, aber auch nicht nur auf Europa beschrãnkt, sondern am besten weltweit. Problem ist nur, daß schon GB und die USA da nicht mitmachen.
Wichtig wäre vor allem auch, daß Abgeordnete kein zusätzliches Einkommen in der Privatwirtschaft hat. Nur dann ist er in der Lage, unabhängig abzustimmen. Aber das schreibe ich hier nicht zum ersten mal.
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RedScorpion

Jooo mei,

da kann man wieder sehen, dass Themen wie Historikerstreit, der Zoff zwischen Intentionalisten und Funktionalisten, die Auseinandersetzungen mit Thesen eines Hitler als Marionette des Grosskapitals oder Alys - pardon: Hitlers Volksstaat usw. nicht ganz so uninteressant sind, wie mancher bisweilen glaubt;

und v.a. nicht so unumstritten.

Ich finde das, was KH drüben im anderen Parallel-3d geschrieben hat, plausibel und nachzuvollziehen (kann ich also 'was mit anfangen), aber es ist nicht so common sense, wie Ihr tut; und da hat Titus nicht ganz unrecht.

Das Element des Sozialismus im Namen des NS ist nicht nur eine Worthülse (dann schon eher das "national"); auch Kartellbildung, Grossunternehmen, Rüstungsschmieden, Keynesianismus, sehr kreative Buchführung, Enteignung usw. sind keine Gegensätze zum Sozialismus, wie man ihn über weiter Teile des 20. Jh.s verstand und auch noch heute teilweise sieht. Auch nicht Ausbeutung, Massenmord und Systematik.
Und besagte NS-Elemente, zum Ziele der rassischen Neuordnung, sind dem Kommunismus/Stalinismus wesentlich ähnlicher als irgendwelchen (auch deutsch-) konservativen oder allgemein bürgerlichen Idealen.
Wirtschaftlich extrem marktverzerrend, rechtsstaatlich destruktiv und letztlich besitzstandablehnend bzw. eine Umverteilung durchaus von oben nach "unten" nicht nur propagierend, sondern mit Brachialgewalt durchsetzend,

da war Hitler extrem viel linker als viele in seiner eigenen Partei, Röhm hin oder her. Leute wie Himmler blieben (auch wenn sie z.B. ihren Zeugungs-Befehl wieder rückgängig machen mussten).



LG
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:
Dieter:
Deine Regel vom Chef der immer Recht hat, ist arrogant und überheblich.

Das sehe ich heute auch so. Aber früher dachte ich: die Demokratisierung von Betrieben ist genauso unsinning wie die Demokratisierung von Gefängnissen. Und ich bin nicht in dem Betrieb, um mich beliebt zu machen, sondern meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, das die Leute effizient und schnell arbeiten und ich weiß, wie das gemacht wird und da hat mir keiner reinzureden. Ich erklärte, das hier getan wird, was ich für richtig halte und wem das nicht paßt, der kann ja gehen. Mein Ego war grenzenlos.

Ja, aber man lernt dazu. Man wird nicht nur älter, sondern manchmal auch weiser. Heute sehe ich auch, das ich vielen Leuten Unrecht getan habe, aber nun kann ich es leider nicht mehr ändern.
Lieber Karlheinz,
ich habe in meiner 42jährigen Tätigkeit in der Rentenversicherung festgestellt, dass bei einem guten Arbeitsklima mehr gearbeitet wird. Da ich mich vom Lehrling, über Sekretär, über Inspektor bis zum Amtmann hochgearbeitet hatte (Aufstiegsbeamter), konnte ich alle Positionen des Dienstbetriebes selbst erleben und dabei bekommt man auch mehr Erfahrung in der Menschenführung. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
ehemaliger Autor K.

Immer dann, wenn die liberalen Marktmechanismen versagen und der Staat eingreifen muss, wird dies von Leuten aus dem rechten Lager als „Sozialismus“ diffamiert. So haben viele den „New Deal“ von Roosevelt als Sozialismus bezeichnet und als der Staat dann während des Krieges ganz massiv die Wirtschaft steuerte, glaubten viele, es gäbe zwischen dem Sowjetsystem und der USA praktisch keine Unterschiede mehr. Aber das ist natürlich Unsinn, denn das Privatkapital und der Grundbesitz wurden nicht verstaatlicht, die alten Machteliten blieben und unter Truman wurde der „New Deal“ zum „Fair Deal“ und unter Eisenhower schließlich wieder zum ganz normalen Kapitalismus.

Besonders interessant ist die deutsche Kriegswirtschaft 1914-1918. Schon vor dem Krieg hatten sich die wichtigsten Industriezweige zu Kartellen zusammengeschlossen. Dann wurde ab 1916 die gesamte Wirtschaft von dem Waffen- und Munitionsbeschaffungsamt ("Wumba") gesteuert, ein Bündnis zwischen Kartellen und Regierung. Nur wenige wissen, dass die sowjetische Planwirtschaft die deutsche Kriegswirtschaft zum Vorbild nahm. Lenin bewunderte dieses System und sagte seinen Genossen: „Macht, was die Wumba macht.“ Die Konzentration auf die Schwerindustrie, Zurückdrängung der zivilen Produktion, Rationierung von Lebensmitteln, all das organisierte man nach dem Vorbild der deutschen Kriegswirtschaft. Aber niemand käme auf die Idee, das System von Ludendorff und Hindenburg als Sozialismus zu bezeichnen, denn hier gab es keine Enteignung von Kapital und Großgrundbesitz. Nach dem Krieg kehrte man zum üblichen Kapitalismus zurück. Auch das NS-Regime war ein kapitalistisches System, aber kein sozialistisches, denn hier gab es ebenfalls keine entscheidende Veränderung der Besitzverhältnisse und keine Vernichtung der alten Eliten, sondern ein Bündnis mit ihnen.

Rassistische Ideologien, Sozialdarwinismus, Massenmorde und Vernichtung ganzer Völker sind keine Besonderheit des NS-Regimes, vor allem während der Phase des Imperialismus ist so etwas in den Kolonien häufig passiert. Die Nazis allerdings betrieben es in einem extremen Ausmaß und mit einer Systematik, die in der Weltgeschichte ziemlich einmalig ist.

Was passiert aber, wenn man den Sozialismus wirklich einführt, also Kapital und Großgrundbesitz enteignet und die alten Herrschaftseliten stürzt?

Wie wir am Beispiel verschiedener Länder gesehen haben, werden dann die alten Eliten und ihr Anhang physisch liquidiert, das heißt, es kann zur Vernichtung zwar nicht von Rassen, wohl aber von Klassen, wie den Kulaken, führen. Und falls der Verdacht besteht, dass ganze Volksgruppen möglicherweise das alte System zurückhaben wollen, kann es auch hier Rassenvernichtung geben.


Damit das kapitalistische System nicht neu entsteht, braucht man Geheimpolizei, Lager, die Militarisierung der Gesellschaft, eine totalitäre Ideologie, die Gehirnwäsche der Bevölkerung usw. Im Endeffekt gleicht dieses System äußerlich dem Faschismus. Wir dürfen aber nicht die unterschiedlichen Entstehungsbedingungen vergessen, wir müssen sehen, das im Sozialismus andere Herrschaftseliten existieren, das wir in dem einem Falle weiter eine kapitalistische Gesellschaft haben, in dem anderen Falle nicht. Da hier ganz unterschiedliche Machteliten agieren, erklärt dies aber deren Antagonismus.
ehemaliger Autor K.

dieter hat geschrieben:
Karlheinz hat geschrieben:
Dieter:
Deine Regel vom Chef der immer Recht hat, ist arrogant und überheblich.

Das sehe ich heute auch so. Aber früher dachte ich: die Demokratisierung von Betrieben ist genauso unsinning wie die Demokratisierung von Gefängnissen. Und ich bin nicht in dem Betrieb, um mich beliebt zu machen, sondern meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, das die Leute effizient und schnell arbeiten und ich weiß, wie das gemacht wird und da hat mir keiner reinzureden. Ich erklärte, das hier getan wird, was ich für richtig halte und wem das nicht paßt, der kann ja gehen. Mein Ego war grenzenlos.

Ja, aber man lernt dazu. Man wird nicht nur älter, sondern manchmal auch weiser. Heute sehe ich auch, das ich vielen Leuten Unrecht getan habe, aber nun kann ich es leider nicht mehr ändern.
Lieber Karlheinz,
ich habe in meiner 42jährigen Tätigkeit in der Rentenversicherung festgestellt, dass bei einem guten Arbeitsklima mehr gearbeitet wird. Da ich mich vom Lehrling, über Sekretär, über Inspektor bis zum Amtmann hochgearbeitet hatte (Aufstiegsbeamter), konnte ich alle Positionen des Dienstbetriebes selbst erleben und dabei bekommt man auch mehr Erfahrung in der Menschenführung. :wink:
Du hast völlig Recht, ich sehe das jetzt auch so. Ohne Druck arbeiten die Menschen meistens besser.

Es kommt aber hier noch ein psychologischer Effekt zum Tragen: Wenn ich morgens durch den Betrieb ging und wurde überall ehrfurchtsvoll begrüßt, wenn jeder mir die Tür aufmachen wollte, man in jedem Büro sofort zum Zentrum wurde, dann fühlt man sich ungeheuer wichtig, mein Körper produzierte Glückshormone und ich fühlte mich dann gleich viel besser.

Das hat aber zur Folge, dass man die anderen Menschen für unwichtig hält und sie gar nicht richtig als gleichwertig akzeptiert, dass man für ihre Meinungen und Empfindungen kein Interesse hat. Man bekommt einen selektiven Blick: Man konzentriert sich nur auf die Personen, von denen man glaubt, sie könnten nützlich sein. Die restlichen nimmt man nur als Schemen wahr, sie interessieren überhaupt nicht.
Ich glaube, so etwas ist weit verbreitet.
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:
Karlheinz hat geschrieben:
Dieter:
Deine Regel vom Chef der immer Recht hat, ist arrogant und überheblich.

Das sehe ich heute auch so. Aber früher dachte ich: die Demokratisierung von Betrieben ist genauso unsinning wie die Demokratisierung von Gefängnissen. Und ich bin nicht in dem Betrieb, um mich beliebt zu machen, sondern meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, das die Leute effizient und schnell arbeiten und ich weiß, wie das gemacht wird und da hat mir keiner reinzureden. Ich erklärte, das hier getan wird, was ich für richtig halte und wem das nicht paßt, der kann ja gehen. Mein Ego war grenzenlos.

Ja, aber man lernt dazu. Man wird nicht nur älter, sondern manchmal auch weiser. Heute sehe ich auch, das ich vielen Leuten Unrecht getan habe, aber nun kann ich es leider nicht mehr ändern.
Lieber Karlheinz,
ich habe in meiner 42jährigen Tätigkeit in der Rentenversicherung festgestellt, dass bei einem guten Arbeitsklima mehr gearbeitet wird. Da ich mich vom Lehrling, über Sekretär, über Inspektor bis zum Amtmann hochgearbeitet hatte (Aufstiegsbeamter), konnte ich alle Positionen des Dienstbetriebes selbst erleben und dabei bekommt man auch mehr Erfahrung in der Menschenführung. :wink:
Du hast völlig Recht, ich sehe das jetzt auch so. Ohne Druck arbeiten die Menschen meistens besser.

Es kommt aber hier noch ein psychologischer Effekt zum Tragen: Wenn ich morgens durch den Betrieb ging und wurde überall ehrfurchtsvoll begrüßt, wenn jeder mir die Tür aufmachen wollte, man in jedem Büro sofort zum Zentrum wurde, dann fühlt man sich ungeheuer wichtig, mein Körper produzierte Glückshormone und ich fühlte mich dann gleich viel besser.

Das hat aber zur Folge, dass man die anderen Menschen für unwichtig hält und sie gar nicht richtig als gleichwertig akzeptiert, dass man für ihre Meinungen und Empfindungen kein Interesse hat. Man bekommt einen selektiven Blick: Man konzentriert sich nur auf die Personen, von denen man glaubt, sie könnten nützlich sein. Die restlichen nimmt man nur als Schemen wahr, sie interessieren überhaupt nicht.
Ich glaube, so etwas ist weit verbreitet.[/quote]
Lieber Karlheinz,
wenn das weit verbreitet ist, dann hat unser System einen erheblichen Fehler. In einer guten Verwaltung hat jeder seine Berechtigung. Angefangen von der Poststelle über die Registratur, ohne die man die Akten nicht findet bis zur Schreibkraft, welche die Briefe und Bescheide schreibt, soweit es dafür keine Textbausteine oder Computerausdrucke gibt, sogar die Raumpflegerin hat ihre Berechtigung, wenn man nicht im Dreck umkommen will. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
RedScorpion

Karlheinz hat geschrieben: ...
Auch das NS-Regime war ein kapitalistisches System, aber kein sozialistisches, denn hier gab es ebenfalls keine entscheidende Veränderung der Besitzverhältnisse und keine Vernichtung der alten Eliten, sondern ein Bündnis mit ihnen.
...
Naja, geht so, ne?
Sicherlich hatte es 'nen Versuch eines solchen Bündnisses, aber das Resultat des NS und des Krieges ist eine entscheidende Veränderung der Besitz- und Machtverhältnisse in Deutschland, zumindest vordergründig.
Abhängig freilich zumindest teilweise von der Frage, wer bzw. welche denn die herrschenden Klassen im Kaiserreich und während Weimar waren und welche (augenscheinlich?) zumindest dann in der späteren Bundesrepublik (DDR 'mal ausklammernd) übrigblieben.

Ostelbisches Junkertum, Adel (bzw. deren Nachfahren) usw. sind wahrscheinlich auch in der Bundesrepublik nicht völlig entmachtet, haben aber doch erheblich an Einfluss eingebüsst, zumindest in Heer und Wirtschaft.

Die Umstrukturierung der städtischen Gesellschaft, die Durchbrechung von Klassenschranken, auch der Aufstieg der Arbeiterschaft, sind (u.a.) mit ein Resultat des NS.

Karlheinz hat geschrieben: ...
Wie wir am Beispiel verschiedener Länder gesehen haben, werden dann die alten Eliten und ihr Anhang physisch liquidiert, das heißt, es kann zur Vernichtung zwar nicht von Rassen, wohl aber von Klassen, wie den Kulaken, führen. Und falls der Verdacht besteht, dass ganze Volksgruppen möglicherweise das alte System zurückhaben wollen, kann es auch hier Rassenvernichtung geben.
...
Eben; auch da sind die Grenzen fliessend (z.B. bez. des polnischen Grossgrundbesitzes, der Intelligentsia bzw. der militärischen Kaste).



LG
ehemaliger Autor K.

RedScorpion:
Naja, geht so, ne?
Sicherlich hatte es 'nen Versuch eines solchen Bündnisses, aber das Resultat des NS und des Krieges ist eine entscheidende Veränderung der Besitz- und Machtverhältnisse in Deutschland, zumindest vordergründig.
Abhängig freilich zumindest teilweise von der Frage, wer bzw. welche denn die herrschenden Klassen im Kaiserreich und während Weimar waren und welche (augenscheinlich?) zumindest dann in der späteren Bundesrepublik (DDR 'mal ausklammernd) übrigblieben.

Ostelbisches Junkertum, Adel (bzw. deren Nachfahren) usw. sind wahrscheinlich auch in der Bundesrepublik nicht völlig entmachtet, haben aber doch erheblich an Einfluss eingebüsst, zumindest in Heer und Wirtschaft.

Die Umstrukturierung der städtischen Gesellschaft, die Durchbrechung von Klassenschranken, auch der Aufstieg der Arbeiterschaft, sind (u.a.) mit ein Resultat des NS.

Das ist richtig, aber das Resultat des Krieges war ja so nicht geplant und die Bündnispartner hatten auch nicht mit dieser Katastrophe gerechnet.
Die kapitalistischen Unternehmer haben den Untergang am besten überlebt, denn viele Betriebe entwickelten sich ja erst nach 1945 zur vollen Blüte.
Die Junker hingegen verloren ihren Grundbesitz und die meisten Privilegien, insofern war das Kriegsende für Deutschland auch eine kleine Revolution, denn wir wurden endlich diese Junkerkaste los, zwar nicht vollständig, aber ihr großer Einfluss war endlich vorbei.
Der Krieg und die Flüchtingsströme haben vor allem die städtischen Gesellschaftsstrukturen durcheinandergewirbelt, aber die massive Modernisierung und Veränderung nach 1945 machte alte Gesellschaftsschranken ohnehin obsolet. Vielleicht gelangen in Deutschland diese Umstrukturierungen sogar schneller als in anderen Ländern, weil die Kriegsereignisse hier schon eine gewisse Vorarbeit geleistet hatten.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Natürlich auf derselben Ebene, aber auch nicht nur auf Europa beschrãnkt, sondern am besten weltweit. Problem ist nur, daß schon GB und die USA da nicht mitmachen.
Wichtig wäre vor allem auch, daß Abgeordnete kein zusätzliches Einkommen in der Privatwirtschaft hat. Nur dann ist er in der Lage, unabhängig abzustimmen. Aber das schreibe ich hier nicht zum ersten mal.
Lieber Barbarossa,
weltweit wird sicherlich nicht gehen, da viele Länder nicht den Entwicklungsstand und das Wissen der Europäer und Amerikaner haben. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa hat geschrieben:Natürlich auf derselben Ebene, aber auch nicht nur auf Europa beschrãnkt, sondern am besten weltweit. Problem ist nur, daß schon GB und die USA da nicht mitmachen.
Wichtig wäre vor allem auch, daß Abgeordnete kein zusätzliches Einkommen in der Privatwirtschaft hat. Nur dann ist er in der Lage, unabhängig abzustimmen. Aber das schreibe ich hier nicht zum ersten mal.
Lieber Barbarossa,
weltweit wird sicherlich nicht gehen, da viele Länder nicht den Entwicklungsstand und das Wissen der Europäer und Amerikaner haben. :wink:
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Karlheinz hat geschrieben:
Die Junker hingegen verloren ihren Grundbesitz und die meisten Privilegien, insofern war das Kriegsende für Deutschland auch eine kleine Revolution, denn wir wurden endlich diese Junkerkaste los, zwar nicht vollständig, aber ihr großer Einfluss war endlich vorbei.
Der Krieg und die Flüchtingsströme haben vor allem die städtischen Gesellschaftsstrukturen durcheinandergewirbelt, aber die massive Modernisierung und Veränderung nach 1945 machte alte Gesellschaftsschranken ohnehin obsolet. Vielleicht gelangen in Deutschland diese Umstrukturierungen sogar schneller als in anderen Ländern, weil die Kriegsereignisse hier schon eine gewisse Vorarbeit geleistet hatten.
Lieber Karlheinz,
dann hat dieser Krieg wenigstens einen Nutzen gehabt. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Dieter:
Lieber Karlheinz,
wenn das weit verbreitet ist, dann hat unser System einen erheblichen Fehler. In einer guten Verwaltung hat jeder seine Berechtigung. Angefangen von der Poststelle über die Registratur, ohne die man die Akten nicht findet bis zur Schreibkraft, welche die Briefe und Bescheide schreibt, soweit es dafür keine Textbausteine oder Computerausdrucke gibt, sogar die Raumpflegerin hat ihre Berechtigung, wenn man nicht im Dreck umkommen will. :wink:
Als ich damals in dem Betrieb aufhörte, das war vor 3 Jahren, um an die Universität zu wechseln, gab es eine kleine Abschiedsfeier. Es wurden die üblichen Lobreden gehalten. Ich habe zum Abschied auch etwas gesagt, nur wenige Worte. Ich habe den Zettel mit der Rede gefunden. Hier der Wortlaut:


Liebe Kolleginnen und Kollegen,
nachdem wir so viele positive Dinge gehört haben, möchte ich nun einige negative Aspekte nicht unerwähnt lassen. Ich weiß, dass ich kein angenehmer Chef gewesen bin, das sie alle unter meinen Launen gelitten haben, über meinen barschen Befehlston, unter meiner menschlichen Kälte, unter meinem völligen Unverständnis für ihre Schwächen, das ich in ihnen nur Personen sah, die zu funktionieren hatten.

Ich war ein Eisbrocken ohne Gefühle und viele von ihnen wurden von mir auf sehr grobe Weise verletzt, ohne dass ich dies oft überhaupt bemerkte.

Ich kann nur hoffen, dass sie mir verzeihen. Was geschehen ist, das ist geschehen. Ich stand unter einem ungeheuren Druck, ich arbeitete, wie sie wissen, oft 60 – 70 Stunden in der Woche, manchmal sogar mehr, war auch am Wochenende hier, die Verantwortung war gewaltig und die Umsatzzahlen mussten am Monatsende stimmen und es wurde erwartet, das sie kontinuierlich stiegen. Diesen Druck habe ich häufig an sie weitergegeben, ich hatte nicht das geringste Verständnis für Fehler und keinerlei Geduld.

Deshalb bitte ich sie alle sehr herzlich um Verzeihung. Ich kann nur hoffen, dass sie das können. Und nun möchte ich ihnen auf Wiedersehen sagen, ich wünsche ihnen alles Gute.
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