Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

Allgemeine politikwissenschaftliche Diskussionen

Moderator: Barbarossa

ehemaliger Autor K.

Ralph hat geschrieben:Bevor wir uns von der sachlichen Ebene entfernen, bitte ich doch darum, persönliche Herabsetzungen zu unterlassen und um Mäßigung. Man muss nicht alles geschrieben haben, was man denkt. Danke - ihr tut es für das Forenklima :)
Ich bitte um Entschuldigung. Aber ich rege mich an diesem Punkt einfach auf. Ich werde deshalb die Diskussion über dieses Thema nicht fortführen, denn ich möchte nicht den Frieden in diesem Forum stören. Ich entschuldige mich sogar ausdrücklich bei Titus, falls er sich beleidigt fühlt.
Pardon, kommt nicht wieder vor.
Renegat
Mitglied
Beiträge: 2045
Registriert: 29.04.2012, 19:42

Karlheinz hat geschrieben: Ich bitte um Entschuldigung. Aber ich rege mich an diesem Punkt einfach auf.
Das kann ich gut verstehen.

Karlheinz hat geschrieben:Ich werde deshalb die Diskussion über dieses Thema nicht fortführen, denn ich möchte nicht den Frieden in diesem Forum stören.
Das wäre wirklich schade, denn dieser Friede wäre trügerisch. Die Tiradentaktik muß nicht das letzte Wort behalten. Wenn das so käme, wäre dieses Forum für mich insgesamt keinen Besuch mehr wert.
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Karlheinz hat geschrieben: Allerdings waren sie erschrocken, dass jemand noch heute die Propaganda der Nazis für bare Münze nimmt, wo man es doch überall nachlesen kann, wie es wirklich war, über den niedrigen Bildungsstand des Autors und dessen offensichtlich geringen intellektuellen Fähigkeiten. Wenn man Propaganda und Realität nicht differenzieren kann, keine Quellenkritik übt, sich nicht vorab mit den verschiedenen Erklärungsansätzen beschäftigt, die es zu einem Problem gibt, dann ist es wirklich bitter.
Ich muss ja leider häufig Arbeiten von Studenten lesen und bewerten, darunter ist auch viel Mist, deshalb bin ich Kummer gewohnt.
Lieber Karlheinz,
ich vertrete bis auf ein Thema fast immer die gegensätzliche Position von Titus, trotzdem muß ich ihn Schutz nehmen. Er erträgt es schwer, wie Deutschland von einer bestimmten Seite immer wieder angegriffen wird, was für mich auch schon manchmal sehr schwer ist zur Kenntnis zunehmen, trotzdem ich meist linke Positionen vertrete und weiß durch das Schicksal meiner Familie (Vater gefallen, erster Stiefvater in Pommern geblieben, Großvater mütterlicherseits von einem amerik. Captain umgebracht, Großvater väterlicherseits an einem Splitter im Gehirn 1944 gestorben, den er sich während des WKI zugezogen hat). Ich akzeptiere daher keine Gewalt mehr, weil im Endeffekt auf Dauer Gewalt nichts bringt. :roll: :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
Titus Feuerfuchs
Mitglied
Beiträge: 1632
Registriert: 07.05.2012, 21:42

Karlheinz hat geschrieben:Wenn man die Propaganda der NSDAP (und das Programm war reine Propaganda) nicht von der Realität der späteren tatsächlichen NS-Politik unterscheiden kann, ist dies eher ein Fall für die Psychiatrie als für eine Diskussion in diesem Geschichtsforum. [...] usw....


Wenn du dem zentralen Inhalt der Debatte (NS, Sozialismus, Konservativismus) nur halb so viel Aufmerksamkeit widmen würdest, wie meiner Psyche, meinem Bildungsstand und meinem Intellekt , wäre allen Beteiligten hier mehr gedient, meinst nicht auch? :roll:


Noch eine persönliche Anmerkung:
Ich habe von Standesdünkel noch nie was gehalten, in einem anonymisierten Internetforum finde ich ihn aber besonders deplatziert.

Karlheinz hat geschrieben: Jeder Gymnasiast in Hamburg, weiß, dass es diesen „Sozialismus“ der Nazis nie gegeben hat,...


Chapeau!

Ich bewundere eure Gymnasiasten aufrichtig, denn damit sind sie schon weiter als die Wissenschaft selbst; :clap:

dann ist folgender Satz in dem scheinbar wahnsinnig veraltetet Wiki-Artikel ja obsolet.
Im Zentrum der wissenschaftlichen Auseinandersetzung über den Charakter der nationalsozialistischen Wirtschaftsideologie steht seit jeher die Frage, ob der Nationalsozialismus kapitalistisch oder sozialistisch gewesen sei.[...]

http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalso ... pitalismus

Auch Ludwig von Mises widersprach deinen Hamburger Gymnasiasten z.B. vehement:
"Die Ideologie der Nazis, der deutschen „Nationalsozialistischen Arbeiterpartei“, ist die reinste und konsistenteste Manifestation unseres antikapitalistischen und sozialistischen Zeitgeistes."

http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalso ... pitalismus
Karlheinz hat geschrieben: ...das nur jüdische Betriebe enteignet wurden, um sie dann aber neu an Deutsche zu privatisieren, ....
Nicht nur. Solltest du als Mann vom Fach aber eigentlich wissen.
[...] in der nationalsozialistischen Praxis kam es jedoch zu zahlreichen Enteignungen von Privateigentum, so z. B. im Zuge der sogenannten „Arisierung“. Hauptsächlich betroffen von Enteignung waren Juden, aber auch nichtjüdische Emigranten und politisch Missliebige. [....]

http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalso ... -Ideologie
Karlheinz hat geschrieben: ....das die angebliche Volksgemeinschaft in Wirklichkeit eine streng hierarchisch aufgebaute Gesellschaft war, die nichts mit einer egalitären Gemeinschaft zu tun hatte und und und…

Ach so? :problem:

Sieht z.B. Götz Aly, der ja weder einer deiner Studenten, noch ein minderbemittelter Forumsuser mir Psychiatriebedarf ist und mit dem ich hier voll konform gehe, anders:
Auch nach Ansicht von Götz Aly versuchte das NS-Regime, das er als „Gefälligkeitsdiktatur“ bezeichnet, durch soziale Fürsorge egalitäre Prinzipien zu verwirklichen.[54] Das Programm der NSDAP stütze sich auf zwei mit dem Antisemitismus kombinierbare Gleichheitsideen: Einer der Grundgedanken war der der ethnischen Homogenität, zum anderen versprachen sie als „nationale Sozialisten“ mehr soziale Gleichheit. Dieser egalitäre Anspruch bezog sich im Unterschied zur Theorie der Sozialisten jedoch auf „das ethnisch definierte Großkollektiv deutsches Volk“.[55]
http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalso ... ozialismus


Karlheinz hat geschrieben: Alles andere steht in den Geschichtsbüchern.
Nun, es soll ja angeblich unter Historikern auch unterschiedliche Lehrmeinungen geben. Diese sollen ja gerade bei den Geisteswissenschaften des Öfteren vorkommen....

Des Weiteren gibt es Historiker, die zwar brillant sind, aber auch einer eindeutigen politischen Strömung zugeordnet werden können. Bei dem von dir angeführten Sohn-Rethel handelt es sich z.B.-wie auch bei Hobsbawn- um einen erklärten Marxisten - eine Tatsache, die bei der Rezeption seiner Werke nicht unberücksichtigt bleiben sollte.


Karlheinz hat geschrieben: [...]Wenn man [...]sich nicht vorab mit den verschiedenen Erklärungsansätzen beschäftigt, die es zu einem Problem gibt, dann ist es wirklich bitter.
Du sagst es.


Dabei wäre es z.B. auch nicht unerheblich, zwischen ideologischer Ausrichtung einer Partei und Realpolitik zu unterscheiden. Dass diese nicht immer kongruent sein müssen, zeigt ja z.B. die CDU aktuell sehr deutlich.

Weiters ist zu unterscheiden, ob man von rezenten oder historischen Parteien bzw. politischen Bewegungen ausgeht; sprich vom Parteienspektrum der WR, oder vom heutigen.



Die sozialistische Komponente der NSDAP-Ideologie wird sowohl durch ihre Genese (entstanden aus der deutschen Arbeiterpartei DAP, die sich v.a. aus Arbeitern rekrutierte) als auch durch einen Teil des 25-Punkte-Programms (siehe vorangegangene Beiträge) deutlich.

Es gab in der Frühphase der NSDAP diesbezüglich parteiinterne Flügelkämpfe.

Hitler äußerte sich in einer Rede im Jahr 1930 zum Thema Nationalismus und Sozialismus; für ihn bedeutete beides (absurderweise) dasselbe:

„Ich verstehe unter Sozialismus: höchster Dienst an meinem Volke, Aufgeben des persönlichen Vorteils im Interesse der Gesamtheit. […] Der Nutzen der Gesamtheit ist das Wesentliche. Der Begriff Nationalismus bedeutet am Ende auch nichts anderes als Hingabe und Liebe zu meinem Volk.“

„Der Name Nationalismus oder Sozialismus bezeichnete Lebenseinstellungen und ließ nicht zu, daß neue Werte geschaffen wurden. Das mangelnde Gemeinschaftsgefühl wandelte sich in gegenseitigen glühenden Haß. […] [H]eute muß der Gegensatz zwischen Bürger und Proletarier überwunden werden, denn der Aufstieg jeder Nation kann nur unter gemeinsamen Parolen stattfinden. Wir müssen den Spalt schließen und die Kräfte wieder auf neuer Plattform sammeln.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Nationaler ... ozialismus
Dass meine scheinbar deviante Ansicht, dass der NS und der Kommunismus eine nicht unerhebliche Kongruenz aufweisen, keine singuläre ist, wird unter anderem dadurch deutlich, dass sie von einigen nicht gerade unbedeutenden Wissenschaftlern geteilt wird:

]Friedrich August von Hayek hebt hervor, dass sich Nationalsozialismus und Sowjetkommunismus in diktatorischen und antiliberalen Grundzügen ähnelten.[49] Für Hayek weisen Sozialismus und Nationalsozialismus die gleichen totalitären Tendenzen auf, um ihre – durchaus unterschiedlichen – Ziele zu verfolgen. Beide seien, da sie sich des Mittels zentraler Planung bedienten, Varianten des Kollektivismus, dessen Eigendynamik zur Zerstörung von Wohlstand, Demokratie und Rechtsstaat führe.
Rainer Zitelmann versteht Hitler als „Revolutionär“, dem die Verbesserung der Aufstiegschancen der Arbeiter, soweit sie seinen Rassevorstellungen entsprachen, ein ehrliches Anliegen gewesen sei. Dabei sei es ihm nicht „um die Ermöglichung der bestmöglichen Entfaltung des Individuums, sondern um die Optimierung des Nutzens für die deutsche Volksgemeinschaft“ gegangen.[51] Gegenüber der Wirtschaft habe er einen „Primat der Politik“ angestrebt, der „auf eine Revolutionierung des Verhältnisses von Politik und Ökonomie“ hinausgelaufen sei. Das kapitalistische Wirtschaftssystem habe Hitler durch eine gemischte Wirtschaftsordnung ersetzen wollen, in welcher markt- und planwirtschaftliche Elemente zu einer neuen Synthese vereint wären. Die vom Nationalsozialismus ausgelöste „soziale Revolution“ sei durchaus ernst zu nehmen. .[52]
LautJoachim Fest ist „die Diskussion über den politischen Standort des Nationalsozialismus nie gründlich geführt worden“. Stattdessen habe man „zahlreiche Versuche unternommen, jede Verwandtschaft von Hitlerbewegung und Sozialismus zu bestreiten“. Zwar habe Hitler keine Produktionsmittel verstaatlicht, aber „nicht anders als die Sozialisten aller Schattierungen die soziale Gleichschaltung vorangetrieben“.


http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalso ... ozialismus
Karlheinz hat geschrieben: Ich muss ja leider häufig Arbeiten von Studenten lesen und bewerten, darunter ist auch viel Mist, deshalb bin ich Kummer gewohnt.

Falscher Job, was? :mrgreen:

Glücklicherweise ist das in einem (weitgehend?) anonymen Internetforum anders, hier gibt's keine "doofen" Studenten, die du an die Kandare nehmen musst. :D
Zuletzt geändert von Titus Feuerfuchs am 29.08.2013, 06:45, insgesamt 1-mal geändert.
MfG,
Titus Feuerfuchs
Benutzeravatar
Titus Feuerfuchs
Mitglied
Beiträge: 1632
Registriert: 07.05.2012, 21:42

Karlheinz hat geschrieben:
Ich bitte um Entschuldigung. Aber ich rege mich an diesem Punkt einfach auf. Ich werde deshalb die Diskussion über dieses Thema nicht fortführen, denn ich möchte nicht den Frieden in diesem Forum stören. Ich entschuldige mich sogar ausdrücklich bei Titus, falls er sich beleidigt fühlt.
Pardon, kommt nicht wieder vor.
Geschenkt. :angel:
MfG,
Titus Feuerfuchs
Benutzeravatar
Titus Feuerfuchs
Mitglied
Beiträge: 1632
Registriert: 07.05.2012, 21:42

dieter hat geschrieben: Lieber Karlheinz,
ich vertrete bis auf ein Thema fast immer die gegensätzliche Position von Titus, [...]

Welches Thema meinst du denn, lieber Dieter? Ich sehe mehrere Parallelen.
MfG,
Titus Feuerfuchs
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15516
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Ich setze mal noch einen drauf.
Zwar gab es in der NS-Zeit keine Verstaatlichung von Unternehmen, dennoch wurde auf verschiedene Weise ein tatsächlich freies Unternehmertum im Reich unterbunden:
Die NS-Wirtschaftsführung stützte sich von Anfang an auf ein System von Kartellen und Zwangskartellen, auf das sie einen immer stärker lenkenden und planenden Einfluss nahm.[9] Ein anderer Strang zur Gewinnung staatlicher Kontrolle über die Wirtschaft waren die „Devisenstellen“ und „Überwachungsstellen“ (für den Außenhandel).[10] Erste Kompletterfassungen von Wirtschaftszweigen erfolgten in der Landwirtschaft und Agrarverarbeitung durch das Reichsnährstandgesetz von 1933. Ab 1939 entstanden neuartige Wirtschaftsorganisationen für die Industrie, für welche der traditionell gebräuchliche Begriff Kartell zunehmend abgelehnt wurde: die Reichsvereinigungen RV Bastfasern, RV Eisen, RV Kohle, RV Chemische Fasern und RV Textilveredlung sowie die Hohlglasvereinigung und der Deutsche Zementverband...
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft ... wirtschaft
Nach beinahe vier Jahren Wehrwirtschaft unter nationalsozialistischer Herrschaft waren die volkswirtschaftlichen Reserven an Rohstoffen und Nahrungsmitteln erschöpft. Der Außenhandel stagnierte, Deviseneinkünfte durch Export waren nicht zu erwarten, da die deutsche Industrie durch die Autarkiebewegung am Export gehindert wurde. Die Aufrüstung der Wehrmacht konnte ohne zusätzliche Rohstoffe nicht in dem von Hitler geforderten Maße fortgesetzt werden. Ein Vorschlag aus der Industrie, der IG-Farben, legte nahe, dass die defizitäre Rohstofflage durch eine gebündelte Ausrichtung aller Kräfte auf Produktionssteigerung im Lande so weit vorangetrieben werden konnte, sodass zumindest kleinere militärische Aktionen möglich wären. Die im Besitz von IG-Farben befindlichen Patente zur Herstellung von synthetischem Kautschuk (Buna) und zur Treibstoffherstellung aus Braunkohlehydrierung sollten dazu beitragen.

Dadurch bestärkt, verkündete Hitler beim Reichsparteitag in Nürnberg, an dessen Inszenierung der spätere Rüstungsminister Albert Speer teilnahm, im September 1936 die Einführung eines Vierjahresplanes zur „Verbesserung des Lebensstandards des deutschen Volkes“ und der Abwehr der „Bedrohung durch den Bolschewismus“.[24] Darin wurde, ganz im Sinn der Bündelung aller Kräfte auf die Rüstung, die Mitwirkung der Arbeiterschaft unter vorläufigem Verzicht auf Konsumgüter gefordert. Die erfolgreiche Bekämpfung der Arbeitslosigkeit war Pfand für das vom Führer geforderte Opfer.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft ... hresplanes

Es ist klar, daß die Maßnahmen auch der Vorbereitung der von Anfang an geplanten Kriege diente, doch die Maßnahmen, zu denen man dafür griff, erinnern sehr an einen real existierenden sozialistischen Staat - auch wenn es in diesem Fall ein national-sozialistischer Staat ist.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: Lieber Karlheinz,
ich vertrete bis auf ein Thema fast immer die gegensätzliche Position von Titus, [...]

Welches Thema meinst du denn, lieber Dieter? Ich sehe mehrere Parallelen.
Lieber Titus,
das ist der Islamismus. Sie wohnen in Deutschland und Europa sind aber nicht bereit sich den abendländischen Gegebenheiten anzupassen. Haben Anschläge in London und Madrid gemacht. Nur ein gütiges Schicksal hat bisher Deutschland vor diesem Schicksal bewahrt. Wollten in Ägypten und Tunesien die Scharia einführen. In der Auseinandersetzung in Syrien spielen sie eine große Rolle. Pakistan, ein total unsicheres Land hat die Atombombe und Iran will sie haben. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Barbarossa hat geschrieben:Ich setze mal noch einen drauf.
Zwar gab es in der NS-Zeit keine Verstaatlichung von Unternehmen, dennoch wurde auf verschiedene Weise ein tatsächlich freies Unternehmertum im Reich unterbunden:
Die NS-Wirtschaftsführung stützte sich von Anfang an auf ein System von Kartellen und Zwangskartellen, auf das sie einen immer stärker lenkenden und planenden Einfluss nahm.[9] Ein anderer Strang zur Gewinnung staatlicher Kontrolle über die Wirtschaft waren die „Devisenstellen“ und „Überwachungsstellen“ (für den Außenhandel).[10] Erste Kompletterfassungen von Wirtschaftszweigen erfolgten in der Landwirtschaft und Agrarverarbeitung durch das Reichsnährstandgesetz von 1933. Ab 1939 entstanden neuartige Wirtschaftsorganisationen für die Industrie, für welche der traditionell gebräuchliche Begriff Kartell zunehmend abgelehnt wurde: die Reichsvereinigungen RV Bastfasern, RV Eisen, RV Kohle, RV Chemische Fasern und RV Textilveredlung sowie die Hohlglasvereinigung und der Deutsche Zementverband...
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft ... wirtschaft
Nach beinahe vier Jahren Wehrwirtschaft unter nationalsozialistischer Herrschaft waren die volkswirtschaftlichen Reserven an Rohstoffen und Nahrungsmitteln erschöpft. Der Außenhandel stagnierte, Deviseneinkünfte durch Export waren nicht zu erwarten, da die deutsche Industrie durch die Autarkiebewegung am Export gehindert wurde. Die Aufrüstung der Wehrmacht konnte ohne zusätzliche Rohstoffe nicht in dem von Hitler geforderten Maße fortgesetzt werden. Ein Vorschlag aus der Industrie, der IG-Farben, legte nahe, dass die defizitäre Rohstofflage durch eine gebündelte Ausrichtung aller Kräfte auf Produktionssteigerung im Lande so weit vorangetrieben werden konnte, sodass zumindest kleinere militärische Aktionen möglich wären. Die im Besitz von IG-Farben befindlichen Patente zur Herstellung von synthetischem Kautschuk (Buna) und zur Treibstoffherstellung aus Braunkohlehydrierung sollten dazu beitragen.

Dadurch bestärkt, verkündete Hitler beim Reichsparteitag in Nürnberg, an dessen Inszenierung der spätere Rüstungsminister Albert Speer teilnahm, im September 1936 die Einführung eines Vierjahresplanes zur „Verbesserung des Lebensstandards des deutschen Volkes“ und der Abwehr der „Bedrohung durch den Bolschewismus“.[24] Darin wurde, ganz im Sinn der Bündelung aller Kräfte auf die Rüstung, die Mitwirkung der Arbeiterschaft unter vorläufigem Verzicht auf Konsumgüter gefordert. Die erfolgreiche Bekämpfung der Arbeitslosigkeit war Pfand für das vom Führer geforderte Opfer.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft ... hresplanes

Es ist klar, daß die Maßnahmen auch der Vorbereitung der von Anfang an geplanten Kriege diente, doch die Maßnahmen, zu denen man dafür griff, erinnern sehr an einen real existierenden sozialistischen Staat - auch wenn es in diesem Fall ein national-sozialistischer Staat ist.
Lieber Barbarossa,
das Wort "national" hat der Welt aber den schlimmsten Krieg gebracht, den bisher die Menschheit gesehen hat. :evil: :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Renegat
Mitglied
Beiträge: 2045
Registriert: 29.04.2012, 19:42

Nun haben wir in diesem Thread die x.te Wiederholung, was der NS auf Papier/Propaganda und in der Realität war.
Die Frage ist aber woanders entstanden, nämlich durch die Diskussion über die aktuelle Partei AfD.

Man muß noch nicht mal auffällige Parallelen zu den Verhältnissen bei der Machtübernahme finden, um die Gefahren von Ultrakonservativen zu erkennen. Dass die Vergangenheit gerade in D immer wieder bemüht wird, mag in unserer Geschichte begründet und berechtigt sein.
Der Punkt ist für mich, dass Menschen und politische Gruppen, die Besitzstände um jeden Preis erhalten wollen, bewußt oder ungewollt eine revolutionäre Situation riskieren. Revolutionen müssen heute nicht immer mit Gewalt verbunden sein, dass Risiko besteht aber, siehe den hoffnungsvoll gewaltfrei gestarteten arabischen Frühling.
Deshalb wurde schon vor langer Zeit erkannt, dass das Anstreben eines Gleichgewicht in einer Demokratie, wahrscheinlich das stabilste System darstellt. Ein absolut gerechtes Gleichgewicht ist dabei nie erreichbar, man kann nur eklatante Ungerechtigkeiten erkennen und versuchen gegenzusteuern. Das ist Aufgabe einer modernen Politik, die dabei den Bezug zum Wähler nie verlieren sollte.
D.h. politische Eingriffe sind immer nötig, je weniger faktische Macht die nationalstaatlichen Politiker haben, umso schwieriger wird die Anstrebung des Gleichgewichts.
Einige Superreiche haben das erkannt, sie stiften und spenden. Das kann es doch aber nicht sein, Rückkehr zur römischen Klientelwirtschaft, zum islamischen Almosengebot?
ehemaliger Autor K.

Offensichtlich ist es notwendig, näher zu erläutern, was die Nationalsozialisten unter Sozialismus verstanden haben. Hier geht es nicht um die Totalitarismus Theorie, die ja den Stalinismus und Faschismus gleichsetzt, denn wenn man die Herrschaftsmethoden vergleicht, sind die Gemeinsamkeiten selbstverständlich vorhanden. Aber eine Analyse darf dabei nicht stehenbleiben, sie muss die Strukturen analysieren. Auch dürfen wir zunächst keine moralischen Wertungen einfließen lassen.

Unter Sozialismus verstand man im 19.Jahrhundert und auch noch später: Die Vergesellschaftung, in der Praxis Verstaatlichung , also die Enteignung von Kapitalbesitz und Großgrundeigentum. Jeder, der sich ein wenig mit der NS-Zeit beschäftigt hat, weiß, dass dies damals nicht geschehen ist, mit Ausnahme von jüdischem Besitz und einigem Emigranteneigentum wurde nichts enteignet. Und wenn dies geschah, hat man es in der Regel nur umverteilt an neue deutsche Eigentümer. Was ist das also für ein merkwürdiger Sozialismus, der mit dem klassischen Sozialismus anscheinend nichts zu tun hatte?

Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Wort Sozialismus inflationär verwendet, fast jeder benutzte es und man verstand darunter eigentlich nur, dass alles anders werden muss. Deshalb haben auch die Nazis diesen Begriff übernommen, da er damals populär war. Und weil in der Gründungssitzung in dem Münchner Bierkeller eine Reihe Arbeiter dabei waren, nannte man sich „Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei“. Schon bald wurde aber in der Weimarer Zeit deutlich, dass sie weder sozialistisch im klassischen Sinne, noch eine Arbeiterpartei war, denn sie setzte sich in erster Linie aus dem Mittelstand zusammen.

Im Kaiserreich bildeten diese Schichten die konservative tragende Gruppe des Systems und umfassten ungefähr die Hälfte der deutschen Bevölkerung. Doch durch die Kriegsniederlage nach dem ersten Weltkrieg verloren sie ihre privilegierte Stellung. Das Nachkriegschaos traf die Handwerker, Krämer und Angestellten mit voller Wucht. Die Landwirtschaftskrise richtete die Bauern zugrunde. Die Verarmung der Mittelschichten, mit Mühe durch Halstuch und Strümpfe aus Kunstseide verhüllt- fraß allen Glauben an die neue Republik und die Demokratie. Die schweren Frustrationen der Kleineigentümer, die aus dem Bankrott nicht herauskamen, ihre studierten Söhne ohne Anstellung und Klienten, ihre Töchter ohne Aussteuer und Freier, verlangten nach Ordnung und nach einer Eisernen Hand.

Die Fahne des Nationalsozialismus wurde erhoben von der unteren und mittleren Offiziersschicht des alten Heeres. Die ordensgeschmückten Offiziere und Unteroffiziere konnten nicht darin einwilligen, dass ihre Leiden umsonst waren und nicht richtig gedankt wurden. Daher ihr Hass auf die Republik. Sie waren unzufrieden damit, dass die Bankiers, Fabrikanten und Minister sie auf unbedeutende Positionen abschoben. Daher ihr „Sozialismus“. Für sie war „Sozialismus“ identisch mit Restauration der alten Ordnung, der Wiederherstellung ihrer einst geachteten Position, hatte also mit dem Sozialismus der Sozialdemokratie überhaupt nichts zu tun. Unter ihnen gab es viele Führer, Hitler erwies sich als besonders fähig, die Unzufriedenheit zu bündeln und zu formulieren.

Der Mittelstand schloss sich dieser neuen Bewegung an. Bedroht vom schrankenlosen Kapitalismus, also dem Liberalismus und der organisierten Arbeiterschaft, fand man sein Heil im Nationalismus. Die Nation ist das Gute, nur im persönlichen Eigentum liegt das Heil. Allerdings, obwohl er die Nation vergöttert, will er ihr doch nichts schenken. Im Gegenteil erwartet er, dass die Nation ihm selbst Besitz beschert und diesen dann gegen Arbeiter und Gerichtsvollzieher in Schutz nimmt. Der Sozialismus des Mittelstandes bedeutete also: Zahlreiche Kleinunternehmen, denen der Staat das Geschäftsrisiko abnimmt, Privatisierung der Gewinne, Sozialisierung der Verluste.

Um die Nation über die Geschichte zu erheben, gab man ihr als Stütze die Rasse. Wie herabgekommener Adel Trost findet in der alten Abkunft seines Blutes, so besäuft sich der Mittelstand am Märchen von den besonderen Vorzügen seiner Rasse.
Da die Anhänger des NS-Regimes meistens kleine Eigentümer waren, konnte sich der Nationalsozialismus, anders als der Sozialismus der SPD und KPD, sich nicht gegen den Kapitalismus und das Privateigentum selbst, sondern nur gegen bestimmte Erscheinungsformen richten. So unterschieden sie zwischen dem „schaffenden“ Kapital und dem „raffenden“ Kapital. Das „raffende Kapital“ war der Jude, das „schaffende Kapital“ der deutsche Unternehmer. Der Antikapitalismus war identisch mit Antisemitismus, die Lösung des Problems, die spezielle Form des nationalen Sozialismus, bildete in letzter Konsequenz die Vernichtung des Judentums.

Der sogenannte Nationalsozialismus zeigt sich letztlich in seiner Grundform als eine Verteilung des Kleineigentums, begründet mit Nationalismus und Rassismus. Die daraus entstehende oder angestrebte „rassische Volksgemeinschaft“ war aber keine egalitäre Gesellschaft. Hitler hatte dies einmal Hermann Rauschning erklärt:

„Es wird die Menge der hierarchisch geordneten Parteimitglieder geben. Sie werden den neuen Mittelstand abgeben. Und es wird die große Masse der Anonymen geben, das Kollektiv der Dienenden, der ewig Unmündigen, gleichgültig, ob sie ehemals Vertreter des alten Bürgertums waren oder Großagrarier, Arbeiter oder Handwerker… Darunter wird es die Schicht der unterworfenen Fremdstämmigen geben, nennen wir sie ruhig die moderne Sklaven Schicht. Und über allem wird es den neuen Hochadel geben, die verdienten und besonders verantwortlichen Führerpersönlichkeiten.“ (Zeiten und Menschen, Paderborn 1974, Seite 140)

Während der klassische Sozialismus in der Theorie von der Gleichheit aller Menschen ausgeht und Völkerfreundschaft proklamiert, was immer daraus auch geworden ist, geht der Nationalsozialismus explizit von der Ungleichheit der Menschen aus. Ihm schwebt eine neue Sklavenhaltergesellschaft vor, vergleichbar mit dem römischen Imperium. Von hier aus ist der Weg nicht weit zur Vernichtung anderer Menschen. Die Nationalsozialisten fanden mit diesen Vorstellungen vor allem bei bisher konservativen Gruppierungen Anhänger.

Eine Gesellschaft aus lauter Kleinbürgern ließ sich natürlich nicht wirklich realisieren. Solche Forderungen wie Verstaatlichung der Trusts und die Abschaffung des „arbeits- und mühelosen“ Einkommens waren nach Übernahme der Macht mit einem Mal über Bord geworfen, und wer weiter daran glaubte, wurde spätestens während des Röhm-Putsches 1934 liquidiert. Die Nazis setzten von Anfang an auf das Großkapital, denn nur mit industrieller Massenproduktion ließ sich später ein Krieg führen. Und diese „Zwangskartellierungen“ waren für die meisten Betriebe von großem Vorteil, denn nur mit staatlicher Hilfe ließen sich Rohstoffe, Devisen etc. beschaffen und überhaupt Gewinne machen. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise begannen sich in allen Staaten die Regierungen massiv in die Wirtschaft einzumischen, nicht nur in den faschistischen Staaten. In Deutschland nahm dies nur extreme Formen an, weil man auch extreme Ziele verfolgte. Dass die großen deutschen Wirtschaftsunternehmen mit der Regierung zum gegenseitigen Vorteil eng zusammenarbeiten, zeigte sich vor allem im Krieg (im ersten Weltkrieg war dies übrigens auch passiert, in Kriegszeiten geht so etwas normalerweise auch gar nicht anders, und in den übrigen Staaten war dies auch ganz ähnlich, aber staatliche Interventionen, auch wenn sie zeitweilig großen Umfang annehmen, sind noch kein Sozialismus, sonst hätte man auch die deutsche Kriegswirtschaft 1914-1918 als sozialistisch bezeichnen können. Lenin hielt sie sogar tatsächlich für die Vorstufe des Sozialismus).

In den besetzten Staaten wurden zusammen mit Regierungsstellen Firmen im Ausland beschlagnahmt und deutschen Konzernen angegliedert, Arbeitskräfte, praktisch Sklaven, zwangsrekrutiert, Rohstoffquellen beschlagnahmt. Durch Rüstungsproduktion, Zwangsarbeit, Raub von Rohstoffen erhöhten sich die Gewinne zahlreicher Firmen ganz erheblich. Sie waren nicht „Opfer“, sondern Täter.

Im Krieg bekam auch der Mittelstand seine Almosen. Es gab Aufstiegschancen im Militär und Verwaltung. In Polen wurden ansässige Bauern vertrieben, damit deutsche Sieder ihren Platz einnehmen konnten, die sogenannte „Gefälligkeitsdiktatur“.

Der Nationalsozialismus war somit in Wirklichkeit ein Raubkapitalismus, ein Bündnis zwischen großen Firmen, dem Staat und der Unterstützung von Teilen der Bevölkerung. Das wurde von den Alliierten auch so gesehen, denn große Wirtschaftsbosse landeten später vor Gericht. In den frühen Parteiprogrammen nach 1945 wurde dies auch so gesehen, also den Zusammenhang zwischen Faschismus und Kapitalismus.

So, damit es klar wird, jeder weiß, dass ich ein erbitterter Antikommunist bin. Ich hasse jede Form von Diktatur, egal ob absolutistische Monarchie, Militärdiktatur, Stalinismus, Faschismus. Anderseits müssen wir ihre Unterschiede herausarbeiten, denn nur dann können wir sie wirksam bekämpfen und dürfen nicht alles über einen Kamm scheren. Viele ihrer Erscheinungsformen sind ähnlich, aber das darf uns nicht den Blick auf die unterschiedlichen Sozialstrukturen und Herrschaftseliten verstellen.

(Wenn ich arrogant wirke, tut mir das Leid. Das kommt noch von früher: Bei uns im Betrieb gab es die folgende Regel:
1.) Der Chef hat immer Recht
2.) Hat der Chef nicht Recht, tritt automatisch Regel 1 in Kraft.
Und da ich der Chef gewesen bin, war automatisch alles richtig, was ich anordnete. Und wenn das doch nicht stimmte, habe ich den Fehler kaschiert. Leider eine Unart von mir.)


Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Lieber Renegat,
das hast Du schön geschrieben. :)
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Karlheinz hat geschrieben: So, damit es klar wird, jeder weiß, dass ich ein erbitterter Antikommunist bin. Ich hasse jede Form von Diktatur, egal ob absolutistische Monarchie, Militärdiktatur, Stalinismus, Faschismus. Anderseits müssen wir ihre Unterschiede herausarbeiten, denn nur dann können wir sie wirksam bekämpfen und dürfen nicht alles über einen Kamm scheren. Viele ihrer Erscheinungsformen sind ähnlich, aber das darf uns nicht den Blick auf die unterschiedlichen Sozialstrukturen und Herrschaftseliten verstellen.

(Wenn ich arrogant wirke, tut mir das Leid. Das kommt noch von früher: Bei uns im Betrieb gab es die folgende Regel:
1.) Der Chef hat immer Recht
2.) Hat der Chef nicht Recht, tritt automatisch Regel 1 in Kraft.
Und da ich der Chef gewesen bin, war automatisch alles richtig, was ich anordnete. Und wenn das doch nicht stimmte, habe ich den Fehler kaschiert. Leider eine Unart von mir.)
[/i]
Lieber Karlheinz,
was Du geschrieben hast ist in der Theorie richtig. :roll:
Ich bin nicht nur ein erbitterter Antikommunist sondern auch gegen Nazis und jedem Menschen und jede Ideologie, die meint die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Habe mich in Marienborn mit den Grenzern der DDR angelegt, die mich gleich wieder zurückschicken wollten. Hatte in der Schule ehemalige Nazis, welche den Holocaust leugneten, weil ein deutscher Soldat so was nicht tut. Habe mich mit einem konservativen adligen Lehrer angebunden, dessen Adelsgeschlecht in Hessen noch existiert, der hatte bei Bekämpfung der Münchener Räterepublik, einen Rebellen, der sich ergeben wollte in den Keller zurück gestoßen und dann eine Handgranate hinterhergeworfen.
Deine Regel vom Chef der immer Recht hat, ist arrogant und überheblich. :evil: :twisted: Ich habe in der LVA - Deutsche Rentenversicherung genug Direktoren angetroffen, die keine Ahnung von Tuten und Blasen hatten. :wink: :mrgreen: Wie wir uns an der Rentenfront abgearbeitet haben. Ich war Hauptsachbearbeiter für Ost- und Auslandsrenten. Hatte mit Juden, Rußlanddeutschen und Bürgerrechtlern aus der DDR zu tun. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
ehemaliger Autor K.

Dieter:
Deine Regel vom Chef der immer Recht hat, ist arrogant und überheblich.

Das sehe ich heute auch so. Aber früher dachte ich: die Demokratisierung von Betrieben ist genauso unsinning wie die Demokratisierung von Gefängnissen. Und ich bin nicht in dem Betrieb, um mich beliebt zu machen, sondern meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, das die Leute effizient und schnell arbeiten und ich weiß, wie das gemacht wird und da hat mir keiner reinzureden. Ich erklärte, das hier getan wird, was ich für richtig halte und wem das nicht paßt, der kann ja gehen. Mein Ego war grenzenlos.

Ja, aber man lernt dazu. Man wird nicht nur älter, sondern manchmal auch weiser. Heute sehe ich auch, das ich vielen Leuten Unrecht getan habe, aber nun kann ich es leider nicht mehr ändern.
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15516
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Das sehe ich ganz ähnlich. In einer wirklich echten Demokratie sollten Revolutionen gar nicht mehr notwendig sein, um die Lebensbedingungen auch der einfachen Bevölkerung zu verbessern. Das funktioniert nur dann nicht, wenn es zu Verschiebungen im Machtgefüge gekommen ist.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Politische Theorien“