Malmö-Schatten über dem Eurovision Song Contest

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Moderator: Barbarossa

ehemaliger Autor K.

In wenigen Tagen beginnt in Malmö wieder die Eurovision, da Schweden im vergangenen Jahr in Baku den Wettbewerb gewonnen hatte. Ich kannte die Stadt aus den sechziger Jahren und fand sie damals grau und ungemütlich. Die Einwohner erzählten mir seinerzeit, das Beste an Malmö sei die Fähre nach Kopenhagen, da man sich auf ihr richtig volllaufen lassen konnte zu akzeptablen Preisen. Bier war damals in Schweden unglaublich teuer und Schnaps zeitweilig rationiert und schwierig zu bekommen. Heute soll Malmö eine sehr angenehme Stadt sein, ein Dienstleistungszentrum, Wohnort vieler kreativer Künstler, mit einem intensiven Nachtleben.

Doch die Stadt hat auch eine Kehrseite, den Stadtteil Rosengarden, eines der übelsten Gettos in Skandinavien, nicht weit von der Innenstadt entfernt, entstanden Ende der sechziger Jahre. Malmö hat derzeit 300.000 Einwohner, davon sind 70.000 Muslime, die zu einem großen Teil in Rosengarden leben. Mehr als die Hälfte von ihnen sind arbeitslos, die Kriminalität ist außerordentlich hoch, die Menschen leben hier in einer eigenen Welt, die sich von dem restlichen Schweden weitgehend abgekoppelt hat, von Integration keine Spur. Und unter den Muslimen hat sich seit Jahren ein übler Antisemitismus breit gemacht. Die 600 Juden in der Stadt sind seit einiger Zeit Opfer von zahlreichen Übergriffen geworden.

Damit kann Schweden nur schwierig fertig werden. Der Hass auf die Juden geht nicht von Rechtsextremen und Neonazis aus, sondern von Einwanderern aus muslimischen Ländern. War man bislang auf Fanatiker wie Breivik fixiert, kann man mit diesem neuen Phänomen nicht umgehen und hat noch keine Lösung gefunden. Aber die Bedrohung ist ernst. Jüdische Einrichtungen wurden Opfer von Brandanschlägen, Hassparolen kann man überall lesen, immer wieder kommt es auch zu Überfällen auf Juden, wenn diese durch eine Kippa erkennbar sind. Die jüdische Gemeinde erklärte, dass es nicht die Schweden sind, von denen der Antisemitismus ausgeht, sondern moslemische Einwanderer. In Rosengarden wütet ein tumber Judenhass. Die von Olaf Palme einst geförderte Integrationspolitik scheint zumindest in Malmö vorerst gescheitert zu sein.

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Triton
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War Breivik nicht Norweger?

Natürlich stelle ich mich jetzt in die Nazi-/Salachristen-Ecke: Die Muslime hier denken zu einem gar nicht so kleinen Teil ganz genauso. Mir hat in einem Gespräch ein Muslim (Algerier), der eine Straße von mir weg, alśo nicht in einem Muslim-Ghetto, wohnt, nach einer Minute seine Meinung zu den Juden mitgeteilt: Alle umbringen. Ich dachte, ich höre nicht richtig, und überprüfte noch, ob er denkt, er könne sich damit bei Deutschen einschmeicheln, aber von wegen. Angela Merkel sei eine Sklavin des Finanzjudentums (!), weil sie dem schwarzen Juden Obama (!!) in den Hintern krieche (!!!). Der Mensch ist mit einer deutschen Apothekerin verheiratet, wahrscheinlich sieht sie solche Ansichten als Kulturfolklore.

Dass diese Minderheiten selbst im wohlhabenden und friedlichen Schweden die immer gleichen Verhaltensmuster - Abschottung, Kriminalität, Parallelkultur - zeigen, sollte man sich vielleicht doch langfristig einmal Gedanken an wirksame Auswahlverfahren gegen unerwünschte Migration machen.

Beste Grüße
Joerg
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RedScorpion

Ja, allein: was willste denn machen?

Es sind ja selten die Einwanderer in erster Generation, die auffällig werden, wenn sie auffällig werden, sondern eher Angehöriger der Gruppe der dritten.

Abgesehen davon hatten wir in Geschichtsforen sehr wohl den einen oder anderen, der Merkel in der Tat als Slave des internationalen Weltjudentums sah und sieht, die Zinsknechtschaft, jüdische Lobbies usw. als Teufel an die Wand malt, und das in Wort und Bild des NS (sprich nichtmal versteckt, wie das andere zusätzlich auch noch tun).

Bisweilen ist es auch tatsächlich so, dass (ausserhalb Deutschlands?) z.T. recht drastisches Wortmaterial zusammengesucht wird, wenn's darum geht, Missstände und Feindgruppen zu bezeichnen (z.B. "Handseife" in meinem Teil der Schweiz, z.B. -> sprich "zu Seife verarbeiten".). Wird vllt in Schweden nicht anders sein, Olof Palme hin oder her.




P.S.
Karlheinz hat geschrieben: ...
Malmö hat derzeit 300.000 Einwohner, davon sind 70.000 Muslime, die zu einem großen Teil in Rosengarden leben.
Irgendwie nich. Hab's jetzt auf der schwed. Wikiseite nochmal kontrolliert, ob die Angaben auf der engl.- und dt.sprachigen Seite stimmen. Rund 22.000 Einwanderer im Viertel, allerdings 60% nicht in Schweden geboren (hatte gedacht, das seien anteilmässig viel mehr).

http://sv.wikipedia.org/wiki/Roseng%C3%A5rd#Demografi



LG
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dieter
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Triton hat geschrieben:War Breivik nicht Norweger?

Natürlich stelle ich mich jetzt in die Nazi-/Salachristen-Ecke: Die Muslime hier denken zu einem gar nicht so kleinen Teil ganz genauso. Mir hat in einem Gespräch ein Muslim (Algerier), der eine Straße von mir weg, alśo nicht in einem Muslim-Ghetto, wohnt, nach einer Minute seine Meinung zu den Juden mitgeteilt: Alle umbringen. Ich dachte, ich höre nicht richtig, und überprüfte noch, ob er denkt, er könne sich damit bei Deutschen einschmeicheln, aber von wegen. Angela Merkel sei eine Sklavin des Finanzjudentums (!), weil sie dem schwarzen Juden Obama (!!) in den Hintern krieche (!!!). Der Mensch ist mit einer deutschen Apothekerin verheiratet, wahrscheinlich sieht sie solche Ansichten als Kulturfolklore.
Dass diese Minderheiten selbst im wohlhabenden und friedlichen Schweden die immer gleichen Verhaltensmuster - Abschottung, Kriminalität, Parallelkultur - zeigen, sollte man sich vielleicht doch langfristig einmal Gedanken an wirksame Auswahlverfahren gegen unerwünschte Migration machen.
Beste Grüße
Joerg
Lieber Joerg,
diese Problem konnte ich auch in Frankfurt/M. beobachten, wo ein Rabbi mit einem Messer auch attakiert wurde. Wir haben uns die Probleme ins Land geholt und müssen nun mit ihnen fertig werden. Sie sind nicht bereit auch in ihrem Gastland sich immer an die Regeln unserer Gesellschaft zu halten. :roll:
70.000 Muslime in Malmö und wenn eine deutsche Jugendgruppe, wir waren von der damaligen ÖTV, nach Schweden kommt, da wurden wir nicht gerade als willkommen geheißen. Wir waren mit einem Boot auf einer Insel in der Seenplatte bei Stockholm, man weigerte sich in dasselbe Boot zu steigen, wir sollten aussteigen. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
ehemaliger Autor K.

Triton hat geschrieben:War Breivik nicht Norweger?

Natürlich stelle ich mich jetzt in die Nazi-/Salachristen-Ecke: Die Muslime hier denken zu einem gar nicht so kleinen Teil ganz genauso. Mir hat in einem Gespräch ein Muslim (Algerier), der eine Straße von mir weg, alśo nicht in einem Muslim-Ghetto, wohnt, nach einer Minute seine Meinung zu den Juden mitgeteilt: Alle umbringen. Ich dachte, ich höre nicht richtig, und überprüfte noch, ob er denkt, er könne sich damit bei Deutschen einschmeicheln, aber von wegen. Angela Merkel sei eine Sklavin des Finanzjudentums (!), weil sie dem schwarzen Juden Obama (!!) in den Hintern krieche (!!!). Der Mensch ist mit einer deutschen Apothekerin verheiratet, wahrscheinlich sieht sie solche Ansichten als Kulturfolklore.

Dass diese Minderheiten selbst im wohlhabenden und friedlichen Schweden die immer gleichen Verhaltensmuster - Abschottung, Kriminalität, Parallelkultur - zeigen, sollte man sich vielleicht doch langfristig einmal Gedanken an wirksame Auswahlverfahren gegen unerwünschte Migration machen.

Beste Grüße
Joerg

Erstaunlicherweise sind es nicht nur die Moslems, die solche radikalen Ansichten über die Juden haben. Ich kannte einmal einen Kopten aus Kairo und lernte über ihn auch weitere christliche Familien aus Ägypten kennen. Auch die vertraten Ansichten wie: Die Juden sind alles Schweine, man müsse sie aufhängen usw. Wie aus dem Bilderbuch für Nazis.
(Natürlich ist Breivik Norweger, er wird aber als ein skandinavisches Problem gesehen.)

Das Motto von dem Schlagerwettbewerb lautet ja: "We are one! " Das dürfte wahrscheinlich ein frommer Wunsch bleiben.
RedScorpion

RedScorpion hat geschrieben: ...
P.S.
Karlheinz hat geschrieben: ...
Malmö hat derzeit 300.000 Einwohner, davon sind 70.000 Muslime, die zu einem großen Teil in Rosengarden leben.
Irgendwie nich. Hab's jetzt auf der schwed. Wikiseite nochmal kontrolliert, ob die Angaben auf der engl.- und dt.sprachigen Seite stimmen. Rund 22.000 Einwanderer im Viertel, allerdings 60% nicht in Schweden geboren (hatte gedacht, das seien anteilmässig viel mehr).

http://sv.wikipedia.org/wiki/Roseng%C3%A5rd#Demografi
Meinte freilich "Hatte gedacht, dass sei anteilmässig viel weniger" (kann Post nicht ändern). 60% an "Migranten", die nicht im Inland geboren wurden, ist enorm im europ. Vergleich.

dieter hat geschrieben: ...
Wir waren mit einem Boot auf einer Insel in der Seenplatte bei Stockholm, man weigerte sich in dasselbe Boot zu steigen, wir sollten aussteigen. :roll:
70.000 Muslime mit Dir in einem Boot? Was war das, Dieter bei Schocktherapie auf der Arche Noah? :mrgreen:

Ernsthaft: Man macht das im Eröffnungspost geschilderte Problem nicht besser, wenn man es zahlenmässig aufbauscht (laut Wikip. leben zwar an die 75.000 Menschen mit muslimischem Background in Malmö, aber eben nur ein Bruchteil in Klein-Rosengård). Und was soll die Erfahrung, dass man in Stockholm aus dem Boot musste, damit zu tun haben?

dieter hat geschrieben: ...
Wir haben uns die Probleme ins Land geholt und müssen nun mit ihnen fertig werden. Sie sind nicht bereit auch in ihrem Gastland sich immer an die Regeln unserer Gesellschaft zu halten. :roll:
70.000 Muslime in Malmö und wenn eine deutsche Jugendgruppe, wir waren von der damaligen ÖTV, nach Schweden kommt, da wurden wir nicht gerade als willkommen geheißen.
...
Wahrscheinlich habt Ihr gegen irgendwelche geschriebenen oder ungeschriebenen Regeln verstossen (zu dreist, zu fett, zu stinkig, zu laut :wink: :mrgreen: ). Und - ein Deutscher mag Schwierigkeiten haben, sich dies vorzustellen - Schweden ist Ausland und ein Deutscher daher dort Ausländer äh ich mein' Gast. Noch dazu nicht angepasster eben. :mrgreen:

Karlheinz hat geschrieben: ...
Erstaunlicherweise sind es nicht nur die Moslems, die solche radikalen Ansichten über die Juden haben.
...
Eben. Deutsche z.B. bisweilen auch.



LG
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Vergobret
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In der Tat ein Problem, dass man angehen muss. Dringend muss das verfolgt werden.
Warum man aber gleichzeitig durch die Bank weg Rechtsextremismus verharmlosen muss, versteh ich nicht.
„In all den Jahren habe ich so viele junge Männer gesehen,
die der Meinung waren, auf andere junge Männer zuzulaufen.
Aber das stimmt nicht.
Sie liefen alle zu mir.“
so sprach der Tod

Aus „Die Bücherdiebin“
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Titus Feuerfuchs
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Vergobret hat geschrieben:In der Tat ein Problem, dass man angehen muss. Dringend muss das verfolgt werden.
Warum man aber gleichzeitig durch die Bank weg Rechtsextremismus verharmlosen muss, versteh ich nicht.

Hab ich was verpasst?

Worauf beziehst du dich, wenn du über die Verharmlosung von Rechtsextremismus schreibst?
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Titus Feuerfuchs
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Karlheinz hat geschrieben:[...]Malmö hat derzeit 300.000 Einwohner, davon sind 70.000 Muslime, die zu einem großen Teil in Rosengarden leben. Mehr als die Hälfte von ihnen sind arbeitslos, die Kriminalität ist außerordentlich hoch, die Menschen leben hier in einer eigenen Welt, die sich von dem restlichen Schweden weitgehend abgekoppelt hat, von Integration keine Spur. Und unter den Muslimen hat sich seit Jahren ein übler Antisemitismus breit gemacht. Die 600 Juden in der Stadt sind seit einiger Zeit Opfer von zahlreichen Übergriffen geworden.


Diese Erkenntnis ist leider keine neue. Antisemitismus, der von Teilen der islamischen Gemeinschaft ausgeht, ist im Gegensatz zum dem der extremen Rechten (die allerdings sich allerdings zunehmend auf den Islam konzentriert, siehe NSU) aus PC nicht Bestandteil des medialen agenda-settings.

Islamisch motivierter Antisemitismus ist auch in D stark verbreitet, erfreut sich aber auch hier einer gewissen Toleranz, was gerade in D ein starkes Stück ist. Zuweilen wird er als Begleiterscheinung des Nahostkonfliktes einfach beiseite gewischt.
Wer Verbrechen toleriert, obwohl er die zumutbare Möglichkeit hätte, etwas dagegen zu unternehmen, macht sich mitschuldig.


Karlheinz hat geschrieben: Damit kann Schweden nur schwierig fertig werden.[...]


Warum, versteh ich nicht.

Wer nicht schwedischer Staatsbürger ist, wird bei Involvierung in (antisemitisch motivierte) Gewaltverbrechen konsequent des Landes verwiesen, gegen die übrigen Täter wird mit strengen Gesetzen, strengen Strafen und deren konsquenter Umsetzung vorgegangen und das Problem wäre bald gegessen.

Man legt aber scheinbar auch in Schweden lieber die Hände in den Schoß, jammert ein bisschen, und hofft, dass sich in der multikulturellen Gesellschaft eh bald alle lieb haben.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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dieter
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Vergobret hat geschrieben:In der Tat ein Problem, dass man angehen muss. Dringend muss das verfolgt werden.
Warum man aber gleichzeitig durch die Bank weg Rechtsextremismus verharmlosen muss, versteh ich nicht.
Lieber Vergobret,
Probleme sind dazu da, um gelöst zu werden. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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