6. Chancen und Risken der Globalisierung für Deutschland
6.1 Chancen Deutschlands
Deutschlands Rohstoff ist nicht materieller Art, sondern besteht aus dem Wissen und Bildung. Diese beruhen auf der Leistungsbereitschaft und dem Qualitätsbewusstsein der Menschen. Das größte Kapital Deutschlands ist Wissen und der kulturelle Anspruch der Menschen zur Perfektion. Trägt ein Produkt das Logo „Made in Germany“ welches ursprünglich von den Alliierten nach dem zweiten Weltkrieg eingeführt wurde um vom Kauf dieser Waren abzuschrecken, hat es sich nun zur Aufwertung deutscher Produkte entwickelt.1 Denn es steht für Qualität. Trägt allerdings bei uns ein Produkt das Logo „Made in China“ verbinden wir es normalerweise mit Billigproduktion und niedrigerer Qualität.
Das langfristige Ziel Deutschlands muss die Investition in die Bildung und das Wissen der Menschen sein.
Wenn Deutschland das regionale Bildungssystem weiter ausbaut wie z.B. durch weitere Fortbildungsmöglichkeiten in und außerhalb der Unternehmen und durch die Schaffung von mehr Ausbildungsstätten für Jugendliche dann hat Deutschland die Chance noch optimaler für globale Investitionen in Forschung und Entwicklung geeignet zu sein. Dadurch ist Deutschland langfristig noch effektiver in der internationalen Wirtschaft positioniert. Durch eine noch stärkere Einbettung in EU Aktivitäten kann der Markt vergrößert werden. Damit kann Deutschland innerhalb und außerhalb der EU eine führende Rolle als Wissens- und Entwicklungsstandort einnehmen.
Durch die Positionierung Deutschlands als Entwicklungs- und Forschungsland wird der Standort auch für ausländische Wissenschaftler und gut ausgebildete Menschen interessant. Zu einen durch die Möglichkeit selbst mit neuen Herausforderungen in Deutschland zu wachsen. Zum andern um durch einen sehr hohen Lebensstandard verglichen mit anderen Ländern, welcher sehr attraktiv auf Menschen wirken kann. Es kann von Interesse Deutschlands sein solchen Menschen gute Möglichkeiten zu bieten sich hier niederzulassen und in deutschen Unternehmen zu arbeiten.
Um auch ausländische Unternehmen zu bewegen in Deutschland zu investieren, muss Deutschland etwas gegen die unzähligen Gesetze und gegen den Formalismus tun.2 Denn diese Faktoren können ausländische Unternehmen dazu bewegen, doch lieber in einem anderen Land zu investieren wo weniger Formalismus herrscht, aber ein ähnlicher Stand an Technologie vorhanden ist.
Wichtig ist dass die Deutschen verstehen, dass man die Globalisierung trotz ihrer negativen Seiten akzeptieren muss. Nur so ist es möglich international Konkurrenzfähig zu bleiben. Man darf nicht in der ablehnenden Mentalität gegen die Globalisierung verweilen, sondern muss vielmehr versuchen sie für eigene Vorteile zu nutzen.3
„Globalisierung ist für unsere Volkswirtschaften das, was für die Physik die Schwerkraft ist. Man kann nicht für oder gegen das Gesetz der Schwerkraft sein - man muß damit leben.“ Alain Minc, frz. Ökonom 4
6.2 Risiken Deutschlands
Das größte Risiko in Deutschland besteht vor allem für die gering qualifizierten Menschen. Am Standort Deutschland ist und wird vor allem Forschung und Entwicklung immer bedeutender.5 Für diese Berufe wird eine hohe Ausbildung benötigt. Es sind die Jobs der gering qualifizierten Arbeiter in den Produktionsstädten etc. die aus Wettbewerbsgründen ins Ausland verlagert werden.
Deutschland befindet sich in Abhängigkeit anderer Staaten, da wir die meisten unserer Rohstoffe von andern Ländern importieren müssen. Zusätzlich sind wir von der Nachfrage andere Länder abhängig, da die Marktgröße in Deutschland sehr beschränkt ist. Auch sind Bürokratie und Formalismus oft Belastungen für Unternehmen. Sie schränken die Fähigkeit auf wirtschaftliche Veränderungen sofort reagieren zu können um einiges ein.
Die Arbeitskosten in Deutschland sind belastet durch hohe Nebenkosten wie z.B. Rente, Gesundheitsversicherung, Arbeitslosenversicherungen etc. Die hohen Steuern (Lohnsteuer, Kirchensteuer etc.) belasten die Arbeitskosten zusätzlich. Diese Kostenlast muss durch eine erhöhte Produktivität ausgeglichen werden. Je produktiver die anderen Länder werden desto größer wird das Risiko für Deutschland.
Bei der Forschung und Entwicklung der neuen Technologien der Zukunft (Energie, Gentechnik, Alternative Fahrzeugtechnik…), könnte Deutschland den Anschluss verpassen bzw. von anderen Ländern überholt werden. Durch die Globalisierung verbreiten sich diese Techniken sehr schnell. Dadurch besteht das Risiko bei den neuen Technologien zurückzufallen und durch Mittelmäßigkeit nicht mehr im globalen Wettbewerb bestehen zu können.
Ein weiteres Risiko ist die Weiterentwicklung der anderen Länder. Bald wird Deutschland mehr Konkurrenz haben. Diese wird immer mehr Wissen in Technik und Forschung besitzen. Umso wichtiger ist es dass Deutschland in die Jugend investiert. Den nur durch eine gute Ausbildung der Jugend kann Deutschland seinen Vorteil durch Wissen und „Know-how“ beibehalten. Gelingt es Deutschland nicht, die Jugend entsprechend auszubilden, hat dies zur Folge, dass andere Länder mit Deutschland gleich ziehen und durch billigere Angebote von Arbeitsleistung Deutschland Investoren und wichtige Aufträge abnehmen.6
7. Ausblick
Die Globalisierung ist nicht abzuwenden, man muss mit ihr leben ob man will oder nicht. Um weiterhin in einer Globalisierten Welt bestehen zu können, muss Deutschland bestimmte Maßnahmen ergreifen. Wir müssen versuchen Deutschlands Chancen zu nutzen und die Risiken dabei soweit wie möglich einzuschränken. Dabei muss es Deutschlands Ziel sein in Wissen und Technologie zu investieren. Durch diese Investitionen muss ein Vorsprung entstehen, der Deutschland für ausländische Investoren und Experten attraktiver macht. Gelingt dies, so können hochwertigere Produkte und Leistungen erzeugt werden. Diese finden aufgrund der Qualität in der ganzen Welt Nachfrage. Um diesem Vorhaben nicht noch unnötige Steine in den Weg zu legen, müssen Formalismus und Bürokratie abgebaut werden, um schneller auf weltweite Herausforderungen reagieren zu können.
8. Quellenverzeichnis
Bücher:
Schneider, Gerd: (2008)
Globalisierung
Verlag: Arena (Juni 2008), ISBN-10: 3401062220
Abele Erhardt, Kluge Jürgen, Näher Ulrich:
Handbuch Globale Produktion
Verlag: Hanser Fachbuchverlag; Auflage:1 (Feb 2006)
ISBN-10: 3446406107
Internet:
o. V. (2008) – Definition der Globalisierung
http://de.wikipedia.org/wiki/Globalisierung Abruf am 12.12.08
o. V. (2008) - Wie entstand die Finanzkrise -
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,583769,00.html Abruf am 12.12.08
o. V. (2008) – Abgeschottete Kulturen am Beispiel peruanischer Indianer
http://www.peruline.de/peru/newsletter/ ... 200806.htm
Abruf am 20.12.08, 25.12.08
o. V. (2008) – Verlauf der Transport- und Kommunikationskosten
http://www.bpb.de/files/YFCXFT.pdf Abruf am 20.12.08
o. V. (2008) – Die Bedeutung von Rohstoffen für die Globalisierung
http://www.focus.de/finanzen/boerse/akt ... 15732.html Abruf am 20.12.08 Abruf am 20.12.08
o. V. (2008) – Die Finanzmärkte und die Globalisierung
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,583769,00.html Abruf am 12.12.08
o. V. (2007) – Die Exportraten der Bundesrepublik Deutschland
(
http://www.abendblatt.de/daten/2006/07/05/582468.html) Abruf am 20.12.08
o. V. (2006) – Indien und die Globalisierung
http://www.anti-globalisierung.de/vor-nachteile.html Abruf am 25.12.08
o. V. (2008) – HDI Index
http://de.wikipedia.org/wiki/Human_Development_Index Abruf am 12.12.08
o. V. (2007) – WHO Definition
http://de.wikipedia.org/wiki/Welthandelsorganisation Abruf am 12.12.08
o. V. – ASEAN
http://de.wikipedia.org/wiki/ASEAN Abruf am 12.12.08
o. V. – Made in Germany
http://de.wikipedia.org/wiki/Made_in_Germany
o. V. – Bürokratie in Deutschland
http://www.welt.de/print-wams/article10 ... hland.html
Abruf am 15.12.08
o. V. – Bedeutung von Forschung und Entwicklung für Deutschland
http://www.business-wissen.de/de/diplom ... n9052.html
Abruf am 20.12.08
o. V. – Zitat von Alain Minc
http://www.globalisierungsblog.de/?p=57 Abruf am 20.12.08
o. V. - Risiken Deutschlands:
http://www.globalisierung-online.de/info/text7.php
Abruf am 19.12.08