Veränderung deutscher Befindlichkeiten
Verfasst: 09.04.2013, 16:49
In letzter Zeit klingt hier, in anderen Foren, der Presse etc. ein Thema an, dass mich schon länger beschäftigt, obwohl es schwer zu greifen ist. Es geht nicht so sehr um Fakten und Zahlen sondern mehr um Stimmungen und Befindlichkeiten.
Zuletzt wurde es in http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 702#p21702 gestreift, ist dort eher offtopic, evtl. könnte einiges verschoben werden, wenn sich dieses Thema gut entwickelt.
Mir kommt es so vor, als hätte ein etwas egoistischer Patriotismus in D seit der Wiedervereinigung zugenommen.
Ob das so stimmt oder ob der latent schon vor 1989 vorhanden war, würde ich gern diskutieren.
Interessant fände ich bei diesem Thema bes. die Einschätzung von Menschen aus dem Westteil oder von außen.
Zu dieser Gruppe gehöre ich, daher gebe ich meinen subjektiven Eindruck wieder. Der Westen Deutschlands war vor der Wiedervereinigung gut in die EU eingebunden und mit seinen Nachbarn und Zuwanderern einigermaßen im reinen. Wenn ich an 1989 zurückdenke, haben sich alle über die Grenzöffnung gefreut, die politische Wiedervereinigung wurde aber derartig schnell "durchgeboxt", dass die normale Bevölkerung gar nicht zum Nachdenken kam, was das konkret bedeutet. Gefragt per Volksentscheid oder Wahl wurde im Westen ebensowenig.
Von den Medien forciert, kam es zu einer allgemeinen Euphorie, Bedenken wurden beiseitegeschoben. Auf einmal sollten uns die ehemaligen DDR-Bürger viel näher stehen als unsere alten Nachbarn. Empfunden habe ich das anders, mir waren die östlichen Gepflogenheiten fremd. Ging euch das ähnlich?
Und wie hat diese verordnete Zusammenführung unsere nationalen Befindlichkeiten verändert?
Ich denke manchmal, dass wir im Westen uns verpflichtet fühlten, den plötzlich aufgetauchten, östlichen Mitbürgern besonders freundlich entgegenzukommen. Das hat unsere Kapazität an Warmherzigkeit derart überbeansprucht, dass für die alten Nachbarn nicht viel übrigblieb. Das merkt man in den letzten Jahren z.B. an den diversen EU-Krisen. Gleichzeitig hat der östliche Landesteil nicht das gleiche gewachsene EU-Verständnis, keine leichte Kombination.
Zuletzt wurde es in http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 702#p21702 gestreift, ist dort eher offtopic, evtl. könnte einiges verschoben werden, wenn sich dieses Thema gut entwickelt.
Mir kommt es so vor, als hätte ein etwas egoistischer Patriotismus in D seit der Wiedervereinigung zugenommen.
Ob das so stimmt oder ob der latent schon vor 1989 vorhanden war, würde ich gern diskutieren.
Interessant fände ich bei diesem Thema bes. die Einschätzung von Menschen aus dem Westteil oder von außen.
Zu dieser Gruppe gehöre ich, daher gebe ich meinen subjektiven Eindruck wieder. Der Westen Deutschlands war vor der Wiedervereinigung gut in die EU eingebunden und mit seinen Nachbarn und Zuwanderern einigermaßen im reinen. Wenn ich an 1989 zurückdenke, haben sich alle über die Grenzöffnung gefreut, die politische Wiedervereinigung wurde aber derartig schnell "durchgeboxt", dass die normale Bevölkerung gar nicht zum Nachdenken kam, was das konkret bedeutet. Gefragt per Volksentscheid oder Wahl wurde im Westen ebensowenig.
Von den Medien forciert, kam es zu einer allgemeinen Euphorie, Bedenken wurden beiseitegeschoben. Auf einmal sollten uns die ehemaligen DDR-Bürger viel näher stehen als unsere alten Nachbarn. Empfunden habe ich das anders, mir waren die östlichen Gepflogenheiten fremd. Ging euch das ähnlich?
Und wie hat diese verordnete Zusammenführung unsere nationalen Befindlichkeiten verändert?
Ich denke manchmal, dass wir im Westen uns verpflichtet fühlten, den plötzlich aufgetauchten, östlichen Mitbürgern besonders freundlich entgegenzukommen. Das hat unsere Kapazität an Warmherzigkeit derart überbeansprucht, dass für die alten Nachbarn nicht viel übrigblieb. Das merkt man in den letzten Jahren z.B. an den diversen EU-Krisen. Gleichzeitig hat der östliche Landesteil nicht das gleiche gewachsene EU-Verständnis, keine leichte Kombination.