Ich muß sagen, das ist bei mir völlig untergegangen. Ich glaube aber, das Problem sitzt tiefer, als viele denken. Ich hab dewegen jetzt mal die Meldungen dazu rausgesucht.
Der "Stein des Anstoßes":
Thierse, der seit 40 Jahren in Prenzlauer Berg wohnt, hatte sich in einem Interview mit der "Berliner Morgenpost" über die zahlreichen zugezogenen Schwaben in seinem Heimatbezirk ausgelassen. "Ich ärgere mich, wenn ich beim Bäcker erfahre, dass es keine Schrippen gibt, sondern Wecken", sagte der SPD-Politiker. "In Berlin sagt man Schrippen - daran könnten sich selbst Schwaben gewöhnen." Ebenso störe es ihn, wenn ihm in Geschäften "Pflaumendatschi" angeboten würden. "Was soll das? In Berlin heißt es Pflaumenkuchen", sagte Thierse weiter.
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Der Bundestagsvizepräsident hatte von den zugezogenen Schwaben ein grundsätzliches Umdenken gefordert: "Ich wünsche mir, dass die Schwaben begreifen, dass sie jetzt in Berlin sind und nicht mehr in ihrer Kleinstadt mit Kehrwoche."
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Prominente Gegenstimmen dazu:
Grünen-Chef Cem Özdemir sagte der "Bild"-Zeitung, viele Schwaben kämen zum Arbeiten nach Berlin. "Die Berliner sollen uns Schwaben dankbar sein und nicht über uns lästern wie Herr Thierse." Schriftstellerin Gaby Hauptmann meinte, die Schwaben seien in der Hauptstadt hoch angesehen. "Wenn der Herr Thierse das nicht versteht, macht er was falsch."
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"Herr Thierse versucht, ein billiges Hintertürchen zu nehmen, indem er sich jetzt mit 'Humor' herausreden will", reagierte CDU-Landeschef Thomas Strobl erbost. Thierses Äußerungen seien "totaler Stuss" ... Nicht zuletzt sollten sich die Berliner mit Blick auf den Länderfinanzausgleich gut überlegen, mit wem sie sich anlegen. "Es sollte nicht ganz vergessen werden, welch grenzenlose Solidarität gerade Berlin über Jahrzehnte erfahren hat."
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Mit etwas mehr Humor reagierte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke: "Wir machen ein Toleranzabkommen mit Thierse: Er akzeptiert, dass die Schwaben Kehrwochen abhalten und die Schwaben, dass er Friseure meidet", meinte er auf Twitter. Dort nahm auch der Grünen-Politiker Alexander Bonde die auffällige Gesichtsbehaarung auf's Korn. "Mal ehrlich, der Humor von Thierse hat schon lang so nen Bart", schrieb der baden-württembergische Verbraucherminister.
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Kurz darauf:
Thierse stellte klar, er habe sich lediglich darüber geärgert, "dass die Schwaben erwarten, dass es in Berlin so ordentlich zugeht wie in Schwaben". Mit den darauffolgenden Anfeindungen habe er nicht gerechnet. Die "Heftigkeit der Beschimpfungen" habe ihn erschreckt.
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Meine Meinung:
Ich finde es schon wichtig, daß regionale Eigenheiten erhalten bleiben. Ich würde auch keinen anderen Dialekt/Sprache zu lernen anfangen, nur weil eine große Anzahl von Migranten sich hier niedergelassen hat.
Und übrigens benutze ich auch noch die Begriffe, wie ich sie in der DDR benutzt habe:
ich sage z. B.:
- nicht "Supermarkt" sondern "
Kaufhalle" oder ich nenne die spezielle Handeskette beim Namen;
- nicht "Mineralwasser" oder "Wasser" sondern "
Selter":
und
- ich nenne das "Brötchen" auch "
Schrippe", während es hier zwar auch die "
Semmel" gibt, nur ist das hier ein doppeltes Brötchen;
- die "Frikadelle" heißt hier "
Boulette";
- statt "Brathähnchen" sage ich oft auch noch "
Broiler"
Ich muß ganz ehrlich sagen:
Würde ich (so wie es Thierse offenbar passiert ist) einen Hinweis bekommen, ich sollte einen Begriff aus einem mir fremden Dialekt benutzen, würde ich auch sauer reagieren. Ich finde, sowas geht nicht. Oder wie würdet ihr reagieren, wenn ihr ab sofort die von mir oben genannten Begriffe benutzen solltet und nicht mehr die bisher gewohnten?
Edit:
Insofern würde ich den Titel erweitern in:
"
Thierse zeigt, wie man es nicht machen sollte...
...oder doch?"