Barbarossa hat geschrieben:RedScorpion hat geschrieben:...
Es ist intolerant, ignorant und Sünde am Nachwuchs, immer so ein Theater zu machen wie Du, wenn es auch nur entfernt um Glauben und Religion geht...
Ich mach doch kein "Theater". Wer fängt denn immer an, an überzeugten Atheisten herumzumäkeln?
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Im anderen Forum (und auch hier bis vor ein paar Monaten?) ging ich bei nicht wenigen Usern hier als strammer Antiklerikaler, wenn nicht linker Atheist durch,
weil mancher eben dumm genug war leider, dem ultrarechten bzw. hochkonservativen (sprich dem mental vor 1848 stehengebliebenen) Lager auf den Leim zu gehen (und viel Sinn hat's nicht, Doofen zu widersprechen).
Ich bin auch kaum jemand, der die Welt mit dem Thema nervt und ständig allen auf die Nase binden muss, was genau er glaubt und warum und wieso, und damit auch noch hausieren gehen muss;
aber wenn's ganz arg kommt und v.a. so kleinlich dahertrabt, dann schreit's nach Widerspruch oder zumindest Nachhaken.
Barbarossa hat geschrieben:
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Ich sage immer: Ob und an was jeder glaubt, ist dessen privatsache, sollte es eigentlich auch bleiben und ist deswegen gar kein Diskussionsgegenstand. Frei nach dem "Alten Fritz": "Jeder soll nach seiner Façon selig werden".
So würde ich das sehen.
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Im Grunde genommen auch nicht falsch; allein: Wenn dem Einzelnen die Möglichkeit genommen wurde, Glauben, Inhalte und Wege kennenzulernen allein schlicht schon dadurch, dass es keine Gläubigen und Kirchen mehr gibt (die einem davon künden könnten), weil die SED sie abgeschafft hat, dann hat der Einzelne ein Problem und die Gesellschaft noch mehr.
Barbarossa hat geschrieben:
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Und
RedScorpion hat geschrieben:... der Staat ist es, welcher die Kirche(n) in die Juniorrolle zwang. Eigentlich seit immer...
Da frage ich mich aber, warum dann der Staat heute noch einen Ausgleich für einen Beschluss von 1803 bezahlen muß und für die Kirchen "Kirchensteuer" einzieht. Da stimmt imho doch irgendwas nicht an deiner Behauptung.
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Also bitte, wir sind da im mittleren dreistelligen Millionenbereich. Ueberleg mal, was der Staat im Vergleich dazu für ein Budget hat, und wer wohl der Mächtigere ist und am längeren Hebel sitzt (hat was von Verschwörungstheorie, dass die Kirchen den ganzen Laden übernehmen dadurch, dass der Staat ihnen was abdrückt; noch dazu, wo's eigentlich Aufgabe des Staates wäre, dafür zu sorgen, dass es keine Armut mehr gäbe - gerade in Deutschland ein frommer Wunsch).
Der Verweis auf die Vergangenheit ist doch nur auf nen historisch gewachsenen Ursprung der Idee zur Finanzierungsform, in anderen Ländern läuft's anders oder es läuft eben nicht.
Wir reden aber von relativen Peanuts; und man sollte schon genau schauen, was mit der Kohle (wie gesagt, nicht viel, auf die Grösse der Bundesrepublik gerechnet) passiert (ja, es stimmt, dass einem die Kirchen dieses Hinschauen nicht gerade leichtmachen). Sicherlich bezahlt der Staat auch Einrichtungen von kirchlichen Trägern, aber eben nicht zu 100%. Und auch diese Einrichtungen stehen allen offen und müssten beim Wegfall der Kirchen wiederum vom Staat bezahlt werden (wenn er es denn bereit ist zu tun).
Barbarossa hat geschrieben:
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RedScorpion hat geschrieben:...
Dunkeldeutschland ist auch deswegen dunkel, weil die SED weiterhin lebt. In den Köpfen ihrer Untertanen, um's brutal auszudrücken. Und zwar offensichtlich auch dann, wenn sie nichtmal das wissen.
Z. T. leider ja. Das sind insbesondere die, die heute noch (oder wieder) die alte Täterpartei wählen, die sich heute "Die Linke" nennt.
Wenn du mich fragst (falls dich das überhaupt interessiert), warum ich Atheist geworden bin, dann lautet die Antwort: Weil es meine Eltern auch sind. Auch in der DDR war nicht der Staat, sondern die Eltern das Vorbild. Und wir waren schon immer gegen den (DDR-)Staat und gegen die SED, was jeglichen ideologischen Einfluss auf uns von vornherein ausschloss.
Also eigentlich meinte ich keine Linke-Wähler, sondern Leute wie Dich. Auch Deine Eltern waren Atheisten, weil es die SED wollte, da kannste mir erzählen, was Du willst (abgesehen davon, dass normale Kinder schon aus Trotz oft das Gegenteil von dem machen, was die Eltern gut finden). Und da weht der Wind bei Euch drüben her. Da ist mir ein überzeugter Linke-Wähler aber Gold wert gegen. Untertanengeist und Duckmäusertum, da läuft der Hase.
Wer aus der Kirche austritt, weil er zu kniepig ist für Kirchensteuern, oder aber aus echter Ueberzeugung, dass er den Laden so nicht mehr mittragen will, der wird doch dadurch nicht zum Atheisten, nur weil er nicht in den grossen Kirchen Mitglied ist; völlig wumpe, wie Kirchenvertreter das sehen.
P.S. Wieso Atheist "geworden"?
LG