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Die Absetzung von Walter Ulbricht

Verfasst: 20.08.2012, 14:14
von dieter
01.07.1970: Honeckers Absetzung
Berlin: Jemehr Widerstand sich gegen Ulbricht regt, desto mehr wagt sich Honecker aus der Deckung. Ulbricht erkennt endlich, dass er gegen seinen einstiegen Ziehsohn vorgehen muß. Am 1.7. 1970 ruft er zu einer außerordentlichen Politbürositzung zusammen und setzt Honecker als 2. Sekretär einfach ab. Keiner wagt, ihm zu widersprechen Honecker sucht den sowjetischen Botschafter auf, Breschnew interveniert und Honecker muss wieder eingesetzt werden.
Quelle: www.MDR.de/Geschichte-Mitteldeutschlands

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

Verfasst: 21.08.2012, 14:12
von dieter
21.01.1971 Der Brief an Breschnew
Berlin: Im Januar 1971 verfasst Honecker hinter Ulbrichts Rücken einen Brief an Breschnew. 13 der 20 Politbüro-Mitglieder unterschreiben die Bitte um Absetzung Ulbrichts.
www.MDR.de/Geschichte-Mitteldeutschlands

26.04.1971: Honecker zwingt Ulbricht zum Rücktritt

Verfasst: 22.08.2012, 14:04
von dieter
Döllnsee bei Berlin: Mit Männern des Personenschutzes, die mit Maschinenpistoöen ausgerüstet sind, bricht Honecker zum Sommersitz Ulbrichchts am Döllnsee auf. Er ordnet an, alle Zore und Ausgänge zu besetzen und die Nachrichtenverbindungenzu kappen. So berichtet es Jahre später Markus Wolf, damals Leiter der Hauptabteilung Aufklärung im Ministerium für Staatssicherheit. In einer Unterredeung fordert Honecker Ulbricht zum Rücktritt auf. Am Ende unterschreibt dieser seine Rücktrittserklärung.
Quelle: www.MDR.de/Geschichte-Mitteldeutschlands

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

Verfasst: 22.08.2012, 16:25
von Barbarossa
Das nenne ich einen echten Putsch, nicht wahr?
;-)

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

Verfasst: 23.08.2012, 13:50
von dieter
Barbarossa hat geschrieben:Das nenne ich einen echten Putsch, nicht wahr?
;-)
Lieber Barbarossa,
so isses, :wink: hast Du von Kommunisten etwas Anders erwartet :?:

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

Verfasst: 23.08.2012, 21:06
von Barbarossa
Nun ja, in der SU waren die meisten "Herrscher" bis zu ihrem Ableben an der Macht. Das gab es in der DDR nur einmal und das war Wilhalm Pieck - der erste und einzige Präsident der DDR.
:wink:

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

Verfasst: 24.08.2012, 14:06
von dieter
Lieber Barbarossa,
von dem Rosa Luxemburg sagte, er war mein treuester und dümmster Schüler. :wink:

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

Verfasst: 24.08.2012, 23:01
von Barbarossa
Dafür haben sie von Stalin umso mehr gelernt - Pieck, Ulbricht, Mielke, Honecker und wie sie alle hießen.
:wink:

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

Verfasst: 25.08.2012, 14:08
von dieter
Lieber Barbarossa,
aber nichts Gutes. :roll:

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

Verfasst: 25.08.2012, 19:31
von Barbarossa
dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
aber nichts Gutes. :roll:
Natürlich nicht, aber Kommunisten waren ohnehin noch nie Demokraten - zumindest für unsere Begriffe.

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

Verfasst: 29.08.2012, 16:32
von Peppone
Begonnen hat Honeckers Putsch Jahre vorher, als Breschnew, damals noch nicht Parteichef, in der DDR war und Ulbricht, verägert über die Reaktionen aus Moskau zu seinen Reformen, nicht mit Breschnew auf eine Jagd gehen wollte. Er schickte Honecker - und anschließend waren Honecker und Breschnew "Männerfreunde".
Ohne Breschnew keine Absetzung Ulbrichts...
So schließt sich der Kreis.

Beppe

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

Verfasst: 30.08.2012, 15:59
von dieter
Lieber Beppe,
jetzt sind beide tot. :roll:

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

Verfasst: 30.08.2012, 16:10
von Peppone
dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
jetzt sind beide tot. :roll:
Irgendwann sterben wir alle.
Übrigens: Die Mauer ist auch tot...

Beppe

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

Verfasst: 30.08.2012, 21:06
von Barbarossa
In allzuvielen Köpfen existiert sie aber noch - leider...

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

Verfasst: 30.08.2012, 21:38
von Peppone
Ulbrichts Sturz durch Honecker geschah ja, um Honeckers Macht zu erhalten bzw. auszuweiten. Honeckers Argument war, dass Ulbricht quasi den Sozialismus verraten habe. In der Tat ging Ulbricht Wege, die im Ostblock ungewöhnlich (Stichwort NÖS). Und Honecker begann nach seiner Machtübernahme zwar eine Phase, in der er etwa 5 Jahre lang auf Öffnung setzte und die DDR an der Oberfläche modernisierte (Grundlagenvertrag mit der BRD, Weltjugendspiele, Bau von Plattenbausiedlungen und damit endlich modernen Wohnraum für viele), aber im Grunde war er immer ein Hardliner und verschärfte von Anfang an die Bespitzelung der DDR-Bürger durch die Stasi und ging - nachdem die Wltjugendpsiele über die Bühne waren - den Umgang mit Regimekritikern (z.B. Biermann, Havemann...).
Wie seht ihr das - welche Rolle spielte die Machtübernahme Honeckers bzw. der Sturz Ulbrichts in der Geschichte der DDR?

Beppe