Paul hat geschrieben:Der Main war nicht die Grenze zu den Treverern, sondern zu den Helvetiern, bis diese etwa 100 vor Chr. in Richtung Schweiz abwanderten. Der Rhein bildete die Grenze im Westen zu den Treverern, die Sieg im Norden zu den Sugambrern.
Stimmt. Da ist mir in meiner Müdigkeit ein Fehler unterlaufen.
Mir geht es allerdings um die Helvetier, die für mich nach wie vor die Hauptkandidaten als Erbauer der Heidetränke sind. Was ja auch Sinn macht. Die Heidetränke wurde um 300 v. Christus erbaut. Wenn die Helvetier also um 100 v Chr. abrückten (Aus welchem Grund eigentlich?), dann schließt sie das als Erbauer der Heidetränke nicht aus.
Letztendlich gibt es zwei mögliche Szenarien:
1. Die griechischen und römischen Geschichtsschreiber, die berichteten, daß die Helvetier um 100 v. Chr. in das Gebiet der Schweiz zogen haben "einen Großteil" mit "allen" verwechselt. Die Quellen der Historiker, die diesen Umzug beschreiben, sind verschollen, so daß es unklar ist, worauf sich ihre Schlüsse gründeten. Es ist also nicht ausgeschlossen, daß vereinzelte Helvetiergruppen zurückblieben und die alten keltischen Besiedlungen hielten, vielleicht als Handelmetropole.
Das Heidetränkoppidum wurde um 50 v. Chr. verlassen, was nun mal wunderbar damit zusammenpaßt, daß Caesar die gallieschen Kelten und mit ihnen die Helvetier schlug und möglichwerise so der Stadt die Grundlage entzog.
2. Die Helvetier zogen sich tatsächlich komplett um 100 v Chr. in die Schweiz zurück, und die nachrückenden Germanen aus dem Norden übernahmen die alten keltischen Städte- dann wären die Ubier tatsächlich wohl die jenigen gewesen, die die Heidetränke übernommen hätten. nach 50 Jahren gaben sie sie jedoch wieder auf, wahrscheinlich, wweil sie ein derartig städtisches Zentrum nicht halten konnten.
Den Ubiern wird im übrigen das Gebiet der unteren Lahn und der Westerwald zugeschrieben. Also dann doch nördlich der Heidetränke...
Paul hat geschrieben:Um 400 nach Chr. haben sich in Hessen auf jedenfall die Namen der Bevölkerung geändert. In Südhessen, dem ehemaligen Stammesgebiet der Helvetier und auch im Taunus, wird die Bevölkerung als Matthiaker bezeichnet. Die Sueben wurden vermehrt als Allemannen bezeichnet und breiteten sich nach Süden aus.
Wo bitte ist die Bezeichnung "Matthiaker" um 400 v. Christus belegt?
Paul hat geschrieben:In den größten Teilen Hessens wird die Bevölkerung tendentiell, zumindest rückblickend meist als Chatten bezeichnet.
Die Bewohner der größten Teile Hessens werden um 15. n Chr als "Chatten" bezeichnet, nicht um 400 v. Chr. Die neurere Forschung nimm an, daß die Chatten als noch kleiner Stamm erst kurz vor Christi Geburt nach Hessen einwanderten.
Du gehst hier ein bißchen großzügig mit Daten und Namen um...
Paul hat geschrieben:Die starke Wanderungsbewegung von Ubiern in linksrheinische Gebiete bedeutet nicht, das alle Ubier ihre Heimat verlassen haben. Ein großer Teil der Auswanderung läßt sich durch die Abwanderung des Geburtenüberschusses erklären.
Die Ubier sind nicht freiwillig "gewandert", sondern wurden zwangsumgesiedelt... behaupten zumindest die Römer, zu denen du ein offensichtlich gespaltenes verhälntnis hast. Imemr dann, wenn es in deine Theorie paßt, berufst du dich auf sie: Und wenn nicht, dann ignorierst du sie....
Paul hat geschrieben:Allerdings ist auch z.B. im Taunus im Heidetränk-Oppidum ein starker Bevölkerungsverlust zu verzeichnen. Diese relativ große Stadt wurde entvölkert.
Sie wurde aufgegeben, das ist richtig. Aber der Zusammenhang mit Caesar und Gallien bleibt überzeugender....