Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses

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Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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"Erichs Lampenladen" ist weg
Der Palast der Republik wird in Stücke geschnitten
Dienstag, 25. November 2008 21:14 - Von Patrick Goldstein

Vom einstigen Prestigebau der DDR sind nur noch Trümmer übrig. Spätestens Freitag soll der Palast der Republik ganz verschwunden sein. Dann gibt die Expertenjury auch bekannt, wer den Wettbewerb zur Errichtung des Humboldt-Forums auf dem Schlossplatz gewonnen hat. Ein Besuch auf Berlins umstrittenster Baustelle.
weiter lesen: http://www.morgenpost.de/berlin/article ... ichte.html
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Barbarossa
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Ein Unbekannter plant das Schloss
Samstag, 29. November 2008 03:24 - Von Isabell Jürgens

Ein in Deutschland nahezu unbekannter italienischer Architekt hat den Wettbewerb für den Bau des Humboldt-Forums auf dem Berliner Schloßplatz gewonnen. Der mit 100 000 Euro dotierte erste Preis geht an das Architekturbüro Franco Stella aus Vicenza.
"Stella hat die Vorgaben des Bundestages überzeugend erfüllt", sagte Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) anlässlich der gestrigen Präsentation des Wettbewerbssiegers. Stellas Entwurf, für den sich die Jury einstimmig entschieden habe, sei es "hervorragend gelungen, die schwierige Aufgabe zu lösen, drei rekonstruierte Barockfassaden mit einem zeitgenössischen Entwurf zu ergänzen". Er habe dem Architekten persönlich die frohe Kunde überbracht, so der Minister weiter.
weiter lesen: http://www.morgenpost.de/printarchiv/be ... hloss.html

Ja gut und schön, aber wie Kacke (Entschuldigung!) sieht denn das aus?
siehe Bild: http://www.morgenpost.de/multimedia/arc ... 43994b.jpg
:?

weitere Bilder: http://www.morgenpost.de/berlin/article ... Mitte.html
Chronologie:
Von der Grundsteinlegung bis zum Wettbewerb
Samstag, 29. November 2008 03:24
Über die Zukunft des Berliner Schlossplatzes mit mehr als 500 Jahren Vergangenheit wird seit 1990 gestritten. Eine Chronologie seiner Geschichte und der jüngeren Entscheidungen:
http://www.morgenpost.de/printarchiv/be ... ewerb.html

Interessant: Von der Grundsteinlegung bis zum Bau des Schlosses hat es über 250 Jahre gedauert...?
:lol:
Zuletzt geändert von Barbarossa am 30.11.2008, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.
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elysian
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Liebloser und ideenloser Vorschlag.
Abgesehen von der Anzahl der Stockwerke ein Fremdkörper sondergleichen. Dies ist für moderne Architektur zwar nicht ungewöhnlich, aber auch ein Grund, warum selbige weit weniger Bewunderung erntet als die Architektur vergangener Epochen.
In den anderen Künsten ist dies allerdings leider oft nicht anders.
sic transit gloria mundi
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Balduin
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Der Bundestag wollte damals ein Wahrzeichen der deutschen Einheit, ein Nationalsymbol schaffen - das ist gründlich daneben gegangen.
Dass dabei Millionen verschwendet werden ist schade.
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Balduin
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Vor wenigen Tagen sah ich eine Reportage im (Privat)fernsehen über den Abriss vom Palast der Republik. Es fasziniert ein wenig zu sehen wie viele Probleme gelöst werden müssen, um einen Palast "abzureißen"...
Beispielsweise musste Unmengen an Sand in die Kellergewölbe gepumpt werden, dass die Wanne, die der Keller ist, nicht vom Grundwasser nach oben gedrückt wird und somit die Gefahr nicht besteht, dass andere Gebäude einrutschen.

Als ich im Sommer in Berlin war, lief ich am Museumsviertel vorbei, kann mich aber an keine "Megabaustelle" erinnern.
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Gontscharow
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Das Berliner Stadtschloß wird wieder aufgebaut.
In Potsdam hat man die Rekonstruktion des dortigen Schlosses bereits abgeschlossen.
Das Interieur wird allerdings nicht wiedergergestellt, sondern die Räume dienen modernen Zwecken.
in Braunschweig verbirgt sich hinter der Fassade des wiederhergestellten Schlosses gar ein EInkaufszentrum :wtf:
Was haltet ihr davon ?
Renegat
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Keine schlechte Idee, wo es hinpaßt und man eine geeignete Nutzung findet. In Braunschweig paßt es gut, sowohl vom äußeren Erscheinigungsbild als auch von der Nutzung als Einkaufszentrum und für städtische Einrichtungen.
Eine moderne "Schuhschachtel", in denen normalerweise diese Shop-in-Shop-Zentren stecken, hätte da nicht hingepaßt und den zentralen Platz abgewertet. Das ist natürlich Ansichts- und Geschmacksache.
Wie es in Berlin aussehen wird, muß ich mir noch angucken. Stand da nicht vorher der Palast der Republik? So ganz ohne symbolische Brisanz ist es deshalb nicht.
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Orianne
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Ich sehe es wie Renegat, das Stadtschloss hat(te) eine Geschichte, wie es innen dann einmal aussehen wird ist mir persönlich egal, immer noch besser als Erichs Lampenladen. Ausserdem bringt der Wiederaufbau den Leuten Arbeit, und das finde ich sehr gut.
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

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dieter
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Es ist die ideale Koposition, die Außenfasade so hersstellen, wie sie war und Innen sie modernen Zwecken zuführen. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Orianne
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dieter hat geschrieben:Es ist die ideale Koposition, die Außenfasade so hersstellen, wie sie war und Innen sie modernen Zwecken zuführen. :wink:
So ist es!
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Gontscharow
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OK, ich hatte mir schon gedacht, daß in einem Forum für Geschichtsinteressierte die Rekonstruktion
historischer Gebäude Zustimmung finden würde :-)
Ist auch meine Meinung.
Sind hier keine Architekten anwesend, die solchen historisierenden Schabernack verurteilen ?
Das Argument der Architekten seit dem Wiederaufbau 1945 ff war :
"Was weg ist, ist weg. Es wäre unhistorisch und eine Leugnung der Geschehnisse,
wenn man es einfach 1:1 wieder aufbaut, als wäre nichts gewesen.
Jede Zeit hat ihre Architektur und auch unsere Zeit muß sich in unseren Bauten spiegeln."
Das Ergebnis in den allermeisten kriegszerstörten Städten der BR Deutschland war dann
ein moderner, autogerechter Wiederaufbau mit moderner Architektur, ohne Rücksicht auf
Sentimentalitäten.
In meiner Heimatstadt ist es Gott sei dank anders gelaufen. Die Architekten waren 1945 noch
in Kriegsgefangenschaft ud so haben die Trümmerfrauen zusammen mit den erzkonservativen
Kaufleuten zwar nicht den historischen, aber den historisierenden Wiederaufbau der Altstadt beschlossen
und in Angriff genommen.
Dafür sind sie dann lange Zeit von allen progressiven Kräften des Landes als reaktionär verurteilt worden.
Heute, nachdem 60 Jahre ins Land gegangen sind, sieht es so aus, als hätte dort nie etwas anderes gestanden
und weniger geschichtsbewußte Besucher wissen gar nicht, daß die schönen "alten" Gebäude allesamt Neubauten sind.
Das Fernsehen nimmt die Altstadt auch gerne als Kulisse für seine Produktionen, wie man am letzten Sonntag
in der recht amüsaten Folge des "Tatort" wieder mal sehen konnte.
Spartaner
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Man kann nicht verhehlen das Architekten, die den Wiederaufbau alter historischer Gebäude eher eine Konkurenz von Architekten sehen, die es bewerkstelligen, dass diese Gebäude wieder von Neuen erstehen. Diese Architekten bekommen dann mehr Lob als die, der modernen Architektur. Moderne Architektur beteht zumeist in der Verbauung von viel Stahl und Glas. Im Falle des Wiederaufbau Berliner Schlosses muss anhand alter Fotografien das Gebäude wieder aufgebaut werden. Das ist für moderne Architekten dann auch stink langweilig und sie würden gern zeigen, was sie alles mit neuer Architektur auf den Kasten haben. Was mich sehr freut ist, das beim Aufabau des Berliner Schlosses viele Steinmetzbetriebe beteiligt sind und das damit auch die Grundlage für künftig weitere Aufbauprojekte geschaffen wird. In Leipzig wurde beispielsweise die Fassade der alten Universitätskirche in moderner Bauweise wieder erschaffen . Das Endprodukt kam bei den Leipzigern überhaupt nicht gut an.
Hier die alte Universitätskirche:
http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... CCMQrQMwAQ
und hier die neu erbaute Fassade der alten Universitätskirche zum Vergleich.
http://www.openpr.de/images/articles/1/ ... fef0_g.jpg
http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... CC4QrQMwBA
Zuletzt geändert von Spartaner am 23.09.2014, 13:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Barbarossa
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:arrow: Zu diesem Thema gibt es bereits einen Pfad. Ich habe beide jetzt zusammengeschoben.
[Mod.]

Meine Meinung zur Architektur des Schlosses steht auch bereits oben und die hat sich im Laufe der Jahre nicht geändert.
Grundsätzlich hätte ich ja gesagt zum Stadtsschloss, aber so...


Anm.: Schön ist, dass die Links in den ersten Beiträgen noch funktionieren. Könnt ihr ruhig mal reinschauen.
:wink:
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Gontscharow
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Besser so als gar nicht, Barbarossa !
( es war sehr schwer,überhaupt die Zustimmung und Finanzierung der Rekonstruktion des Stadtschlossen zu erlangen )
Ich finde die "Neubauten", die an der Ostseite, zur Spree hin, errichtet werden sollen,
ebenfalls ästhetisch unschön und nicht passend.Dort stand der älteste, filigranste und
verschnörkelste Teil des Berliner Stadtschlosses. Ich schätze, daß er am schwierigsten und am
teuersten zu rekonstruieren wäre, und daß man u.a. deshalb diese moderne Version wählte.
Nichts hält ewig - vielleicht sehen künftige Generationen ja es so wie wir und reißen den
"Neustil"teil wieder ab und bauen das Original nach.
Nicht vergessen : Dies ist ein Projekt, das noch in vielen Generationen nach uns bestehen wird !
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Gontscharow
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Und BOA WIE SCHEUSSLICH - was haben die denn da in Leipzig verbrochen !
Wäre ich nicht ein Gegner der Todesstrafe, wäre ich für die standrechtliche Erschiessung der Verantwortlichen.
Wie kann man so wenig Geschmack und Stilempfinden haben ? Und das als "Experte" ?
tz tz tz
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