Seite 1 von 2

Richtungskorrektur und Positionen der SPD

Verfasst: 15.03.2010, 23:24
von Barbarossa
Parteispitze beschließt Konzept
SPD rückt von Hartz-Reformen ab

Die Sozialdemokraten halten Korrekturen der Arbeitsmarktreformen aus der gemeinsamen Regierungszeit mit den Grünen für notwendig. Das SPD-Präsidium beschloss dazu ein 17-seitiges Konzept mit dem Titel "Fairness auf dem Arbeitsmarkt"...
weiter lesen: http://www.tagesschau.de/inland/spdhartzreform100.html

Das ist schon eine kleine Sensation.
:)

Re: Richtungskorrektur bei der SPD

Verfasst: 16.03.2010, 11:22
von elysian
Eigentlich nicht. Bereits zur Zeit der Großen Koalition setzte sich die SPD immer stärker von ihrem Regierungshandeln ab.
Jetzt in der Opposition kann sie, was sie zur Zeit von Schwarz-Rot noch nicht konnte, Versprechungen ins Blaue hinein machen. Vormals hätte sie die Umsetzung auch leisten müssen. Mit der notwendigen Folge, das Land vor die Wand zu fahren. Aber in der Opposition kann man sich das leisten, schließlich kommt man nicht in diese Verlegenheit. Jedenfalls bis zur nächsten Bundestagswahl. Solange kann man nach dem Motto handeln, das Gabriel ausgab: erst die Partei, dann das Land!
Übrigens hat das Ganze für Gabriel noch einen Nutzen. Steinmeier gehörte ja zu denjenigen, welche an der Ausarbeitung all dessen, wovon sich die SPD nun abwendet, mitgearbeitet hatten. Und er trat bis dato immer für diese Reformen ein. So gesehen erzielt Gabriel einen innerparteilichen Punktsieg. Man darf gespannt sein, wann Gabriel den Steinmeier komplett absägt und sich selbst zum Kanzlerschaftskandidaten küren lässt.

Re: Richtungskorrektur bei der SPD

Verfasst: 21.03.2010, 20:41
von Polit-Onkel
elysian hat geschrieben:Eigentlich nicht. Bereits zur Zeit der Großen Koalition setzte sich die SPD immer stärker von ihrem Regierungshandeln ab.
Jetzt in der Opposition kann sie, was sie zur Zeit von Schwarz-Rot noch nicht konnte, Versprechungen ins Blaue hinein machen. Vormals hätte sie die Umsetzung auch leisten müssen. Mit der notwendigen Folge, das Land vor die Wand zu fahren. Aber in der Opposition kann man sich das leisten, schließlich kommt man nicht in diese Verlegenheit. Jedenfalls bis zur nächsten Bundestagswahl. Solange kann man nach dem Motto handeln, das Gabriel ausgab: erst die Partei, dann das Land!
Übrigens hat das Ganze für Gabriel noch einen Nutzen. Steinmeier gehörte ja zu denjenigen, welche an der Ausarbeitung all dessen, wovon sich die SPD nun abwendet, mitgearbeitet hatten. Und er trat bis dato immer für diese Reformen ein. So gesehen erzielt Gabriel einen innerparteilichen Punktsieg. Man darf gespannt sein, wann Gabriel den Steinmeier komplett absägt und sich selbst zum Kanzlerschaftskandidaten küren lässt.
Wer ein wenig Zeitung liest oder fernsieht weiß, dass es nicht um reine Opposition geht. Nach der Niederlage des rechten SPD-Flügels bei der Bundestagswahl 2009 kann sich der linke SPD-Flügel wieder parteiintern programmatisch nach oben schwimmen. Steinmeier ist als SPD-Fraktionschef im Bundestag nicht glaubwürdig, erneuter Kanzlerkandidat steht eh nicht zur Debatte, da er einmal verloren hat und somit weg vom Fenster ist.
Die Forderungen des linken SPD-Flügels sind zudem besser für Oppositionsarbeit als geeignet als die bisherige neoliberale Politik des rechten SPD-Flügels. So gesehen kommt der Abschuss in die Opposition noch rechtzeitig. Würde die SPD weitere Jahre neoliberale Politik durchziehen gewänne Die Linke weiter an Zuspruch. So kann die SPD ihre Wähler zurückholen. Was nach gewonnen Wahlen sein wird... spielt erstmal keine Rolle.

Re: Richtungskorrektur bei der SPD

Verfasst: 22.03.2010, 18:18
von elysian
Polit-Onkel hat geschrieben: Wer ein wenig Zeitung liest oder fernsieht weiß, dass es nicht um reine Opposition geht. Nach der Niederlage des rechten SPD-Flügels bei der Bundestagswahl 2009 kann sich der linke SPD-Flügel wieder parteiintern programmatisch nach oben schwimmen. Steinmeier ist als SPD-Fraktionschef im Bundestag nicht glaubwürdig, erneuter Kanzlerkandidat steht eh nicht zur Debatte, da er einmal verloren hat und somit weg vom Fenster ist.
Die Forderungen des linken SPD-Flügels sind zudem besser für Oppositionsarbeit als geeignet als die bisherige neoliberale Politik des rechten SPD-Flügels. So gesehen kommt der Abschuss in die Opposition noch rechtzeitig. Würde die SPD weitere Jahre neoliberale Politik durchziehen gewänne Die Linke weiter an Zuspruch. So kann die SPD ihre Wähler zurückholen. Was nach gewonnen Wahlen sein wird... spielt erstmal keine Rolle.
Da muss man in der Tat unterscheiden. Die innerparteiliche Dimension hatte ich bereits angedeutet (s. Hinweis auf die Zeit der GK).
Außerparteilich ist es allerdings reine Oppositionsarbeit. Was ja auch durchaus legitim ist. Schließlich ist Opposition darauf gerichtet, beendet zu werden. Dass dies leichter durch allerlei Versprechungen geht und schwerer durch überzeugende Konzepte, ist ein altbekanntes Problem. Die Antwort der Regierenden ist darauf seit geraumer Zeit entweder Verzögerung oder das Verharren im Ungefähren, was insbesondere Frau Merkel sehr gut beherrscht.

Re: Richtungskorrektur und Positionen der SPD

Verfasst: 27.09.2010, 23:52
von Barbarossa
PARTEITAG:
Zurück zum „Markenkern“
Die SPD möchte jetzt wieder die Partei der sozialen Gerechtigkeit werden

BERLIN - So schnell kann es gehen: Bis vor kurzem war Heinz Buschkowsky (62) für die allermeisten in der SPD ein etwas skurriler Kommunalpolitiker, der wegen seines eher altmodischen Auftretens und vor allem seiner politischen Ansichten nicht ganz ernst genommen wurde. Doch beim gestrigen Sonderparteitag in einem ehemaligen Postbahnhof am Berliner Gleisdreieck avancierte er zum heimlichen Star. Er durfte in der ersten Reihe sitzen gleich neben Partei-Granden wie Hans-Jochen Vogel und wurde in vielen Reden lobend erwähnt...
weiter lesen: http://g-w.square7.ch/link/markenkernspd

Re: Richtungskorrektur und Positionen der SPD

Verfasst: 12.01.2011, 23:43
von Barbarossa
BUNDESPOLITIK:
Die SPD sucht in Potsdam neue Ideen für ihr Programm
Klausur der Parteiführung zum Jahresauftakt auf Hermannswerder

POTSDAM - Es hat im politischen Betrieb schon Tradition, dass sich die im Bundestag vertretenen Parteien zu Beginn eines jeden Jahres zu einer Klausurtagung zurückziehen, um dort ihre Ziele und Strategien für die nächsten zwölf Monate zu besprechen. SPD-Chef Sigmar Gabriel hat jetzt beschlossen, dass die Sozialdemokraten diese Klausur künftig immer im Inselhotel Hermannswerder auf der gleichnamigen Halbinsel im Templiner See in Potsdam abhalten werden. „Etwas abseits vom politischen Betrieb in Berlin lässt sich hier sehr gut tagen“, begründete Gabriel gegenüber der MAZ seinen Entschluss. „Es wird bei den Treffen nicht nur um Tagespolitik, sondern auch um grundsätzliche Fragen gehen.“...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/spdklausur2011

Re: Richtungskorrektur und Positionen der SPD

Verfasst: 04.12.2011, 21:34
von Barbarossa
Sonntag, 04. Dezember 2011
Scharfe Attacken auf Merkel-Regierung
Schmidt redet SPD ins Gewissen

Helmut Schmidt besucht nur selten SPD-Parteitage. Diesmal ist er dabei und geht hart mit Schwarz-Gelb ins Gericht. Das "Vertrauen in die Verlässlichkeit der deutschen Politik" sei beschädigt, so seine Kritik. Dabei hätten die Deutschen die historische Pflicht, sich anderen EU-Ländern gegenüber solidarisch zu zeigen...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/spd-parteitag

Video-Überblick: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnav ... -zu-Europa

Die ganze Rede von Helmut Schmidt: http://www.youtube.com/watch?v=OYQxYuU6GwI

Re: Richtungskorrektur und Positionen der SPD

Verfasst: 06.12.2011, 16:41
von Barbarossa
Helmut Schmidt hat ja vor Kurzem Peer Steinbrück als "seinen großen Trumpf" für die Kanzlerkandidatur in Stellung gebracht. Auch für mich ist er ein Symatieträger:
Dienstag, 06. Dezember 2011
Keine Reichensteuer
Spitzensteuer erhöht, Steinbrück erhört

Die zentrale Botschaft: Steinbrück wird nicht beschädigt. Die SPD-Linke zieht einen Antrag zurück, der darauf hinausläuft, dem ehemaligen Finanzminister die Kanzlerkandidatur unmöglich zu machen. Steinbrücks Appell kam offenbar an: Die SPD müsse ihre Regierungsfähigkeit belegen und ihren Regierungswillen dokumentieren...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/spd-steinbrueck

Re: Richtungskorrektur und Positionen der SPD

Verfasst: 06.12.2011, 18:49
von Guest
Von der SPD ist bekannt, dass sie nach der erfolgreichen Wahl ins Parlament immer das Gegenteil von dem macht, was sie davor versprochen hat.
Siehe Erhöhung Mehrwertsteuer von Null auf Drei, statt der von der Merkel geforderten Zwei.
Und seit dem sozialen Abbau durch Schröder und Müntefering mit ihrer Agenda und Rentenkürzung, habe ich mir geschworen: Nie wieder SPD!!!

Re: Richtungskorrektur und Positionen der SPD

Verfasst: 06.12.2011, 21:30
von Balduin
Richtige Entscheidung! Die SPD mit ihrem derzeitigen Vorsitzenden ist die verlogenste Partei.

Re: Richtungskorrektur und Positionen der SPD

Verfasst: 26.11.2012, 00:54
von Barbarossa
Neben dem Parteitag der Piratenpartei hielt auch die SPD einen sogenannten "Kleinen Parteitag" ab:
Samstag, 24. November 2012
850 Euro für langjährig Versicherte
SPD beschließt Mindestrente

Nach fast einjähriger Debattehat die SPD ein Rentenkonzept verabschiedet, das unter anderem eine Mindestrentevon monatlich 850 Euro für langjährig Versicherte vorsieht. Ein kleiner Parteitagin Berlin billigte das Konzept ohne Gegenstimme bei vier Enthaltungen. Die SPD gehedamit politisch geschlossen in die Bundestagswahl, sagte Parteichef Sigmar Gabriel."Geschlossenheit ist das Wichtigste in Wahlkämpfen. Aber sie lässt sich nichtbefehlen, sondern man muss sie sich erarbeiten." Der Hauptstreitpunkt, wiestark das Rentenniveau bis 2030 sinken darf, soll allerdings erst später entschiedenwerden.

"Die SPD hat mit demheutigen Tage als einzige Partei in Deutschland ein schlüssiges Rentenkonzept",sagte Gabriel. Er sieht im Einsatz für einen gesetzlichen Mindestlohn und eine bessereBezahlung den Schlüssel, um zu niedrige Renten im Alter zu verhindern.
(...)
Beschlossen wurden nebender Mindestrente von 850 Euro für langjährige Einzahler, dass es eine abschlagsfreieRente nach 45 Versicherungsjahren geben soll. Die Ost-Renten will die SPD bis 2020stufenweise an das West-Niveau angleichen. Zudem soll die Rente mit 67 so langeausgesetzt werden, bis die Hälfte der älteren Arbeitnehmer beschäftigt ist. Außerdemwill die SPD die betriebliche Altersversorgung massiv ausbauen. Gabriel beziffertedie Mehrkosten für das Gesamtpaket ohne die Solidarrente auf etwa 16 MilliardenEuro bis zum Jahr 2030...
hier: weiterlesen

Ich bin überhaupt gegen die Rente mit 67.
:evil:

Aber: Nach dem, wie sich der Juso-Chef zur Partei "Die Linke" positioniert hat, bleibt die SPD für mich unwählbar. Ich kann der Partei nicht vertrauen.
:evil:

Re: Richtungskorrektur und Positionen der SPD

Verfasst: 27.11.2012, 09:57
von dieter
Barbarossa hat geschrieben:Neben dem Parteitag der Piratenpartei hielt auch die SPD einen sogenannten "Kleinen Parteitag" ab:
Samstag, 24. November 2012
850 Euro für langjährig Versicherte
SPD beschließt Mindestrente
Nach fast einjähriger Debattehat die SPD ein Rentenkonzept verabschiedet, das unter anderem eine Mindestrentevon monatlich 850 Euro für langjährig Versicherte vorsieht. Ein kleiner Parteitagin Berlin billigte das Konzept ohne Gegenstimme bei vier Enthaltungen. Die SPD gehedamit politisch geschlossen in die Bundestagswahl, sagte Parteichef Sigmar Gabriel."Geschlossenheit ist das Wichtigste in Wahlkämpfen. Aber sie lässt sich nichtbefehlen, sondern man muss sie sich erarbeiten." Der Hauptstreitpunkt, wiestark das Rentenniveau bis 2030 sinken darf, soll allerdings erst später entschiedenwerden.
"Die SPD hat mit demheutigen Tage als einzige Partei in Deutschland ein schlüssiges Rentenkonzept",sagte Gabriel. Er sieht im Einsatz für einen gesetzlichen Mindestlohn und eine bessereBezahlung den Schlüssel, um zu niedrige Renten im Alter zu verhindern.(...)
Beschlossen wurden nebender Mindestrente von 850 Euro für langjährige Einzahler, dass es eine abschlagsfreieRente nach 45 Versicherungsjahren geben soll. Die Ost-Renten will die SPD bis 2020stufenweise an das West-Niveau angleichen. Zudem soll die Rente mit 67 so langeausgesetzt werden, bis die Hälfte der älteren Arbeitnehmer beschäftigt ist. Außerdemwill die SPD die betriebliche Altersversorgung massiv ausbauen. Gabriel beziffertedie Mehrkosten für das Gesamtpaket ohne die Solidarrente auf etwa 16 MilliardenEuro bis zum Jahr 2030...
hier: weiterlesen
Ich bin überhaupt gegen die Rente mit 67. :evil:
Aber: Nach dem, wie sich der Juso-Chef zur Partei "Die Linke" positioniert hat, bleibt die SPD für mich unwählbar. Ich kann der Partei nicht vertrauen.
:evil:
Lieber Barbarossa,
ich bin auch gegen die Rente mit 67, ich bin aber auch dagegen, dass das Rentenniveau unter 50% sinken soll. Dass Du der SPD nicht vertrauen kannst, betrübt mich sehr. Ich bin auf jeden Fall für die Ablösung dieser Regierung, Diletanten können wir in der Politik nicht brauchen. :wink:

Re: Richtungskorrektur und Positionen der SPD

Verfasst: 29.11.2012, 19:25
von Vergobret
Jeder ist dagegen, dass das Rentenniveau sinkt.
Dennoch den heutigen Rentnern geht es so gut, da können künftige Rentner nur davon träumen.

Re: Richtungskorrektur und Positionen der SPD

Verfasst: 30.11.2012, 14:20
von dieter
Vergobret hat geschrieben:Jeder ist dagegen, dass das Rentenniveau sinkt.
Dennoch den heutigen Rentnern geht es so gut, da können künftige Rentner nur davon träumen.
Lieber Vergobret,
den künftigen Rentner kann es aber nur dann weiterhin so gut gehen, wenn das Rentenniveau nicht weiter sinkt. :wink:

Re: Richtungskorrektur und Positionen der SPD

Verfasst: 30.12.2012, 11:00
von Peppone
Vergobret hat geschrieben:Jeder ist dagegen, dass das Rentenniveau sinkt.
Dennoch den heutigen Rentnern geht es so gut, da können künftige Rentner nur davon träumen.
Welche Rentner genau meinst du damit? Diejenigen, die nach 40 Jahren im Beruf gerade mal genügend bekommen, um knapp über dem offiziellen Armutsniveau zu sein?!?

Beppe