Beunruhigendes aus Deutschlands Osten
Verfasst: 15.11.2008, 23:32
"Adler sterben und die Ratten gedeih´n" - in Deutschlands Osten:
Diesen Artikel vollständig lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... nheit.htmlDas große Schweigen
Zwei Brandenburger Bürgermeister werden von ihrer Stasi-Vergangenheit eingeholt
FRIESACK/MILOWER LAND - Werner Töpfer versteht die Welt nicht mehr. „Ich muss mich doch nicht jedes Jahr aufs Neue auf den Marktplatz stellen und erzählen, dass ich bei der Stasi war.“ Die Stasi ist für den 47-Jährigen eine lang zurückliegende Episode, die nicht mehr viel mit dem Werner Töpfer von heute zu tun hat.
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Auf die „Selbstreinigungskräfte“ wollen sich die Gemeindevertreter im Milower Land (Havelland) nicht länger verlassen. Seit bekannt wurde, dass Bürgermeister Peter Wittstock (parteilos) zwischen 1980 und 1989 für die Stasi gespitzelt hat, ist die Empörung groß. „Herr Wittstock hätte spätestens vor seiner Wahl im Jahr 2003 eine Erklärung zu seiner Stasi-Tätigkeit abgeben müssen“, sagt Dieter Dombrowski.
Was der CDU-Landtagsabgeordnete in Peter Wittstocks 703 Seiten dicker IM-Akte lesen musste, ist harter Tobak: „Aus der Akte ergibt sich, dass Herr Wittstock von Wahlfälschungen wusste und Namen derer, die tatsächlich geheim in der Kabine gewählt haben, an das MfS gemeldet hat“, sagt Dieter Dombrowski. Ihm geht die Debatte besonders nahe: Er saß zu DDR-Zeiten in Haft, weil er in den Westen gehen wollte.
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Auch Jochen Staadt vom Forschungsverbund SED-Staat der FU Berlin spricht von politischem Kalkül. „Offenbar hatte die SPD Angst, Wähler zu vergrätzen. Das erinnert mich stark an die 50er und 60er Jahre, wo es sich nicht schickte, über die NS-Zeit zu sprechen.“