Du hast eine Ahnung....die EU ist ursprünglich aus der Montanunion entstanden. Es standen somit neben Friedessicherung immer wirtschaftliche Ziele im Vordergrund.Kohlhaas hat geschrieben:Das hast Du schön beschrieben. An genau dieser Grundhaltung wird Europa scheitern. "Die bescheuerten Griechen waren eben nicht fähig genug, genauso ausbeuterisch zu sein wie wir Deutschen. Selbst schuld. Das ist eben Konkurrenz..."Cherusker hat geschrieben:Aber hallo....z.Zt. erhält Schäuble knapp 1 Milliarde € aus den ungenutzten griechischen Hilfsmilliarden zurück. Es handelt sich hierbei um Zinsgewinne der Bundesbank mit griechischen Staatsanleihen, die nach Griechenland fließen sollten, aber aufgrund der nichteingehaltenen Vereinbarungen so wieder zur Verfügung stehen. Diese Zinsgewinne aller €-Notenbanken aus den Jahren 2014/15 wurden einbehalten. Seit dem 1.Juli ist der griechische Anspruch auf diese Zinsgewinne verfallen.Kohlhaas hat geschrieben: Die Probleme würden gemildert, wenn unsere Wirtschaft mit ihren Einnahmen aus dem Handelsbilanzüberschuss nicht auf den Finanzmärkten "zocken" würden, sondern wenn sie stattdessen einen Teil des Geldes in Griechenland investieren würden.
Wieso sollen wir diese Griechen unterstützen, wenn sie sich nicht helfen lassen wollen? Reformen nein, Geld ja....so geht das nicht.
Auch die anderen €-Staaten haben Kapital nötig, um z.B. die Staatsverschuldung abzubauen. Wieso sollen alle Griechenland helfen? Das fragen sich langsam auch die Bulgaren, die als EU-Mitglied strenge Auflagen bekommen und alle Unterstützungen belegen müssen. Und die Griechen bekommen es in den ....... geschoben.
Kein Wunder, daß die Engländer immer mehr EU-kritisch werden....
Dabei wird übersehen, dass wir die EU nicht gegründet haben, um unserer Wirtschaft (oder gar den völlig augetickten internationalen "Finanzmärkten") einen unregulierten Betätigungsraum zu geben. Wir haben die EU gegründet, damit es künftig nicht mehr dazu kommt, dass Nationen aus "Konkurrenzgründen" blutige Kriege gegeneinander führen! Die Herstellung des gemeinsamen Wirtschaftsraums, von dem WIR gerade so massiv profitieren, war nicht das Ziel der Aktion! Die Wirtschaftsunion war nur ein WERKZEUG, um internationale "Konkurrenzverhältnisse" abzubauen. Und was macht unsere Regierung daraus? Sie sagt, dass die europäischen Nationen wieder "konkurrenzfähig" werden müssen.
Na Prost! Wir haben ja erlebt, wie es ausgeht, wenn Deutschland und Frankreich ihre gegenseitige "Konkurrenzfähigkeit" nachweisen wollen. Okay, wir Deutschen haben DIESEN Konkurrenzkampf in den letzten 200 Jahren regelmäßig gewonnen. Und was hat uns das genutzt????
Die Reduzierung der internationalen Politik auf "Konkurrenzfähigkeit" ist eine Pervertierung des europäischen Gedankens!
Und gerade die Briten als Eidhelfer für so eine Haltung anzurufen, ist schon bezeichnend!
Ist Dir eigentlich nicht klar, dass im britischen Wirtschaftsraum fast keine Wertschöpfung mehr stattfindet, die auf Produktion von Gütern beruht? Die britische Wirtschaft lebt fast nur noch von internationalen Finanzmarkts-Transaktionen. Oder die USA. Fast genauso schlimm. Fast die Hälfte der Unternehmensgewinne in den USA werden mittlerweile nicht mehr mit Produktion von Gütern sondern mit Transaktionen auf den Finanzmärkten gemacht.
Dass Deutschland die jüngsten internationalen Wirtschaftskrisen so gut (besser als ALLE ANDEREN!) überstanden hat, liegt nicht daran, dass die "Regierung Merkel" so toll arbeiten würde! Es liegt nur daran, dass Deutschland noch so viele "romantisch veranlagte" Unternehmer hat, die glauben, dass "Wertschöpfung" nur durch die (produktive) Schaffung von "Werten" möglich ist! Ein fast "kommunistischer" Gedanke! Wir leben noch so gut, weil Deutschland noch so eine starke produzierende Wirtschaft hat!
Wir sind dank der Regierung Merkel dabei, dem britischen oder amerikanischen Weg zu folgen. Wollen wir das wirklich?Ist DAS unser "Vision" für die EU?
Und warum hat sich Spanien aus der Krise mit Reformen befreit? Ganz einfach, weil sie gewillt waren auch Reformen anzunehmen. Und Großbritannien hat sich unter Thatcher aus einem maroden Staat zu einem gefestigen wirtschaftlich erfolgreichen Staat entwickelt. Auch nur durch "eiserne" Reformen und Einbußen für die Gesellschaft und ausgerechnet die Griechen dürfen so weitermachen wie bisher ohne Reformwille und Einschnitte? Du glaubst wohl auch, daß ein Wohlfahrtsstaat so ganz von alleine sich finanziert ???
Bisher hat die linke Regierung keinen Reformwillen gezeigt und auch keine ernstzunehmenden Vorschläge unterbreitet. Die einzige Äußerungen erfolgen immer nur in Hinblick auf neue Gelder.
Wie bereits geschrieben, fragen sich andere EU-Länder mittlerweile, warum man bei Griechenland solche Ausnahmen macht ? Und bei den €-Staaten steht es mittlerweile 18:1.
Ach ja....Linke glauben immer, daß wenige Leute die breite Masse befehligen sollen. Also ca.11 Mio.Griechen sollen über 200Mio. EU-Bürgern gängeln können.....interessant. Nur mit Ideologie läßt sich halt kein Staat machen.